Sonnenspiele auf der Jubiläumsweide
23. Januar 2016 von Bernhard Baumgartner
Manchmal fragen wir uns selber – nichts (mehr) mit Pisten, Loipen, Backcountry oder Schitouren? Aber es ist nur so, dass Anni und ich eine zweimonatige Rekonvaleszenzzeit “durchspazieren” müssen bzw. wollen. Also war am gestrigen schönen Tag (22. Jänner) die nächste Spazierwanderung angesagt.
Die bei Rohrbach im Blick gegen Norden über dem Talschluss des Durlaßgrabens erscheinende hohe weiße Linie ist die sogenannte Jubiläumsweide. Dort gibt es beiderseits – also gegen die Voralpen sowie über den Wiesenwienerwald und das Alpenvorland – eine wirklich weite und hübsche Aussicht. Nur der Wind sollte nicht zu heftig gehen, sonst ist es auf den freien Flächen ungemütlich!
Vom Parkplatz neben der Michelbacher Straße geht es auf einem öffentlich befahrbaren Güterweg am Gehöft Grandl vorbei hinauf zu den freien Kammrücken. Hinter einem stattlichen Mostobstbaum zeigen sich in der Ferne Schöpfl, Gföhl- und Kasberg. Über dem Michelbachtal zieht anschließend die schöne Höhenlinie vom Stollberg über Hochstraß bis zum Hegerberg. Dann müssen wir in den Schatten hinein, bis wir beim nächsten Parkplatz an der Abzweigung zum Brennhof bzw. zur Sternwarte “Antares” anlangen.
Der links hinauf weiterführende Güterweg ist gut geräumt, weil er zur Jausenstation Rosenbaum führt. Malerische Ausblicke beiderseits – und aus den Bildern mit fast jedesmal der strahlenden Sonne ergab sich der Titel dieses Beitrages!
Rechts begleiten einzelne Baumgruppen und ein “Hag” aus Bäumen und Sträuchern den Weg, links oben steht in der Wiese eine einzelne riesige Linde, prachtvoll!
Von der Abzweigung Richtung Rosenbaum öffnet sich von der freien Berghöhe der Horizont der Voralpen, beherrschend vor allem der breite Unterberg, und sogar ein “Scherzerl” vom Schneeberg lässt sich noch erkennen.
Nun ist es aus mit dem gemütlichen Dahinspazieren, nur der Durchbrechversuch des Kukuhüttenwirts (er ist kurz danach mit dem Auto stecken geblieben und musste wohl durch den Durlaß und über den Groß-Sattler zur geöffneten Schutzhütte fahren) macht noch einige Spuren. Bald danach ist jedoch schon das Marterl auf der Jubiläumsweide erreicht (es zahlt sich aus, die im Innern angebrachten Infotafeln zu lesen, geschichtliche Darstellung ebenso wie die Erklärung zum Hl. Vendelin).
AB Viel Wärme bekommen die Dirndlknospen nicht von der winterlichen Sonne!
In einer guten halben Stunde fester Stapferei wären wir sicher noch zur Kukubauerhütte gekommen (Freitag bis Sonntag im Winter geöffnet). Aber weil wir nicht einkehren wollen, statt dessen – umkehren! Die Sonne sinkt ohnehin schon ganz schön weit, der Nordostwind beißt auf einmal resch daher, und die Temperatur sinkt schon wieder gegen minus 10 Grad, zumindest nach dem Gefühl im Gesicht und in den Fingern so geschätzt…
Am letzten Wegstück spielt die Wintersonne ihre letzten Stückerl, und dann wird es schon abendlich…