Schwanberg – Kitzeck – Soboth: ein Kontrastprogramm!
1. Oktober 2012 von Bernhard Baumgartner
Allein schon vom Wetter her drei kontrastreiche und zugleich erlebnisstarke Tage (unser Aufenthalt in Schwanberg dauerte vom 23. bis 27. September)!
Schwanberg ist ein ganz reizvoll nostalgischer Marktort und (seit Eröffnung des neuen Moorheilbades mit Hotel im Herbst 2011) auch für Kuraufenthalte modern qualifiziert und beliebt. Auf den Marktplatz mit seinen großteils gepflegt erhaltenen Bürgerhäusern blickt die Josefikapelle vom Schloßberg herab, und zwischen den Ortsgassen schlängeln sich idyllische Wegerl hin und her. Für Einkauf (was man halt so selbstverständlich braucht) und Einkehr ist jedenfalls ausreichend gesorgt.
An der Südseite des Schloßberges, wo sich von der Garanaser Straße abzweigend ein hübscher Talspaziergang entlang einer Forststraße am Fluss entlang anbietet, bricht die Schwarze Sulm aus dem Gebirge hervor. Ihr Rauschen klingt durch die sonst so stillen Nächte (die Hauptstraße zwischen Deutschlandsberg und Eibiswald verläuft weiter draußen in der Talebene), und wohl zum Schutz vor ihren Hochwässern erstreckt sich der Marktplatz etwas höher auf einem Terrassensporn, der dem Berghang von Kloster und Josefikirche vorgelagert ist.
Vom malerischen Marktplatz geht es rechts weiter zur Pfarrkirche, neben der (wohl im alten Friedhof) ein Grab-Gedenkstein an die Gewerken Töpper zu finden ist. Diese Hammerherren- bzw. Frühindustriellenfamilie war auch im Erlauf- und Ybbstal tätig, daran erinnert die Töpperbrücke bei Lunz, und im ehemaligen Werksgelände von Neubruck bei Scheibbs samt der Töppervilla wird auch ein Standplatz der NÖ Landesausstellung 2015 sein.
Neben der Kirche verläuft die Bergstraße über Gressenberg nach Glashütten, ein Dörfchen hoch oben mit Geologischem Freilichtmuseum. Jetzt muss ich vorgreifen – am Mittwoch hatte es endgültig zugezogen, das noch trockene Wetter reichte aber noch zum ergiebigen Schwammerlsuchen am Gressenberg. Auf der Suche nach einer Anschlussstraße nach Garanas fuhren wir hinab zum Oberlauf der Schwarzen Sulm (obiges Foto bei der Brücke aufgenommen), dann war nach dem in den Karten eingezeichneten Gehöft Fuchs “stockan” bei den abgeschrankten Forststraßen.
Schade, aber vielleicht auch Glück, denn als wir nach diesem Abstecher auf der Bergstraße weiter Richtung Glashütten fuhren, versperrte uns ein eben abgebrochener großer Baum die Weiterfahrt. Erst nach einer Stunde waren die Motorsägen verklungen, und wir konnten die Fahrt bis auf die Weinebene fortsetzen. Aber nichts war´s mit dem “Grasen” in den Zwergstrauchheiden, denn wegen dem starken Südweststurm konnte man kaum die Autotüren öffnen… und schon gar nicht auf den Speikkogel wandern, wie eigentlich geplant…
Doch wieder zurück zum Sonntag Nachmittag: Unterhalb der Kirche gibt es am Weiherbach einen netten Spazierweg, wo man auch zum Schloss weitergehen kann. An der “Sonnleiten” oberhalb des idyllischen Grundes steht der von Wein- und Obstgärten umgebene Brendlhof, halb Museum und halb Buschenschank.
Der sonnig Nachmittagsspaziergang machte der “Sonnleiten” alle Ehre, und auf der Waldstraße wieder bergab gab es sogar Herrenpilze – zwar nur drei, aber alle guten Dinge sollen ja nicht mehr sein! Wendepunkt war bei einem versponnenen Wegkreuz, und unten im Ort kamen wir noch am Greißler-Museum vorbei, unter dem alten Tabaktrafik-Emblem sogar ein Automat für Zündhölzer, wirklich kurios!
Überraschend nach dem warmsonnigen Nachmittag – in der Nacht donnerte es gehörig, am Montag in der Früh war alles wieder vorbei, der Himmel föhnigblau, einladend für eine längere Tour. Aber wir waren zu sehr auf Erholung eingestellt und genossen bei unserer “Minikur” das M & M (Moor & Massage) und ein herrliches Sonnenbad auf dem Balkon. Erst Nachmittag wurde wieder ausgefahren – zum Demmerkogel bei Kitzeck mit der Sausaler Weinstraße.
So stimmungsvoll zeigte sich am Montag-Morgen der Demmerkogel – am Nachmittag als Kontrastprogramm schon wieder mit dichteren Wolken und heftigem Südwestwind. Der Dienstag schon wieder sonnig, so ein Glück, aber mit all den Bildern wird die Geschichte schon zu lang, daher folgen Demmerkogel und Soboth (Dienstag vormittags) als eigener Beitrag…