Von Keutschach zu den Spintikteichen
28. Juni 2015 von Bernhard Baumgartner
Halbzeit unserer Frühsommerwoche in Velden. Nach einem kalkalpinen Berg und dem “Urgesteinsmugel” Gerlitzen noch eine Vormittagswanderung. Denn für die nächsten Tage sind nur mehr Badetemperaturen angesagt, und wenn man sich schon am Wörthersee aufhält, sollten doch eher die Sonnenstunden am Wiesenstrand ausgenützt werden.
Aber zuvor noch eine abschließende Wanderung in Talnähe, wo es wieder anders blühen sollte als auf den Bergen. Das Keutschacher Seental liegt nahe, und so begeben wir uns in eine “Erinnerungslandschaft. Nach Aufenthalten am Hafnersee und in den Folgejahre bei Familie Loitsch in der Keutschacher Pension Vogtland, sind wir nun schon neugierig, wie es dort ausschaut…
Also im Gegensatz zu den größeren und berühmteren Kärntner Seen geht es hier voll ländlich zu. Eine kleine Idylle rund um Kirche und ehemaliges Schloss, alles recht gepflegt und sehr verschlafen. Macht nix – wir sind ohnehin eher auf Natur und nicht auf Schickeria eingestellt!
Den Wanderweg Nr. 20 A sollten wir eigentlich schon gegangen sein, denn bei den Spintikteichen waren wir schon seinerzeit. Aber erinnern können wir uns kaum noch, und so wird die leichte Wanderstrecke sogar zu einer Neutour.
Gleich oberhalb der historisch bemerkenswerten Kirche geht es in den Wald hinein, auf den Lichtungen folgen verstreute Häuser. Ein Waldrand mit typischer Flora (die frühere Blumen leider bereits abgeblüht, wie etwa der nette Flügel-Ginster).
Der Puschnikteich ist immerhin eine kleine Einstimmung auf das bekannte Naturschutzgebiet. Dichtes Schilf umgibt die kleine Wasserfläche, aus dem mit Wasserpflanzen und Seerosen bedeckten Teich klingt das irre Konzert von Naturstimmen, wohl gemischter Chor von Vögeln und Amphibien.
Dann geht es bergab in eine weitgespannte Waldmulde, und plötzlich sind wir beim Spintikteich (wir erkennen nur einen). Sehr schöne Stimmung entlang der Uferwege, die wir in beiden Richtungen nachgehen.
Für die weitläufige Umrundung haben wir keine Lust, zumal die Ausblicke über das idyllische Gewässer zwar malerisch, aber spärlich sind. Die Blumenwelt ist eher bescheiden, wenn man sich an den Wanderweg halten muss, und auch die in der Karte eingezeichnete Runde für den Rückweg finden wir nicht. Also zurück auf demselben Weg…
Immerhin haben wir unser tägliches Wanderpensum “abgeleistet”, und außerhalb der Baumschatten wird es nun gegen Mittag auch schon ganz schön warm. Gehzeit und Rückfahrt halten sich in bequemen Grenzen, und als erstes nach unserer Ankunft in Velden gönnen wir uns gleich eine Abkühlung im See – bei aktuell gemessener Wassertemperatur von 26 Grad!
Viel mehr ist von unserem Seeurlaub nicht mehr zu berichten – außer dass es schön sommerlich und angenehm erholsam war. Erst bei der Heimfahrt konnten wir etwas Wandermäßiges unternehmen. Von jahreszeitlich späteren Urlauben brachten wir meist noch nebenbei gepflückte Schwammerl mit, aber dafür war es diesmal zu früh. Immerhin lernten wir noch ein bisher nur in der Theorie bekanntes Berggebiet kennen – bei Obdach mit der Weißensteinhütte. Aber das ist – wie fantasielos und trivial ausgedrückt – wieder eine andere Geschichte…