11. 12. 2015: Vom frostigen Tal auf den grünenden Wiesenwienerwald
15. Dezember 2015 von Bernhard Baumgartner
Das Wetter wechselt, als seien wir nicht in Mitteleuropa und noch dazu bereits am meteorologischen Winterbeginn (1. Dezember) vorbei. Tage mit Nebelsuppe, halb kalt oder halb mild, dann wieder klare Sonne und außerhalb der Schatten milde Temperaturen. Klar war es auch nach einigen trüben Tagen am letzten Freitag, aber zugleich gab es endlich einmal halbwegs Frost mit minus 6 Grad im Tal und (erstaunlich) auch ebenso weiter oben.
Bei diesem schönen Wetter und “Freizeit” am Vormittag musste ich ganz einfach raus, und gleich möglichst früh, damit die Kälte nicht schon wieder futsch ist! Zufahrt durch den Kerschenbach bis hinauf zur Kreuzung vor dem Gehöft Mondl (wie meist für einen Spaziergang auf den oberhalb typisch dahinziehenden Wiesenrücken – daher mein Begriff “Wiesenwienerwald” !), aus dem dicht bereiften Tal hinauf zu den bald von der Sonne wieder aper “geleckten” Höhenfluren.
Von hier gehe ich links an den Gehöften vulgo Mollen (Mondl) und vulgo Nekam (Schartner) vorbei auf die nordwestlich oberhalb gelegenen Wiesenrücken, denn dort weiß ich den ersten Blickpunkt auf den Ötscher.
Mehr noch als der ferne, aber immerhin verschneit herleuchtende Ötscher fesselt der Schneeberg den Blick! Noch dazu über den frostig weiß angehauchten Tälern, wenn auch nur als Silhuette und ohne erkennbare Details. Man kann hier je nach Tageszeit wählen – früh der Ötscher in Idealbeleuchtung, später der Schneeberg als weißer Gipfel. Panoramas wären verlockend, sind aber wegen der tief stehenden Sonne und den störenden Reflexen in der Optik nicht gelungen.
Das Dahinspazieren über die grünen Wiesen ist ein wahrer Genuss, noch dazu die Waldränder entlang, wo es neben zapfenreichen Fichten auch schöne Tannen (sogar mit Misteln) gibt. Zur Adventzeit ein besonders angebrachter Ausflug! Die Bauern schlägern bei dem idealen “Holzwetter” fleißig, und überall liegen Stämme und Reisigzweige herum.
Man könnte von hier aus weitmächtig dahinmarschieren, einerseits zur Kukubauerhütte (hätte am Freitag offen und sicher eine gute Einkehr zu bieten) oder Richtung St. Veit auf dem “Naturerlebnisweg Wiesenwienerwald” über die erst unlängst besuchte und im Blog beschriebene Schwarz(en)gruberhöhe. Dieser Naturerlebnisweg ist übrigens im Gelände nicht eigens markiert, sondern verläuft entlang der üblichen Touristenmarkierungen, beschrieben allerdings im WEB der Marktgemeinde St. Veit bzw. in meinem “Großen Wandererlebnis NÖ”. Wer sich für den Wiesenwienerwald interessiert, sollte schnell zugreifen, wenn er die von den Naturfreunden aufgelegte, aber vergriffene Broschüre auf einer Schutzhütte oder bei einem Gemeindeamt stößt. Reste dieser von mir erwanderten, verfassten und bebilderten Broschüre gibt es sicher immer wieder irgendwo…
Von der Kukubauerhöhe her kehre ich zu meinem Ausgangspunkt zurück. Nun hat es sogar bei dem im Baumschatten stehenden Auto schon Plusgrade. Die Sicht ist noch immer herrlich klar, und wenn sich als Vordergrund eine letzte “goldene” Lärche anbietet, oder als Hintergrund ein noch immer vom Raureif glitzernder Wald (Wegkreuz bei der Kreuzung nahe dem Gehöft vulgo Moar / Birkner) – dann gibt es immer noch und wieder eine letzte Aufnahme…