Kirchberg / Tirol: Hintersteiner See
25. Juni 2014 von Bernhard Baumgartner
Endlich wieder “Urlaub”, was bei uns eigentlich “verreisen” heißt. Trotz mieser Prognose im wetter.at eine ganz schöne Woche – wie beim Schiurlaub am selben Ort Ende März… Anreise bei sonntäglich moderatem Verkehr, und schon ist der erste Wandertag da – Montag, 23. Juni.
Ein bisschen vorsichtig hat uns die Prognose mit nachmittägigen Gewittern doch gemacht, also nicht zu hoch hinauf und nicht zu weite Anfahrt! Da kommt uns die “Rasttagstour” vom letzten Schiurlaub gerade recht, um sie auch im Sommer zu erleben – der Hintersteiner See.
Die Anfahrt führt von Kirchberg über Reith, am Stanglwirt (beim Vorbeifahren viel weniger imposant als im Fernsehen immer präsentiert) vorbei nach Scheffau und dort die unteren Abhänge des Wilden Kaisers hinauf. Enge Kurven im Hochwald, freundliche Terrassen mit einzelnen Höfen und einer malerischen wie besinnlichen Kapelle (> facebook ), Parkplatz noch morgendlich fast leer (zu Mittag voll).
Weil es noch ganz schön frisch ist, gehen wir die Seerunde umgekehrt zu unserer Vorfrühlingswanderung – zuerst auf dem Asphaltstrasserl am sonnigen Ufer entlang. Gleich nach dem Strandbad folgt ein naturbelassenes Ufer – die Blumenpracht hier auf ca. 800 m Höhe voll schön frühsommerlich!
Prächtige Blüte der Wasser-Schwertlilien, und kurz danach am Waldrand einige Feuerlilien!
Beim folgenden Bauernhof werden die Hühner nicht nur von einem stolzen Hahn bewacht, sondern die ganze Schar zusätzlich von einer Vogelscheuche. Neben Landhäusern und Jausenstationen samt Pension gibt es hier auch stattliche und neu errichtete Gehöfte (ohne den Tourismus wäre das wohl anders…).
Danach werden die Uferwiesen breiter, die Wilden Kaisergipfel schauen immer imposanter herab, und der See bietet ein überaus malerisches Bild mit glänzendem Wasserspiegel und Sommerwolken darüber.
Beim letzten Gehöft mit Gasthaus direkt am Seeufer springt eine kleine Halbinsel vor, nicht nur ein idyllischer Badeplatz (bei heißem Wetter, Anni hat ihre verkürzte Wanderhose inzwischen schon wieder verlängert…) und Gletscherschliffe mit subalpiner Flora. Danach weist uns eine Infotafel den interessanteren Weg (Sackgasse, kein Weiterweg, sondern besser auf Asphalt hinauf zum Sattel am Seesattel mit der nächsten Einkehr). Wir gehen unserer Spürnase nach und gelangen gleich danach zur flachmoorigen Verlandungswiese nach dem westlichen Ende des Sees.
Das Bild steigert sich noch, als wir abseits vom verschilften Ufer weiter gehen, wo zu unserem Glück keine Kühe weiden, sich aber ein netter Rastplatz anbietet (wie meist karge Jause bei Wasser und Brot…).
Schon nähern wir uns dem südlichen Waldufer, wo der Seerundweg regulär weiterführt. Aber davor gibt es noch einige ganz packende Ausblicke.
Der Waldweg am Steilufer gleich eher einer Promenade, begleitet von üppigem Farnwuchs und hübschen Ausblicken, sogar vom Felsvorsprung gegen Ende der Wanderung. Wunder es uns, dass wir statt 1 1/2 Stunden fast die doppelte Zeit nicht gebraucht, sondern genossen haben?
Neben anderen Waldpflanzen blüht hier auch das Wintergrün, und zum Schluss zeigt sich der Hintersteiner See wie ein alpiner Fjord – der erste Ausflug hat sich also wirklich gelohnt! Bilder von der Hintersteiner Kapelle gibt es im facebook “Bernhard Baumgartner” – dazu Autor Kral-Verlag, sonst öffnen sich die zahllosen anderen Namenskonkurrenten…