Heute machten wir eine für uns neue, fast kuriose kleine Wanderung – auf einen Gipfel, den man von den Randbergen des Gölsentals aus gut erkennen kann, der aber wegen seinem Nachbarberg mit dem Stift Göttweig weniger beachtet wird:
Unsere Runde begann bei der Kirche St. Blasien in Kleinwien (verschlossene gotische Wallfahrtskirche und Friedhof mit einigen bemerkenswerten historischen Grabsteinen) und führte auf dem spärlich bezeichneten Rundweg F 2 auf Forststraßen bis zum Sattelgelände “Schwarze Lacke” und auf den Waxenberg. Dort gab es eine eigenartige Rundtrasse um den von urigen Schwarzföhren und teils mächtigen Eichen bedeckten höchsten Punkt (499 m), womöglich die Spur eines einstigen Ringwalls? Vom hübschen Rastbankerl neben dem aus Naturstämmen gefügten Gipfelkreuz ergibt sich ein etwas ungewohnter, aber typischer und besonders prachtvoller Blick auf das Stift Göttweig. Kurz vor dem Gipfel sah man überraschend in der dunstigen Ferne die Ruine Dürnstein und voll schön ausgebreitet das Stadtpanorama von Stein Und Krems.
Geblüht hat nicht sonderlich viel, interessant die Restblüten und die Früchte der Schwalbenwurz (beim Ausreifen kommen daraus ein baumwollartiges Geknäuel). Tausendguldenkraut gab es genug zur Bekämpfung allfälliger Magenbeschwerden, aber indem wir nur ein Kornweckerl und lauwarm gewordenes Mineralwasser auf der “Reise” mitführten, war kein Grund dazu… Eigentlich wollten wir Schwammerl schauen, weil in Rossatz und in Mödring bei Horn schon Eierschwammerl gefunden wurden. Wir erbeuteten hingegen einige schön große Parasole mit ihrem Nachwuchs – die Eltern sind schon verspeist, und die Kleien warten eingewässert aufs Größerwerden. Als interessanter Forstbaum ist uns übrigens die Roteiche in einem mächtigen Bestand begegnet.
Die Runde ging dann Richtung Paudorf weiter, wobei noch die berühmten Mammutbäume zu sehen sein sollen. Wegen der Luftfeuchtigkeit von mindestens 80 % bei voller Sonne und Temperaturen über 30 Grad haben wir aber den kurzen Abstieg durch den Heugraben genommen. Kurz vor dem Tal gab es eine Reihe kleinerer Mammutbäume neben der Forststraße zu sehen. Zuletzt ging es beim “Urlaubsmarterl” vorbei, wohl auf einem alten Talweg mit letztem Stiftsblick, zurück zum Ausgangspunkt. Dort hätte uns auch der berühmte Gasthof Schickh locken können, aber wir erwiesen uns als Asketen…
Insgesamt sind wir etwa 2 1/2 Stunden unterwegs gewesen. Eine kombinierte Route von Waxenberg plus Mammutbäumen von Kleinwien aus, muss ich erst laut Karte und Infotafel des Göttweiger Walderlebnisses zusammenstellen. Das Durchbruchstal des bei Karlstetten entspringenden und in weitem Bogen durch die “Wölblinger Bucht” verlaufenden Fladnitzbaches – fast voralpin zwischen Paudorf und Steinaweg – ist wirklich eine interessante Landschaft des östlichsten Dunkelsteinerwaldes!
2 Reaktionen zu “Waxenberg: Der ultimative Göttweigblick ohne Mammutbäume”
Dort war ich auch schon! Da gabs eine “Energiewanderung” mit Roman Lintinger (QiGong-Trainer) im Mai 2007. Im GT gibts einen Bericht von wem anderen dazu (Fotos sind nur sichtbar, wenn man angemeldet ist, sind aber keine wirklich interessanten dabei): http://www.gipfeltreffen.at/showthread.php?t=25534&highlight=waxenberg
Von Kleinwien auf der Göttweig abgewandten Straßenseite rauf bin ich schon zweimal “gewandert”, eher steil und unwegsam. Erich hat bestimmt nach der gemeinsamen Wanderung noch immer Alpträume von dieser Gegend. Der Waxenberg war´s möglicherweise nicht, da ich mich zwar oben an eine flache Stelle mit Föhren aber kein Kreuz und keinen spektakulären Rundumblick erinnern kann.
Die Gegend ist bestimmt sehr reizvoll. Der Tullnerfelder Rundwanderweg dürfte übrigens auch durch diese Gegend gehen.
LG Andreas