8. August 2022 von Bernhard Baumgartner
Alpenurlaub Osttirol / Virgental – Lasnitzenalm, Dienstag, 21. Juni 2022:
Gerade zum Sommerbeginn folgt die (nächste) Hitzewelle, vormittags ist es noch halbwegs angenehm durch wechselnde Bewölkung, ab frühem Nachmittag wird es dann allerdings gewittrig.
Zufahrt durch das Virgental bis Prägraten, dort hinunter über die Isel und im nahen Bauernhaus Losach Auskunft eingeholt – die ein Stück zwar öffentlich befahrbare Forststraße geht man lieber zu Fuß, weil schmal und wenige Ausweichen und bei allfälligem Gegenverkehr unangenehm. Also marschieren wir vom bald erreichten Schranken und der kleinen Parkmöglichkeit auf einer Hangverflachung los. Steiler Wald, dichter Unterwuchs, oft ziemlich feucht und sogar blumig – vor allem die gerade voll blühenden Alpen-Clematis zahlreich, sogar ein eher seltene Orchidee gesehen (Malaxis monophyllus ?, aber zwei Laubblätter!). Unser Aufstieg dauert von halb 10 Uhr bis halb 12, dabei gibt es einige zwar spärliche, aber eindrucksvolle Aus- oder wegen dem Wald eher Durchblicke auf die Südseite des Venedigermassivs – unten im tiefen Tal Hinterbichl und Straden, schräg links gegenüber Maurertal und Dorfertal, sogar hohe Firne und Grate (wahrscheinlich Simonyspitzen, von welchen wir die Östliche schon einmal bestiegen haben), gegenüber die Sajathütte mit den auffallenden Schichtungen der Oberen Schieferhülle am Sajatkopf, talaus die scharfen Gipfel um den Eichham.
Wo sich der Fahrweg, nun ebener, in das Hochtal der Lasnitzenalm hineinwendet, folgt ein besonders attraktiver Standort – eine Schrofenwand mit Traubensteinbrech und – Edelweiß! Weil sich nun schon um die Mittagszeit immer mehr bedrohliche Wolken zusammenbrauen, machen wir uns noch vor der Alm (wo wir ohnehin nicht einkehren wollten) an den Rückweg. Trotzdem erwischt uns noch ein leichter Regenschauer, aber ein richtiges Gewitter kommt erst aus dem Virgental heraus nach Matrei, als wir schon im Hotel sind. Also Glück gehabt – eine ansprechende Wanderung in urigem Bergwald an der Virgentaler Schattseite, weiter hinauf hätten wir es zwar gern gehabt, aber ohne unterstützende Auffahrt halt doch nicht in REichweite…