• Home
  • Balaton
  • Gästebuch
  • Hochstadelberg
  • Lungauurlaub 2023: Tourenbuch vom 28. Juni – Wasserweg Leisnitz bei St. Margarethen
  • Ötscher & Ybbstal
  • Schöpfl – “Bunter Blätter Wandertag”
  • Werkverzeichnis

Bernhard Baumgartner´s Autorenblog

auf wandertipp.at

Feeds
Artikel
Kommentare

Winterliche steirische Almtour – Turnauerkogel

13. März 2013 von Bernhard Baumgartner

Auf der westlichen Kammhöhe des Turntalerkogels, im Hintergrund die Tonion

Bei den ”Nordwestleuten” (NÖ und Wien) ist dieses Ziel kaum bekannt, bei den “Südleuten” mit Heimvorteil aber recht beliebt – erkennbar an den dicht verstellten Parkmöglichkeiten am Ausgangspunkt im Brücklergraben bei Turnau, auch logisch wegen der Zufahrtsstrecken. Wer über Mariazell oder über Semmering und Veitsch in das freundliche Tal bei Aflenz und Turnau zufährt, steigt lieber gleich über den “Schallerhang” zur Veitsch hinauf. Steilhangabfahrer könnte höchstens noch der markante Rauschkogel reizen…

Für gemütliche Schiwanderer als Alpintour oder für extreme Langläufer im “Backcountrystil” (da zählte ich mich auch dazu) gibt es neben der von Norden leichter erreichbaren Göriacher Alm das Almdorf halbwegs zwischen Hochanger und Veitsch – die Turnauer Alm.

Turnauer Alm gegen Hochanger

Die Zufahrt erfolgt von Turnau (sehr gute Bäckerei-Konditorei für die anschließende “Belohnung”!) kurz Richtung Veitsch, dann links abzweigend durch den engen Brücklergraben bis vor das Forsthaus in Greith. Der weitere Anstieg führt über die Almstraße (in den letzten Sommern leider nicht mehr allgemein befahrbar, im Winter eine schöne breite und nicht zu steile Schibahn) hinauf zur Rosenfeldalm und zum Sattel nordwestlich des Rauschkogels. Einige Abkürzungen habe ich in meinem Tourenbüchl notiert, aber die merkt man ohnehin an den meist zahlreichen Spuren.

Rotsohlalm gegen Hochveitsch

Damit gleich zu den Schneeverhältnissen – alles südseitig, daher außerhalb vom Waldschatten bald harschig bzw. aufgefirnt, je nach dem vorhergehenden Wetter und Niederschlag. In der Almzone ist alles sonnenausgesetzt, oben am Kamm auch oft windverblasen.

Rotsohlalm mit Rauschkogel

Sobald der Bergwald verlassen wird, ergeben sich überaus malerische Ausblick: Über den Hochanger blickt das Hochschwabmassiv herüber, der Rauschkogel ist sowieso der nächstgelegene Blickpunkt, und die Hohe Veitsch überragt den Turnauerkogel. Ob das Gasthaus auf der Turnauer Alm zeitweilig geöffnet hat, weiß ich leider nicht, auf jeden Fall Selbstversorgung empfehlenswert…

Das "Hüttendorf" der Turnauer Alm

Für die Alpintour steigt man vom wunderhübschen Almdorf mit urigen und neueren Hütten direkt hinauf zum Turnauerkogel und hat dann herunter zur Alm und weiter auf der Forststraße bis Greith bei günstigen Schneeverhältnissen eine leichte Abfahrt.

