Unterberg – schön war´s und fast einsam!
12. Oktober 2008 von Bernhard Baumgartner
An einem solch schönen Oktobersonntag muss man schon genau aufpassen, nicht ins Gedränge zu kommen! Einerseits, weil man gar nicht weiß, wohin es zuerst gehen soll bei so herrlichen Herbstfarben. Anderseits sind alle einigermaßen bekannten Gipfel voll überlaufen.
Aber wie beim Tirolerkogel den Törlstein (siehe Annis Tour) gibt es auch auf dem vielbelaufenen Unterberg zwischen Ramsau (bei Hainfeld) und Pernitz-Muggendorf eine einsame Seite. Nämlich von Rohr aus, weil dorthin die Zufahrt schon recht umständlich ist: über Gutenstein – Rohrer Sattel (oder Haselrast) - Rohr im Gebirge – Klausgraben (von der Haselrast her direkt erreicht) – Bauernhof im Gries (längst kein Gasthaus mehr, wie in manchen Karten verzeichnet). Von St. Pölten her über Kleinzell und Kalte Kuchl geht es schneller als von Wien über Gutenstein, daher sind wir da im Vorteil!
Unsere Route: Gries – Heuweg – Blochboden – St. Maria am Unterberg – Blauboden – Bärengrabl – Miragraben – Gries. Unterwegs waren wir mit Rast (kurz, keine Einkehr wegen der Einsamkeit) und “Fotoarbeit” (meister Zeitaufwand) fast 5 Stunden. Flotte Geher würden mindestens eine Stunde weniger brauchen.
Heuweg, Blauboden, Bärengrabl ? Wo das sein soll? Die demnächst nachgelieferte Routenbeschreibung dieser unmarkierten einsamen Unterbergroute wird das alles erklären. Jetzt nur ein paar Gustobilder, weil sonst der Tag zu lang wird….
6 Reaktionen zu “Unterberg – schön war´s und fast einsam!”
Wir waren an der Semmeringbahn unterwegs und nicht allein, aber auch nicht im Gedränge. Manche sehr bekannte Wanderziele sind bestimmt überlaufen gewesen.
Beim Knoten Sebenstein gab´s abends einen Unfall und langen Stau, dann viel Verkehr… Mehr als 45 Minuten zusätzliche Fahr- und Gehzeit hat´s uns aber nicht gekostet.
Vielleicht waren wir zuviel in der Sonne, daß ich jetzt zum Berichten einfach schon zu müde war, aber in den nächsten 1-2 Tagen werd ich davon erzählen.
LG & Gute Nacht !
Da habt ihr wirklich eine super Runde gemacht ! Ich kenne den Unterberg ja vor allem von der Ramsau aus… Das war heute ein Kaiserwetter !
Ich kenne diese Seite des Unterbergs auch, fast besser wie die anderen. Bin dort auch schon mit LL-Schi rauf, allerdings nicht den Heuweg, sondern bis zum Griesler Gscheid und dann über das Forststraßensystem. Der Heuweg wäre zu steil gewesen. Die Straßen waren aber auch eine Herausforderung, da sehr zugeweht. Bin damals über Blochboden, Bärengrabl und Miragraben runter. V.a. der Miragraben war ein richtiger Genuß! Wunderschön im vielen Schnee und herrlich zum bergab-Gleiten!
[...] Vater schreibt einen Bericht: Unterberg – schön war´s und fast einsam, als wäre das in den Bergen nicht mehr selbstverständlich und er weist noch extra darauf hin: [...]
Hallo Eli, alle Achtung vor Deinen Pionierrouten am Unterberg! Mit gewöhnlichen Langlaufschiern? Wir machen solche Touren mit Backcountry-Ski samt Steigfellen. Diese sind zwar zuletzt etwas außer Mode gekommen, ich habe aber diese Superlatten immer noch in Verwendung.
Zum Unterberg als Tourenlaufziel (ich nenne diese Langlauftouren so): Samt Skizze von mir schon beschrieben 1984 in “Niederösterreich nordisch” (Baumgartner/Tippelt, NÖ Pressehaus). Allerdings ohne den Heuweg, den vor einigen Jahren kaum wer kannte. Ich traf bei einer Abfahrt am Ausgang vom Miragraben vor dem Gries den mir gut bekannten Grundbesitzer, Karl Riedmüller den Älteren von der Brauerei in Hainfeld (ich bin in der Bräuhausgasse neben seinem Unternehmen aufgewachsen). Er meinte zu mir: “Jetzt kräuln´s ma scho übern Heuweg auffi !” Ich tat ganz unschuldig…
Anni und ich haben den Heuweg auch schon mit Schneeschuhen begangen. Aber es gibt jetzt einen erleichterten Zugang über eine am Anfang des Miragrabens abzweigende Forststraße. Die von Dir anscheinend belaufene Nordwestseite ist nicht günstig, weil sehr windausgesetzt und daher verblasen.
Ich habe den Heuweg nicht in meinen Büchern beschrieben, mache aber jetzt so schnell wie möglich eine Routenbeschreibung mit Rundwandervorschlag auf meinem Wanderblog beim Residenz Verlag (www.residenzverlag.at > Blogs). Leider zwickt mich dieses herrliche und farbenfrohe Oktoberwetter, nicht nur weil ich ununterbrochen wüsste, wo es ganz schon ist und unbedingt dorthin…, sondern weil ich in Selbstarbeit einige Mauern verputze, schnell bevor es zu kalt wird – selbst gemacht – kost (fast) nix, auch ein Motte von Andreas, siehe die Burgmauern!
Servus Bernhard!
Ja, mit gewöhnlichen LL-Schiern! Solche Backcountry-Schi wären für mich auch super! Leider hab ich keine Ahnung, ob bzw. wo man die bekommen könnte. Und Felle für die LL-Schi wünsch ich mir schon lang, gibts aber natürlich nicht.
Habe das Tourengehen mit LL-Schi aber großteils aufgegeben, weil es in der näheren Umgebung kaum mehr Schnee in der nötigen Konsistenz gab. Außerdem hab ich seit letztem Winter Schneeschuhe.
Die von dir angesprochene Forststraße kenne ich wahrscheinlich. Bin (vor der LL-Tour) mal auf der Westseite runter und über diese Straße (damals ganz neu) in den Miragraben gelangt. Ob diese Straße eine Erleichterung für den Aufstieg mit Schi ist, frage ich mich aber. Weil sie ja doch wieder auf die verblasene Westseite führt.
Wie ich mit LL-Schi rauf bin, war eine Gruppe vom GT mit Schneeschuhen unterwegs (die ich dann oben wieder getroffen habe), die sind auch den Heuweg rauf.
Dein “NÖ nordisch” habe ich natürlich daheim! Das hat mich z.B. auch zu der Tour auf den Tiroler Kogel verleitet. Allerdings ist die auch schon einige Jahre her. Vorigen Winter war ich mit Schneeschuhen oben und hab gesehen, daß mit LL-Schi keine Chance mehr ist – der Ziehweg war spiegelglatt! Da hätt ich sogar mit Schuhen allein Probleme gehabt.