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Istrien – Westküste: Von Pula nach Rovinj

25. August 2018 von Bernhard Baumgartner

Als ob wir am Vortag die Witterung nach den Kunstschätzen und historischen Stätten Istriens aufgenommen hätten, visierten wir am zweiten “richtigen” Urlaubstag gleich das hervorragendste Ziel Istriens an – PULA; uns eigentlich nur als wichtige Hafen- und Industriestadt ein Begriff, und selbstverständlich als Kriegshafen der K & K Österreichischen Marine. So erscheint Pola (in unserem Sprachgebrauch) aber nur auf den ersten Blick, denn die Spuren der reichen Vergangenheit sind noch vielfach präsent – von der römischen Kolonie über die Herrschaft von Byzanz und Venedig. 1797 bis 1805 österreichisch, ebenso nach den Napoleonischen Kriegen seit 1813. Seit 1856 als Basis der Kriegsmarine ausgebaut, kam Pula 1918 an Italien, 1947 zu Jugoslawien und liegt seit 1991 im selbständigen Staat Kroatien.

Daher machten wir uns relativ früh auf und fuhren gleich über die Schnellstraße dorthin, vor 11 Uhr bereits nahe dem Hafen geparkt (Parkplatz wie überall in den Städten ein gar nicht so kleines Problem). Das berühmteste und eindrucksvollste antike Bauwerk erblickt man sofort – das einst 20 000 Personen fassende Amphitheater, wirklich ein kollosaler Bau, mehrstöckig in die Höhe wachsend und mit unglaublich weiter Rundfläche, in der die Besucher wie Ameisen wirken. Nach dem Rundgang mit den verschiedensten Perspektiven geht in die unterirdischen Gewölbe mit Ausstellung antiker Einrichtungen und Gegenstände, unzählige Amphoren…

Nach Amphitheater samt Museum geht es vier Stunden kreuz und quer durch die Altstadt, leider etwas unsystematisch und in der Erinnerung nur schwer nachzuvollziehen, was wir da alles gesehen haben! Jedenfalls kommen wir an einem der berühmten römischen Stadttore vorbei (Gemini-Tor) und dem römischen Theater vorbei und besteigen die imposanten Wälle der österreichischen Festung. Ausblick über Stadt und Hafen, gleich noch das zugehörige Museum über die Marinegeschichte Österreichs. Zwischen den Ruinen blüht auf Ruderalflächen der gelbe Herbstkrokus (Sternbergia).

In einem der Museen ist mir eine Abbildung der Tabula Peutingeriana aufgefallen, einer römischen Straßenkarte mit Eintragung von Vindobona im Norden und Istria im Süden. Genau sagen kann ich es leider nicht mehr, ebenso zu welcher Kirche dieses alte Portal gehört…

Auf dem letzten Bild ist die Kapelle St. Maria Formoza erkennbar, die ursprünglich zu einer prunkvollen byzantinischen Basilika aus dem 6. Jahrhundert gehörte. Antike Säulen liegen fast allenthalben herum, aber so richtig zur Römerzeit kommen wir wieder auf dem Forum mit dem Augustus-Tempel. Dieser ist allerdings ein Nachbau, weil das Original im 2. Weltkrieg zerstört wurde.

Zwei kirchliche Denkmäler stechen aus der Fülle von Bemerkenswertem hervor – das Franziskanerkloster und der Dom Mariae-Himmelfahrt, vieles muss unbesichtigt bleiben… Eigentlich waren wir ungeschickt, nicht die Besichtigung von Pula systematischer anzugehen oder sich womöglich einer Stadtführung anzuschließen. Aber vielleicht macht gerade der ungeordnete Eindruck dieser Stadt das wesentliche Erlebnis aus!

So begeben wir uns nachmittags zurück zum Parkplatz am Hafen nahe dem Amphitheater, um – noch nicht die Rückfahrt anzutreten! Denn an diesem Tag steht uns noch einiges bevor, wir benützen nämlich nicht die Schnellstraße, sondern fahren auf der alten Hauptstraße nach Vodnjan / Dignano, aber dort kein Aufenthalt. Anscheinend haben wir trotz der längsten Ortsstraße Istriens dort entweder keinen Parkplatz gefunden oder waren einfach schon zu abgespannt, um noch herumzustöbern. Richtung Rovinj weiter haben wir uns bis BALE / Valle schon wieder etwas gefangen, und das hat sich wirklich gelohnt. Nicht nur weil das alte Ortsbild voll malerisch wirkt, dazu noch der eindrucksvolle Palast der Familie Bembo, dazu noch eine Überraschung als echter Glücksfall….

Die Überraschung haben wir wahrscheinlich in unserem Kunsthistorischen Führer gefunden, oder besser im Buch entdeckt und dann mit viel Glück tatsächlich gefunden! Es handelt sich um eine kleine, mit Steinplatten gedeckte Kirche zum Heiligengeist. Dass dieses eher unscheinbare und etwas desolat wirkende Gebäude einen Schatz von Fresken aus dem 15. Jahrhundert enthält, hätten wir nicht ahnen können!

Als wir in ROVINJ ankommen, ist es schon 17 Uhr… also erleben wir dort sogar noch den stimmungsvollsten Sonnenuntergang “je gesehen”! Kleines Manko – Anni verliert beim Parkplatz am Hafen von ihrer Halskette ein vor langer Zeit geschenkt bekommenes Goldes Kreuz. Gut gemeinter Trost – vielleicht findet es irgendein liebes Kind oder sonstwer und hat große Freude damit. Wir wandern jedenfalls am dicht besetzten Hafenbecken entlang zu den auf den Kirchenberg ansteigenden Gassen. Dort oben thront (man könnte es nicht besser ausdrücken) auf dem mit 59 m zweithöchsten Glockenturm Istriens die riesige Kupferstatue der Hl. Euphemia (3,90 m hoch, von 1758), die sich je nach dem Wind um ihre eigene Achse bewegt.

Noch zwei etwas kuriose Bilder – ein “verkabelter” Palazzo und zwei hilfreiche Hände, die nach dem Glockenstrick greifen…

Dann ist es so weit – der Sonnenuntergang bricht förmlich aus, spiegelt sich in den Lacken eines kurzen Schauers und begleitet uns als Abendlicht noch auf der Rückfahrt über die Schnellstraße – pünktlich wie jeden Tag um halb acht im Hotel in Umag. Der nächste Tag sollte dem Wandern gehören!

Geschrieben in Aktuelles & Persönliches, Allgemein, Am Wasser, Bildergalerie, Botanik, Exkursionen, Kroatien - Istrien, Kulturtouren, Mystische Plätze, Reiseberichte | 0 Kommentare

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      Bernhard Baumgartner, "Wanderer aus Leidenschaft", Buchautor & Wanderexperte & Bildarchiv Natur und Kultur, Mitarbeiter von Land der Berge, AK NÖ, Naturfreund, Granatapfel ORF Radio NÖ Wanderexperte
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Übersetzung von Fabian Künzel