"Nikolo" gegen Turntalerkogel

Als Tourenläufer bevorzuge ich folgende Route: Vom Sattel oberhalb der Rosenfeldalm Richtung Hochveitsch die Weitwandermarkierung entlang (soweit sichtbar…), dabei zuerst auf Steig, dann auf wechselnden Forststraßen bis zur Rotsohlalm. Ganz eigenartig ist der Name des Bildstocks in der Sattelmulde, über den ich hier aus meinem Wandererlebnis Mariazeller Land & Ötscher zitiere:

Nikolo-Bildstock am Rotsohlsattel gegen Hochveitsch

Die „Rotsohl“ und der „Nikolo“:

Die Einheimischen bezeichnen Wiesensattel und Übergang nach dem alten Bildstock nur „Am Nikolo“ und verknüpfen mit der sturmüberbrausten Kammhöhe auch die Vorstellung, dass dort oben der Teufel hause! Tatsächlich wird der Krampus weitum „Rotsuhler“ genannt, und den Sommer über steht in der kleinen Kapelle auch eine Nikolofigur, die im Herbst von den Almleuten ins Tal mitgenommen wird (2007 waren es sogar drei Figuren). An einer Kette, die wohl für einen Opferstock bestimmt war, hängt dann der „Rotsuhler“ und versucht, die eiserne Fessel durchzunagen, was im so alle drei bis sieben Jahre auch gelingen soll, worauf er in die umliegenden Täler hinabsteigt. Wallfahrer, die spät im Jahr über die nach dem rötlichen, erzhaltigen Gestein benannte Rotsohl gingen und oft schon in den ersten Schnee kamen, wollen ihm sogar begegnet sein! Dieser Bericht stammt von der Heimatforscherin Imma Waid (+) aus Mariazell, und auch Peter Rosegger nahm seinen Weg zur „Gnadenmutter“ über diesen sagenumwobenen Übergang am Fuß der darüber schroff mit dem Teufelssteig aufragenden Hohen Veitsch.

 

Aufstieg über den Ostkamm zum Turntalerkogel, gegen Hochveitsch und Wildkamm

 Zur Rotsohlalm kommt man auch in einem Tourenlauf (alpin anfangs entsprechend, dann eine Langlaufstrecke) von den Brunnalm-Liften in Veitsch her. Bei einer meiner Touren stieg ich vom “Nikolo” nordwestlich zum Hauptkamm an und folgte diesem bis auf den Turntalerkogel. Nach dem steileren Aufbau gelangte ich dabei auf eine kleine Hochfläche (im Frühherbst ein Heidelbeerparadies!), immer den nordseitigen Steilrand entlang, und dann an der Südseite hinauf zum Gipfel. Als Wegweiser diente mir übrigens eine Schneehasenspur! Der Ausblick ist einfach fantastisch, und das Gelände dort oben mit nicht zu dicht stehenden Wetterfichten und Latschen leicht zu bewältigen, allerdings häufig zerklüftet von “Windgangln” oder abgewehten, vereisten Rasenflächen.

Kammfläche am Turntalerkogel gegen Hochschwabgebiet

Alm-Denkmal am Turntalerkogel Westkamm

Die Abfahrt erfolgt direkt hinunter oder etwas westlich noch weiter bis zum Alm-Denkmal und durch die dort etwas sanftere Mulde zur Turnauer Alm. Den viel “zackigeren” Rauschkogel (dieser ist auch in der Schitouren-Spezialliteratur präsent) erreicht man wohl durch den Räuschinggraben oder über den Kamm der Feichtingshöhe zur Rauschalm. Bei sicherem Schnee gibt es dort vom Gipfelaufbau herunter Steilabfahrten, die aber im Gegensatz zu meiner Tour sicher lawinengefährlich sein können. Im Sommer bzw. zur Heidelbeerzeit sind wir auch von der Oberen Stübming durch den Hinterhofgraben bis zur Scheiklalm gefahren. Die Verbotstafeln dort sind sicher bemerkenswert… Anschließend gibt es eine weitläufige Forststraße und einen vom Halter angezeichneten Steig hinauf zur Rotsohlalm, sicher ganz nett, aber ohne Kenntnis der alten (und angeblich vollkommen abgekommenen) Steige eher eine Wildnisexpedition.

