Pilgerweg Via Sacra – “Stille Tage in Mariazell”
6. November 2008 von Bernhard Baumgartner
Mariazell ist ein viel besuchter Wallfahrtsort – für manche Wanderer ein Grund, dorthin nicht zu wandern!
So um Allerheiligen aber wird es in Mariazell still, nicht ganz still, denn immer noch kommen Menschen in die Basilika der “Magna Mater Austriae”. Aber der Strom der Pilger, die vom Frühsommer an mit Schwerpunkt im Mai und September aus allen Richtungen nach Mariazell strömen, ist nun versiegt. Man kann nun je nach persönlicher Neigung still vor der Gnadenkapelle Einkehr halten – oder nach einer Wanderung ohne Hektik (und als Gast besonders geschätzt) in Mariazell einkehren.
Wenn auch die Bergwege vielleicht bald unpassierbar sein werden, die Route über die “Heiligen Berge” bleibt bis zum tiefsten Winter (bis der Schneebericht in Mariazell über 30 cm meldet) immer offen. Dieser historische Pilgerweg führt zwar im Nahbereich der Mariazeller Bundesstraße, jedoch fast überall abseits der Straße auf alten Wegen und neu angelegten Wanderpfaden. Die “alten Wege” entsprechen übrigens mehrfach der in der Barockzeit angelegten Mariazellerstraße!
Viele Pilger lassen sich von dieser “Via Sacra” abschrecken, weil sie glauben, dass sie hier auf der Straße marschieren müssen – aber das Gegenteil ist der Fall: Auf keinem anderen Mariazellerweg geht man so wenig auf Straßen wie hier!
Noch ein Vorteil dieser Pilgerroute – mit ihren historischen Stationen als Wallfahrt unübertrefflich und zugleich wohl einer der schönsten Wanderweg im Ötscherland – die Mariazellerbahn verläuft im Nahbereich! Dadurch kann man den Ausgangspunkt beliebig wählen (ich empfehle Annaberg-Reith) und am Ende des Tages mit der nostalgisch-historischen Schmalspurbahn dorthin zurück fahren.
Für welche Wallfahrerwege ist die neu markierte “Via Sacra-Pilgerroute” über die “Heiligen Berge” noch bedeutend? Vor allem aus dem Mostviertel für den Pielachtaler Pilgerweg, der von St. Pölten nach Annaberg führt. Von dort empfehle ich, nicht über den Sabel und die Walster weiter zu gehen, sondern von Annaberg auf dem Lassingtalweg nach Joachimsberg zu wandern. Weiter geht es über Wienerbruck – Josefsberg – Mitterbach – Sebastianiweg (nicht auf der Straße zur St. Sebastian-Kirche gehen, sondern entlang der neuen Markierung beim Bahnhof Mitterbach abzweigend) nach Mariazell.
Wer eine starke Gehleistung an einem Tag bewältigen will, kann sich auch an den Puchenstubener Wallfahrerweg machen. Dieser wird wegen seiner Nähe zur Mariazellerbahn (das würde ebenso für das Pielachtal passen) auch “Der eiserne Pilgerweg” genannt.
Die Pilgerroute über die “Heiligen Berge” und mit der Mariazellerbahn