Osterwanderung – “Traminerweg” und “Geomantischer Pfad”
8. April 2012 von Bernhard Baumgartner
Das Datum passt genau zum heurigen Ostersonntag – 8. April (2010) – nur das Wetter dürfte zu Ostern 2012 nicht so einladend sein. Trotzdem hier eine Beschreibung für diese nette Frühlingswanderung.
Das Wandergebiet: In der südöstlichsten Steiermark, nahe der burgenländischen Grenze, erhebt sich ein tertiäres Vulkanmassiv mit harten, dunklen Basaltgesteinen (Steinbruchbetriebe) und porösen, rötlich gefärbten vulkanischen Tuffen. Es erstreckt sich vom 462 m hohen Königsberg im Norden bis zum Seindl nahe dem südlichen Bergrand über etwa 4 km Länge und 2 km Breite. 200 m tiefer liegen die Talorte Tieschen und Klöck, bei letzterem ist durch einen schluchtartigen Einschnitt der Ölberg mit der Ruine Klöch abgetrennt. Abgesehen von den illyrisch getönten Laubmischwäldern (typisch die Hopfenbuche) auf der Plateaufläche und steileren Abhängen, sind vor allem die sonnigen Bergseiten mit Weinrieden bedeckt. Dort gedeiht der berühmte Traminer, nach dem der Rundwanderweg benannt ist.
Rundtour auf dem “Traminerweg”: Ausgangspunkt im Weinort Klöch bei der Pfarrkirche, die Route ist aus dem Übersichtsplan gut ersichtlich und im Gelände markiert. Zuerst geht es am “Geomantischen Meditationsplatz” vorbei durch den üppig mit Hundszahnlilien bewachsenen Wald steil hinauf zur Bergkuppe am Seindl mit den ersten Weinrieden. Dort westwärts kurz den asphaltierten Güterweg entlang, beim historischen Winzerhaus links zum Panorama-Rastplatz mit einer einladenden Liegebank. Hier rechts durch die Weingärten zum Weiterweg durch den ausgedehnten Zarawald, wo man an einem weiteren Geomantischen Platz mit kleinem Waldweiher vorbei südwärts wieder in freies Gelände kommt. Über den Hürtherberg (offensichtlich den Standplatz der Weingarten-Hüter) den Berghang hinab und links haltend abseits der Asphaltwege quer hinüber zum schon weithin sichtbaren Gasthof und Weingut Palz (berühmte “Hendlstation”). Gehzeit bis hierher ca. 2 1/2 Stunden (oder kürzer, wenn man nicht so viel schaut und rastet und fotografiert).
Am Weiterweg leider auf Asphalt, aber an malerischen Weingartenhäusern vorbei, wieder bergauf, dann jedoch rechts haltend auf der Querstraße bis zur Abzweigung in den Muschkagraben bei einem kleinen Haus (Wegweiser). Auf Waldweg ins das Seitental hinein, nach Bachquerung rechts (oberhalb Böschung mit rötlichen vulkanischen Tufflagen) zu einem Forstweg, der bis kurz vor die Querung des markierten Aufstiegsweges begangen wird. Vorher jedoch scharf rechts bergab und vom Waldrand zu einem Einzelhaus. Hier führt links weg der “Traminerweg” an einem alten Winzerhaus vorbei (derzeit in Renovierung, dahinter Anschnitt einer Böschung mit Basaltlagen – diese treten imposant im Steinbruch an der Ostseite hervor, ebenso bei Tieschen). Durch den Wald oberhalb des Straßentunnels kommt man dann wieder zum “Geomantischen Liegeplatz” und hinunter zur Klöcher Pfarrkirche. Gesamte Gehzeit ca. 3 1/2 Stunden.
Der hl. Franziskus und die “Basaltspalte” in Tieschen
Im Gegensatz zu heuer war bei unserer Begehung freundliches Frühlingswetter, ein voller Genuss auf der Liegebank, und nach der Einkehr beim Palz war mein Rucksack (sogar im englischen Wandererlebnis NÖ heißt dieses Ding so) um drei Traminer-Boteillen schwerer… Am späten Nachmittag besuchten wir noch den reizvollen Ort Tieschen an der Westseite des Massivs. Wahrzeichen ist ein riesiger hl. Franziskus mit dem Wolf zu Füßen, gefertigt aus (steirischem, aber schon ganz rostigen) Eisen.
Beim freundlichen “Nah & frisch” erhielten wir sogar noch alle möglichen Prospekt – die Tour hatten wir ja ohne Vorbereitung (nur nach Hinweis in meinem Spezialbuch “Mit offenen Augen”) aus der Straßenkarte heraus entnommen. So gelang uns die kleine Wanderung zum eindrucksvollen Naturdenkmal “Basaltspalte” unter dem Königsberg. Vielleicht können wir bei einem Urlaub im Herbst (sicher wieder beim “Stenitzer”) diese interessante Vulkanlandschaft noch näher erforschen und darüber berichten.