Leichte Abfahrt vom Turntalerkogel zum "Almhüttendorf"

Geschrieben in Aktuelles & Persönliches, Allgemein, Bildergalerie, Geologie, Kulturtouren, Langlauftouren, Mariazeller Bergland, Markierungen, Meine Veröffentlichungen, Mystische Plätze, Pilgerwege, Pistenschilauf, Schitouren, Schneeschuhtouren, Steiermark, Turnau, Veitsch | Kommentar

1 Reaktion zu “Winterliche steirische Almtour – Turnauerkogel”

  1. am 14 Mrz 2013 um 06:061eliNo Gravatar

    Am Turntaler Kogel war ich vor ein paar Jahren im April mit Schneeschuhen! Da war die Straße rauf zur Alm im unteren Teil schon aper, aber oben wars recht schön! Bin allerdings nur ein kleines Stück den Kamm nach Westen und dann über die – auch schon apere – Wiese wieder runter zur Alm. Hingefahren bin ich übers Mürztal und den Pretalsattel.

  • Kurzvorstellung

      Bernhard Baumgartner, "Wanderer aus Leidenschaft", Buchautor & Wanderexperte & Bildarchiv Natur und Kultur, Mitarbeiter von Land der Berge, AK NÖ, Naturfreund, Granatapfel ORF Radio NÖ Wanderexperte
  • Links

    • Blogroll

      • Familien-Wanderblog von Andreas
      • Gemeinde St. Veit / Gölsen
      • Meine Bücher im Residenzverlag
      • Startseite wandertipp.at
    • Meine Themen

      • Haute Route NÖ
      • NÖ Landesausstellung 2009
      • Wanderführer
      • Winterwanderungen
  • Archive

