Weißenkirchen: Panoramaweg Achleiten, wieder einmal…
20. September 2017 von Bernhard Baumgartner
… der schönsten Wanderwege der Wachau am Mittwoch, 13. September 2017
Am Morgen herrlich strahlendes Wetter, aber als wir in die Wachau kommen, ziehen leider bereits einige der für nachmittags angekündigten Wolken auf. In Weißenkirchen geht es lebhaft zu, aus den Kellern schallen die Arbeitsgeräusche der Lesevorbereitungen, und die Radfahrer sausen ununterbrochen vorbei. Wir gehen die uns längst bekannte Runde diesmal verkehrt an, parken aber doch in einem kleinen Winkel an der Abzweigung des “Höhenweges” und gehen die Kremser Straße entlang. Unglaublich, dass hier vor wenigen Jahrzehnten (aber immerhin schon so lange her) der ganze Verkehr der alten Wachaustraße dahinrollte…
Malerisches Ortsbild, allerdings muss man stets wegen der vielen Radfahrer und sich ebenfalls durch die engen Gassen drängenden Autos aufpassen, dann zum Kirchenplatz. Die Theateraufführungen im Teisenhoferhof sind vor wenigen Tagen zu Ende gegangen, dann die alte hölzerne Kirchenstiege hinauf zur Wehrkirche.
Die Ummauerung der am Rand der Hochterrasse stehenden Wehrkirche ist noch gut erhalten, eigenartig eine kleine Statue in der Kirchenmauer (selbst im Dehio nichts darüber gefunden), mit 1385 befindet sich hier die älteste noch immer im Betrieb stehende Schule des Landes. Die Kinder sind mit ihrer Frau Lehrerin am Abmarsch zum Markt hinunter – auf Wandertag? Nein, zum Turnunterricht…
Dann geht es auf dem Kirchensteig und dem Weitenbergweg weiter zum nächsten vorzüglichen Aussichtsplatz – er heißt nach den alten Taferln “Kienberger-Olle” (was das heißen soll?), die Kügerlwand ist übrigens mehrfach, aber unkoordiniert angeschrieben. Obwohl wir in Weißenkirchen mehrere schöne Routen ausgekundschaftet haben (kommen aktualisiert im neuen “Ausflugs-Erlebnis Wachau”), ist der Panoramaweg Achleiten die einzige sozusagen offizielle Wanderung der Gemeinde.
Dann geht es auf einem Fahrweg hinein ins Kainrichstal und im Bogen hinauf zum Panoramaweg unterhalb der Kügerlwand – dorthin eine etwas verzwickte und gerade deswegen interessante Herumkraxlerei – wunderbarer Ausblick um die Bergecke herum vom Panoramaweg, wo wir gemütlich weitergehen.
In wechselnder Neigung geht es unterhalb vom Weingarten “Himmelreich” und den Achleiten-Felsen (mit fixen Haken für die Sportkletterer) zum “Rebgarten Stockkultur” des Weingutes Prager-Bodenstein, einem Musterweingarten in der “alten Erziehungsform” mit 15 000 Weinstöcken pro Hektar (wie ich vom Besitzer vor einiger Zeit erfragen konnte). Immer mehr öffnet sich nun der Ausblick gegen Osten mit dem Donaubogen bei Rührsdorf (um 1970 wollte man dort eine Donaukraftwerk anlegen – heute nicht nur wegen dem UNESCO Weltkulturerbe völlig undenkbar).
In einem Bild sind sogar Dürnstein, Rossatz, Loiben und das Stift Göttweig zu erwischen! Leider ist das Wetter schon eher trüb, und ohne Digitalbearbeitung wäre überhaupt nichts fotografisch anzufangen…
Inzwischen fängt es sogar leicht zu tröpfeln an, und so machen wir uns ohne Zögern an den Rückweg, obwohl der Abstecher zum Heurigen Pomaßl verlockend wäre (wird anschließend mit Zufahrt nachgeholt).
Dann landen wir wieder bei unserem Ausgangspunkt an der Kremser Straße und beim abschließenden Idealblick (einem von vielen) in Weißenkirchen. Mit der Auffahrt über die enge Asphaltstraße nach Schildhütten endet dieser trotz Wetterverschlechterung hübsche Wandertag. Beim Heurigen Pomaßl werden wir sogar von Familie Schneeweiß angesprochen, ob ich “der Baumgartner” bin… erkannt am Strohhut! Danke für die schönen Bilder, die uns zugesendet wurden (leider konnte ich das Gruppenbild nicht abspeichern)! Sehr gut geschmeckt – Schildjause, Sturm und Veltlinerachterl…