Winter-Touren-Tipp: Zur Anna-Alm am Hennesteck
17. Dezember 2009 von Bernhard Baumgartner
Die wohl gesündeste Outdoortätigkeit heißt mit Recht “Tourengehen”
Denn beim Schitourengehen herrscht ja wirklich das unzweifelhaft gesunde Gehen vor, und im Vergleich zur Abfahrt nimmt der Anstieg die überwiegende Zeit ein. Ich verstehe aber die Puristen einfach nicht, die jeden Lift mit Verachtung strafen und nur in liftfernstem Gelände ihre Spuren ziehen wollen. Mein geliebte Sport heißt ja eigentlich von Kindesbeinen an “Schifahren”. Schon gar nicht anfreunden kann ich mich vor allem mit den Tourengeher am Rand der Piste. Aber dieses Problem zu diskutieren, ist sicher müßig – wenn kein Schaden entsteht, sollte doch die “Freiheit der Berge” auch in diesem Gelände gelten.
Das Hennesteck bei Annaberg…
… ist ein typisches Beispiel, dass man nicht am Rand der Piste aufsteigen muss, um eine Pistenabfahrt zu genießen. Auf solch südseitig exponierten Bergen ist ja die Schneequalität meist nur kurzzeitig günstig. Nach Pulver folgt bald Papp, der sich über Nacht in Bruchharsch verwandelt. Hinauf mag das ja noch angehen… aber in der Abfahrt? Da lob ich mir dann schon eine gut präparierte Piste!
Die Anna-Alm am Hennesteck bietet eine “Schitour für Tiefschneemuffel”
Besonders für Einsteiger ins Schitourengehen ist die beschriebene Route ein guter Start, bei dem es nicht gleich den Frust einer verpatzten Abfahrt geben kann. Und wer die Tourenschi ohnehin am liebsten wegen dem Aufstieg anschnallt, der wird sich hier paradiesisch fühlen, denn die Abfahrt fällt kurz aus – und ist der Schnee noch so widerwärtig, die Pistenraupen haben ihn sicher “beinlich” genau zusammengebügelt…
Der Aufstieg zur Anna-Alm…
… gehört ja zu den ganz reizvollen leichten Touren im Ötscherland. Vom Tannbach-Grund im Zentrum der Reidllifte folgt man ganz einfach der bei viel Schnee nicht immer ganz so einfach auszumachenden Markierung – von der Hennester-Hofzufahrt abzweigend, am gutsartigen Karnreiterhof vorbei, dann gleich im Hochwald und über Lichtungen zur Karnreiteralm. Wo die Markierung Richtung Wastl am Wald den höchsten Punkt in einem Waldsattel erreicht (südlich von “Am Eck”), weisen rote Markierungen und ein Pfeil zur Anna-Alm. Am Hüttenfeld (etwas abseits dieser Markierung) steigern sich die in den tieferen Regionen schon entzückenden Ausblick zu einem wahren Traumpanorama.
Damit die Tourengeher nicht zu übermütig werden, folgt nach dem sanften Hüttenfeld ein etwas “haariges” Waldstück (besonders wenn man sich zu weit rechts in den Forst verleiten lässt), aber kurz darauf geht es über ein paar letzte Wechtenbuckel zur nahen Anna-Alm mit der schon verdienten Einkehr. Schneeschuhgeher machen übrigens diese Strecke (Aufstieg höchstens 2 Stunden) hin und zurück. Der Aufstieg ist auch mit Backcountry-Skiern und Steigfellen gut zu bewältigen, über die Piste hinab muss dann eher auf den Ziehwegen geblieben werden, besonders wenn die Pisten hart sind.
Viel mehr noch über diese Tour gibt es vom vorigen Winter in meinem Blog > Suche: Anna-Alm