Hermann Maier´s Südpolski – oder: Bekehrung am Eisernen Herrgott
30. Dezember 2010 von Bernhard Baumgartner
Unsere heutige Minitour vom Zellerrain zum Eisernen Herrgott war wieder ein guter Anlass, um über das dem Gelände angepasste Material nachzugrübeln…
Wir hatten jedenfalls (für unsere Begriffe) falsch gewählt – Alpinschi, obwohl neben den Scharen der Schneeschuhwanderer auch jede Menge alpine Tourengeher unterwegs sind. Nein, eine Gruppe mit jungen Jugendlichen (so eingeschätzt, größere Kinder, würden sie wohl nicht gern hören) sogar mit Snowboard am Rucksack!!! Aber ich weiß jetzt, warum ich – soweit erinnerlich – noch nie mit Alpinschi dort hinauf bin. Für mich ist das Gelände zwischen Feldwies und Eisernem Herrgott nämlich das “Backcountry-Paradies”. Einen Beitrag von mir müsste man darüber finden > Suche: Feldwiesalm.
Aber indem wir wieder zum Zellerrain zurück und nicht zu lange unterwegs sein wollten, fiel die Wahl auf die Alpin-Tourenschi. Bis hinauf zur Brunnsteinalm und von dort für die Abfahrt auch angebracht. Aber sobald man die verwirrenden Hochmulden erreicht (nur ja nicht bei schlechter Sicht dort hinauf !), ist es nur mehr eine Dahinhatscherei. Noch dazu begannen Annis Schischuhe fürchterlich zu drücken, obwohl bei der letzten Tour auf den Tirolerkogel alles klappte. Das kommt vom unpassenden Gelände – Alpinschi gehören für Aufstieg und Abfahrt, nicht zum Langlaufen…
Trotzdem waren es ein paar kurze Stunden in der herrlichen Natur, nur für dieses Prachtwetter hätten wir uns was Besseres ausdenken können! Schneelage übrigens nicht mit Jochart (siehe bei Eli) zu vergleichen, denn im Mariazeller- und Ötscherland hat der Schnee nach dem letzten Tauwetter doch viel mehr ausgegeben, und die Gutensteiner Alpen haben bei der Westlage viel weniger abbekommen, als beim vorletzten Neuschneefall mit Mittelmeer-Feuchtluft und Karpatenkälte.
Kalt schien es auch heute – HB meldete aus Mürzzuschlag minus 20 Grad, beim Hineinfahren übers Kernhofer Gscheid fiel das Termometer vor der Salzaleiten auf minus 16 und blieb so stehen, obwohl es über die suprige Zellerrainstraße hinauf sicher wärmer war. Meinen dickeren Anorak hab ich bald nach dem Zellerrain ausgezogen und erst wieder bei der Schlussabfahrt gebraucht – “Hechtbauernwiese” (= Höchbauer…) traumhaft zum Herabschwingen… das geht halt mit Backcountry nicht oder nur in meinem “Wankeltelemark”…
Warum ich auf den Hermann Maier komm? Ich bin schon neugierig, ob und wann oder überhaupt die Werbung für die bei der Südpoltour verwendeten Schi einsetzt. Heute ein Fernsehbild gesehen – Lagerplatz in der Antarktis, daneben Schi im Schnee steckend, die im Wind wachelten – wie es nur “Pracker” (Backcountryski) können. Ich hab schon im Vorfeld einmal vernommen, dass bei diesem Unternehmen spezielle Schi zum Einsatz kommen – vielleicht gibt es gar eine Renaissance der Backcountryski? Oder will man uns Alpenländler nicht von den Alpinkeulen abbringen… In Skandinavien und Australien z. B. sind die BC das Standardgerät, wie mir glaubhaft versichert wurde bzw. in Berichten nachzulesen war.
Das war vom Wetter und Panorama her jedenfalls bereits der Jahresabschluss – hoffentlich geht es im nächsten Jahr auch so annähernd weiter, ich erwarte mir jedenfalls strahlende Touren, und für alle Blogger und Leser und sogar für alle Andersgläubígen (wie es bei uns heißt) – einen guten Rutsch und alles Gute! Von Anni & Bernhard
2 Reaktionen zu “Hermann Maier´s Südpolski – oder: Bekehrung am Eisernen Herrgott”
@ ABB : Über Euren Anruf habe ich mich riesig gefreut ! Meine Angabe “minus zwanzig” betraf die Grünau (immer wieder ein Kältepol), nicht “Mirzerl-Zuschlag”, aber macht nix, auch dort nur wenig Leut’ in Badehose, heute früh bei der Rückfahrt in Ortsmitte minus 15,5 , in Mariazell dann deutlich wärmere minus neun……..
Gestern Nachmittag bei minus 12 auf der Lammeralm bei Langenwang einen Skalpierten geborgen (Baumrinde bei diesen Temperaturen wie Reibeisen …..), nach der Stunde im Wald trotz schweißtreibender Arbeit (130 kilo) reichlich kalt gehabt ………
Ja, Bernhard, auch ich habe so meine “Wanderungen” ……
GUTES NEUES JAHR AN EUCH ALLE !!!!
Wir sind gut im neuen Jahr angekommen……
Liebe Grüße und alles Gute
Dorli und Jonny