Kroatien / Insel Krk / Baska – ein unglaubliches Wanderparadies!
20. Mai 2011 von Bernhard Baumgartner
Zu unseren schönsten Erinnerungen an “Urlaub im Süden” zählen die Wandertouren auf der Insel Krk mit dem Standort Baska – einst ein berühmter Seglerhafen, später von einem tschechischen Gast namens Emil Geistlicher entdeckt und seither überaus beliebt.
Wo sonst gibt es einen wie eine Mondsichel zwischen die felsigen Bergrücken eingebetteten Strand? Dahinter ein liebliches Tal, das man erst nach der Fahrt über die gesamte Insel über einen hohen Bergsattel hinab erreicht.
Wie wir Baska für uns entdeckt hatten, das kam so: Astrid und Andreas gelangten bei ihrer dalmatinischen Hochzeitsreise nach verschiedenen anderen Inseln auch auf Krk. In der Hochsaison noch dazu – alles voll belegt! Bei einer Zimmerargentur stand allerdings ein Ehepaar mit kleinen Kindern, ganz verzweifelt, weil sie unbedingt vorzeitig heimfahren wollten. Wie der Zufall so spielt, der Vermieter Thomas Topic war auch gerade zugegen, quartierte unsere Flitterwöchner für eine Nacht in seiner eigenen Wohnung ein, und dann konnten sie für den Rest der Woche seine komfortable Ferienwohnung von den abgereisten Gästen übernehmen.
Im Jahr darauf kamen schon Anni und ich, dann gleich nochmals im nächsten Jahr, und unsere Nachfolge haben dann jährlich Werner und “Hansi” (Johanna Tippelt um genau zu sein) angetreten.
Was uns in Baska so fasziniert hat, war neben der einmaligen Landschaft die touristische Infrastruktur – damit sind nicht Hotels usw. gemeint, sondern im unmittelbaren Wortsinn die perfekten Wanderwege. Und das kam so: Schon von Geistlicher her vor mehr als 100 Jahren war Baska bei den Tschechen sehr beliebt. Nach den unseligen Kriegen der 1990er Jahre kam es wieder zu einem intensiven Zustrom von Gästen aus der damaligen Tschechoslowakei. Uns wurde das so erzählt (was natürlich auch ein “Gschichtl” sein kann, aber nicht von mir!), dass Kroatien für tschechische Waffenlieferungen Urlaubsaufenthalte für tschechische Staatsbürger zur Verfügung stellte, mit deren Erlös die kroatischen Schulden bezahlt wurden. Fast nicht zu glauben, aber wie es auf unserer Welt zugeht, wäre das ja eine Kleinigkeit…
Die Art der Wegmarkierungen sowie die Beschilderung hatten uns ohnehin schon frapant an die Markierungen im tschechischen Narodni Park Podyji (Nationalpark Thayatal) erinnert. Aus der penibel zusammengestellten Wanderkarte entnahmen wir dann tatsächlich, dass tschechische Wandervereine die Markierungen in Baska vorgenommen hatten. Das ist nun sicher kein “Gschichtl”, sondern eine ganz feine Geschichte für alle Wanderer. Ich hoffe nur, dass die Wege und Markierungen auch noch jetzt so gut erhalten sind wie bei unseren beiden Aufenthalten (mein Freund Werner hat mir das eigentlich von den letzten Jahren bestätigt).
Nun gibt es einmal eine Bildauswahl, vornehmlich von unserem ersten Baska-Urlaub Ende April. Damals kamen wir bei Novemberwetter an, Sträucher und Bäume von der Bora gepeitscht, zum Glück bei Tomislav die Wohnung gut beheizbar… Alles begann gerade auszutreiben und zu blühen, viele Arten sahen wir zum erstenmal. Und am Ende der Woche machten wir unsere Touren schon in hochsommerlicher Kleidung. Aber die Touren will ich noch im einzelnen schildern, vorerst die Baskabilder (von Dias eingescannt) aus meinem Vortrag “Vom Steingarten zum Steingebirge”.
Übrigens – bis Anfang Juni ist noch die schönste Zeit zum Wandern in Baska. Bei unserem zweiten Urlaub Ende Mai erlebten wir schon anfangs ein paar Tropentage, sodass wir bereits am frühen Morgen wanderten, uns dann in die angenehm kühle Wohnung zurückzogen und erst abends in der noch milden Luft und letzten Sonne am Strand waren. Allerdings werden der Ort und der Strand von Ende April an immer voller und voller… Für uns war alles noch ganz paradiesisch!
Noch ein Tipp – je näher man an den mit Fossilien gespickten Klippen von Zarok baden gehen will (dort Naturstrand fern von den Hotels und vom Hafen), desto nötiger hat man Badeschuhe – nicht wegen der Seeigel etwa (haben wir keine bemerkt), aber weil der Kiesstrand dort schon sehr “kiesig” ist. Immerhin runde Steine und keine messerscharfen Kalkzähne wie an anderen felsigen Abschnitten.
4 Reaktionen zu “Kroatien / Insel Krk / Baska – ein unglaubliches Wanderparadies!”
Zu den Blumenbildern – Spinnenragwurz, Baumheide (eine Erica-Art), Geschweiftblättriges Alpenveilchen / Cyclamen repandum blüht nicht wie unsere alpinen Zyklamen ab dem Hochsommer, sondern sind eine Frühlingsblume, gemeinsam mit den bezaubernden Sternanemonen!
Die Kirche ist das Kloster Glavotok im Norden der Insel.
In eigener Sache: Habe soeben die Suchfunktion ausprobiert – in meinem Autorenblog bei > Suche: Istrien eingeben. Dann kommen alle meine Beiträge von den Touren auf die Ucka/Monte Maggiore, zu den Burgstädten im Landesinneren usw.
Bernhard, dieser Artikel ist wahrer Hochgenuß !
HB
Hallo Norbert, Dein lieber Kommentar kommt sicher noch dazwischen (muss jetzt immer genehmigt werden, etwas unpraktisch…).
Mir machen jetzt diese Berichte richtig Spaß und vor allem auch Zeitvertreib, da ich zwar (mit minimaler Druckbelastung, ganz wichtig laut heutiger Kontrolle samt Punktation!) durch den Garten humpeln kann, aber beide Hände für die Krücken brauche, daher nichts mehr frei für die Kamera!
Dabei so herrliche Tage, St. Veit Sonne inmitten von Gewittern in der Umgebung, hoffentlich bei euch auch schön!
LG BB