Reisalpe, Hochanger, Zeller Staritzen – zur schönsten Schitourenzeit?
3. Februar 2016 von Bernhard Baumgartner
Beim “Herumstirln” (Stöbern) in meinem Tourenarchiv bin ich zum aktuellen Termin (Ende Jänner bis Anfang Februar) in früheren Jahren auf ganz hübsche Schitouren gestoßen. Leider geht das heuer nicht so gut, auch wegen Schneelage und Wetter, aber auch die Erinnerungen aufzufrischen ist ja ganz schön!
Genau am dritten Februar, allerdings schon 2008, waren die Verhältnisse für die Reisalpe ganz ideal! Ich gehe, egal ob mit Schi oder Schneeschuhen oder auch beim Wandern, am liebsten durch das Dürntal hinauf zum Reisalpenschutzhaus. Der Kondition entsprechend, erfolgt der Start gleich in Innerfahrafeld oder in Hohenberg. Bei der “Sparvariante” fahre ich durchs Dürntal auf der geöffneten Forststraße Richtung Brennalm bis zum Schranken, wo sich ein kleiner Parkplatz befindet. Momentan wären die Bedingungen für dieses Unternehmen günstig, denn die geschlossene Schneedecke beginnt erst weiter oben, und daher ist die Forststraße frei – allerdings nur empfehlenswert, wenn man auf sein Auto nicht zu heikel ist…
Dann geht es zuerst, eine gute halbe Stunde etwa, auf der mitunter sogar geräumten Forststraße (in einem solchen Fall für die Abfahrt eventuell problematisch) bis zur Wiese vor der Brennalm, wo der markierte Weg vom Andersbachtal über den Stadler oder anspruchsvoller über den Blümelbauer heraufkommt. Der markierte Sommersteig zweigt hier links durch einen steinigen und steilen Hohlweg ab, per Schi geht man besser die Kehre Richtung Brennalm aus. Vom danach erreichten Rand der ‘”Unteren Reisalmwiese” geht es ohnehin beliebig durch das freie Gelände hinauf.
Nun bin ich schon auf der “Oberen Reisalmwiese” (beide sieht man vom Tal aus am besten in Hohenberg), und das Panorama entfaltet sich mit jedem Schritt imposanter, vom beherrschenden Schneeberg bis über das Hochschwabgebiet hinaus. Dazu rückt an der linken Seite der Abbruch zu den Reismäuern immer näher – im Sommer schon überaus lohnend mit den Klüftungen und Felstürmen im plattig zer”rieselnden” Gutensteiner Kalk. Bei Schneelage noch bizarrer mit Wächtenbildungen und vereisten Wandabbrüchen, allerdings mit Vorsicht zu genießen!
Schneeberg im Wolkenstau, Raureif an den verwitterten Buchen, aber auch damals auf den abgewehten Flächen nur eine dünne Neuschneeauflage.
Hier bin ich schon wieder zurück auf der gut verschneiten Hochwiese, und durch eine kurze Waldzone geht es auf das Schutzhaus zu.
Wie Auer Karl vor kurzem im facebook berichtet hat (ich bin immer begeistert beim Miterleben seiner Beiträge, auch von Franz Sturmlechner, Robert Rosenkranz, meinem Exschüler Herbert Hoppel und der unternehmungslustigen Stefanie Bartl !). Also wie Karl berichtet hat, war das Reisalpenschutzhaus sogar jetzt mitten im Winter geöffnet – von der schon länger hier wirtenden Betreuerin, nachdem Herr Schacherl aus Türnitz als Hüttenwirt zurückgetreten ist.
Damals war das Schutzhaus jedenfalls geschlossen, und so endete die Tour tatsächlich erst beim Gipfelkreuz, wo der Hochstaff so schön – zu einer weiteren Tour verlockend – herüberschaut. Die Abfahrt ist mir nicht mehr in Erinnerung, womöglich etwas windgepresst oder sogar Bruchharsch? Gefahren bin ich bis zum Auto, auch wenn es auf der – allerdings nur dürftig geräumten – Forststraße ein paarmal sauber gekracht hat…
Alle Touren rund um die Reisalpe habe ich übrigens zuletzt (wieder, aber neu) eingehend beschrieben: “Wandererlebnis Voralpen. Die schönsten Touren vom Pielachtal bis zu den Mürzsteger Alpen”, Kral-Verlag, 2015 (mit Spezialkarten nach der Österr. Karte, was mich besonders freut). Die anderen Tourenziele (in der Überschrift vorweggenommen) kommen bald, Bilder schon in meinem facebook “Wandertipp bernhard baumgartner”. Übrigens nicht vom facebook abschrecken lassen, beim vernünftigen Gebrauch ist die Vernetzung gerade für Wanderer schon eine feine Sache, wie vorhin schon angemerkt!