    • März 2024 (1)
    • Oktober 2023 (4)
    • August 2023 (1)
    • Juli 2023 (6)
    • Juni 2023 (3)
    • Mai 2023 (6)
    • März 2023 (1)
    • Januar 2023 (1)
    • Dezember 2022 (3)
    • November 2022 (6)
    • Oktober 2022 (4)
    • September 2022 (4)
    • August 2022 (7)
    • Juli 2022 (3)
    • Juni 2022 (1)
    • April 2022 (1)
    • März 2022 (4)
    • Februar 2022 (1)
    • Januar 2022 (1)
    • Dezember 2021 (1)
    • Juni 2021 (3)
    • Mai 2021 (2)
    • März 2021 (5)
    • Februar 2021 (2)
    • Januar 2021 (3)
    • Dezember 2020 (3)
    • November 2020 (6)
    • Oktober 2020 (1)
    • September 2020 (3)
    • August 2020 (1)
    • Juli 2020 (1)
    • Juni 2020 (7)
    • Mai 2020 (1)
    • März 2020 (3)
    • Februar 2020 (2)
    • Januar 2020 (2)
    • Dezember 2019 (1)
    • November 2019 (6)
    • Oktober 2019 (9)
    • September 2019 (3)
    • August 2019 (2)
    • Juli 2019 (6)
    • Juni 2019 (9)
    • Mai 2019 (2)
    • April 2019 (2)
    • März 2019 (1)
    • Februar 2019 (1)
    • Januar 2019 (4)
    • Dezember 2018 (6)
    • November 2018 (5)
    • Oktober 2018 (3)
    • September 2018 (4)
    • August 2018 (6)
    • Juli 2018 (3)
    • Juni 2018 (9)
    • Mai 2018 (4)
    • April 2018 (6)
    • März 2018 (2)
    • Februar 2018 (7)
    • Dezember 2017 (4)
    • November 2017 (14)
    • Oktober 2017 (3)
    • September 2017 (3)
    • August 2017 (6)
    • Juli 2017 (5)
    • Juni 2017 (6)
    • Mai 2017 (4)
    • April 2017 (9)
    • März 2017 (11)
    • Februar 2017 (9)
    • Januar 2017 (4)
    • Dezember 2016 (7)
    • November 2016 (4)
    • Oktober 2016 (4)
    • September 2016 (9)
    • August 2016 (3)
    • Juni 2016 (1)
    • Mai 2016 (2)
    • April 2016 (2)
    • März 2016 (8)
    • Februar 2016 (7)
    • Januar 2016 (10)
    • Dezember 2015 (11)
    • November 2015 (13)
    • Oktober 2015 (4)
    • September 2015 (7)
    • August 2015 (6)
    • Juli 2015 (8)
    • Juni 2015 (6)
    • Mai 2015 (10)
    • April 2015 (9)
    • März 2015 (6)
    • Februar 2015 (5)
    • Januar 2015 (5)
    • Dezember 2014 (8)
    • November 2014 (6)
    • Oktober 2014 (6)
    • September 2014 (3)
    • August 2014 (3)
    • Juli 2014 (6)
    • Juni 2014 (7)
    • Mai 2014 (8)
    • April 2014 (11)
    • März 2014 (7)
    • Februar 2014 (6)
    • Januar 2014 (9)
    • Dezember 2013 (8)
    • November 2013 (13)
    • Oktober 2013 (8)
    • September 2013 (8)
    • August 2013 (5)
    • Juli 2013 (13)
    • Juni 2013 (11)
    • Mai 2013 (12)
    • April 2013 (1)
    • März 2013 (9)
    • Februar 2013 (6)
    • Januar 2013 (11)
    • Dezember 2012 (3)
    • November 2012 (8)
    • Oktober 2012 (12)
    • September 2012 (13)
    • August 2012 (6)
    • Juli 2012 (8)
    • Juni 2012 (12)
    • Mai 2012 (16)
    • April 2012 (12)
    • März 2012 (9)
    • Februar 2012 (5)
    • Januar 2012 (9)
    • Dezember 2011 (9)
    • November 2011 (12)
    • Oktober 2011 (12)
    • September 2011 (9)
    • August 2011 (3)
    • Juli 2011 (3)
    • Juni 2011 (12)
    • Mai 2011 (11)
    • April 2011 (11)
    • März 2011 (9)
    • Februar 2011 (15)
    • Januar 2011 (9)
    • Dezember 2010 (10)
    • November 2010 (2)
    • Oktober 2010 (3)
    • September 2010 (2)
    • August 2010 (1)
    • Juli 2010 (7)
    • Juni 2010 (14)
    • Mai 2010 (11)
    • April 2010 (7)
    • März 2010 (12)
    • Februar 2010 (12)
    • Januar 2010 (18)
    • Dezember 2009 (19)
    • November 2009 (7)
    • Oktober 2009 (11)
    • September 2009 (6)
    • August 2009 (9)
    • Juli 2009 (15)
    • Juni 2009 (18)
    • Mai 2009 (3)
    • April 2009 (20)
    • März 2009 (4)
    • Februar 2009 (20)
    • Januar 2009 (13)
    • Dezember 2008 (24)
    • November 2008 (22)
    • Oktober 2008 (23)
    • September 2008 (15)
    • August 2008 (23)
    • Juli 2008 (17)
    • Juni 2008 (16)
    • Mai 2008 (2)
  • Kategorien

  • Abonnement

    Email-Abo neuer Beiträge
    RSS-Feed Beiträge
    RSS-Feed Kommentare
  • Anmeldung

    Login
    User-Neuanmeldung / Blog-Registrierung
  • Letzte Kommentare

    • MeliNo Gravatar bei Hainburger Berge und Nationalpark-Auwald bei Stopfenreuth, frühsommerliche Tour in den “fernen Osten” Niederösterreichs
    • Dr. Walter K. RottensteinerNo Gravatar bei web DSCN7018
    • bernhard baumgartnerNo Gravatar bei Krems – kurios! – eine Stadtrunde auf dem Welterbesteig
    • Ramona KitzmüllerNo Gravatar bei In den Wäldern der Koralpe…
    • Ramona KitzmuellerNo Gravatar bei In den Wäldern der Koralpe…

Bernhard Baumgartner´s Autorenblog © 2025 Alle Rechte Vorbehalten.

MistyLook made free by Web Hosting Bluebook
Übersetzung von Fabian Künzel