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Idealrunde bei Frankenfels

10. Juni 2014 von Bernhard Baumgartner

Ganze Zeit “tüftle” ich schon herum, wie man den Frankenfelsberg in einer lohnenden Runde erwandern kann – an diesem Pfingstmontag (9. Juni) war es endlich so weit! Trotz des heißen Wetters losgefahren, und nach Mittag hatte ich schon meine “Idealrunde” beisammen!

Hier die Frankenfelser Wanderkarte, und nach meiner Beschreibung wird bald klar, dass die “Idealrunde” nicht unbedingt den örtlichen Rundwanderungen folgt. Gut beschildert ist übrigens nur der Bergstraßen-Verlauf über den Frankenfelsberg.

Zunächst noch zum “Naturkalender”: Der Frühsommer ist jetzt unvermittelt in den Hochsommer übergegangen, und nach der Verzögerung durch die letzten Schlechtwettertage wird bis hinauf auf die Berge wie wild gemäht. Daher findet man nur mehr wenige Fleckchen mit so schönen Blumen, wie an diesem mageren Wegrand, denn im bauch- bis brusthohen Gras gehen die Blumen ganz einfach unter! In der Nacht kühlte es übrigens noch ganz schön ab, und im Schatten blieb die Temperatur auch tagsüber recht angenehm. Dass die Sonne jetzt ihre stärkste Kraft entwickelt, damit muss man ja ohnehin rechnen und sich entsprechend “bedecken”…

Für die Zufahrt nehme ich, über die Berge hinweg geht es gar nicht anders, den “blauen Flitzer”, der sich hier ins Bild der Himmelstreppe geschlichen hat. Der Startpunkt meiner Runde ist übrigens genau an dieser Stelle, bei der Bahnübersetzung neben dem “Angerhäusl” (ein kleines Stück vom Gasthaus Voralpenhof die Straße entlang bis zur Kurve). Hier geht es gleich in den “Bauerngraben” (wie mir ein Bub versicherte, heißt das Seitental der Rosenbühelrotte so, wenn er mich nicht zum Narren gehalten hat…) und weg vom Asphalt – diese asphaltierten Wirtschaftsstraßen sind nämlich das ärgste Hindernis fürs genussvolle Wandern in der Bergbauerngegend (die Einwohner sind natürlich froh über die asphaltierte Zufahrt).

Hier bin ich schon in der ganz “wanderwunderbaren” Hochregion angekommen. Die Abzweigung aus dem Graben war schon nach kurzer Strecke, wie bei der Bahnübersetzung mit alten Tafeln beschildert (Klein- und Groß-Bernreith), aber leicht zu übersehen – vor einer eingezäunten Weidelichtung vom breiten Fahrweg rechts aufwärts: “Ungesicherte Privatweg” (das dürfte hier so üblich sein), dazu “Radfahren verboten”, immerhin “Fußweg Klein Bernreith”, soll rot markiert sein, aber nicht viel davon zu bemerken.

Schrambach-Höfe mit Ötscherblick

Der Waldweg gelangt aus dem Graben am rechten Hang hinauf zu dem an einer eigenartigen Kuppe (typische Oberflächenform am Hang des Frankenfelsberges) gelegenen Gehöft Klein Bernreith. Hier erfolgt der Anschluss zu der aus dem Schrambachgraben heraufkommenden Asphaltstraße, und jetzt muss halt auf gute 2 km den Asphalt in Kauf nehmen – immerhin bisheriger Aufstieg auf altem Bauernweg.

Die Bergstraße macht einen weiten Bogen bei den Höfen Berg sowie Unter und Ober Nestelgraben vorbei und zieht nach scharfer Wendung ein Stück durch schönen Wald. Am Ende der folgenden steht das Haus Rottenstein (früher Gasthaus, jetzt davon nichts zu erkennen). Eine östliche Vorkuppe mit 884 m lasse ich noch unbeachtet, beim Haus danach (vorher noch die Abzweigung zum Haus Reith) gibt es eine mehrfache Kreuzung. Die Frankenfelsbergstraße geht links flach und mit zwei befestigten Spurstreifen weiter nach Schallenöd, scharf rechts zweigt die Zufahrt nach Kogel ab, meine Abzweigung biegt links um das Gehöft herum. Oberhalb zieht der Fahrweg über Wiesen hinauf zum Sender, dabei fantastischer Blick über die Traisentaler Berge und zum Schneeberg.

Am Kamm westlich weiter muss einer von zahlreichen Zäunen bewältigt werden (hier gleich eine Hausruine), dann folgt der wenig hervortretende Höhepunkt mit dem Gipfelkreuz, immerhin schon 941 m hoch. Werner hat mir schon im Frühjahr von diesen Kammhöhen vorgeschwärmt, leider bin ich nicht mehr dazu gekommen. Aber selbst jetzt bei hochsommerlichen Verhältnissen ist die Landschaft fantastisch, Glanzlicht immer wieder der Ötscherblick, und die Gegend um Puchenstuben liegt wie ein aufgeschlagenes Bilderbuch vor mir!

Der Höhenrücken schwingt von Kuppe zu Kuppe, von Sattel zu Sattel, von Waldrand mit teils mächtigen Fichten und Rotbuchen begleitet. Nach dem Gehöft Hochscharten geht es nochmal hinauf bis auf 983 m, dann folgt die Querung in die Karrottte und nach Seestein, beide auf der Weißenburger Seite gelegen, und die Wiesenflächen dort drüben gehören schon eher zum Schlagerboden.

Über den Schlagerboden könnte man nach Winterbach und sogar nach Puchenstuben weitergehen (für mein “Wandererlebnis Pilgerwege” bereits erledigt). Für mich gilt es jetzt, den Abstieg zurück nach Frankenfels zu finden! Die Schlüsselstelle dafür ist die Kreuzung der Bergstraße zwischen den Gehöften Bruck und Untermassing. Dort ist in den Karten entlang oder neben der ins Tal hinab führenden Straße (mit Abzweigung zum Bauernmuseum und Mostheurigen Hausstein) der Pielachtal-Rundwanderweg Nr. 652 eingezeichnet. Dessen Markierungen scheinen aber erst unten am Nattersbach Richtung Frankenfels auf. Wie also weiter?

Hauskapelle St. Leonhard bei Groß Bernreith

Die Lösung hat sich gleich am Beginn der Route, bei den Wegweisern nach der Bahnübersetzung ergeben – über Groß Bernreith! Bereits in der ersten Kehre der talwärts führenden Straße steht die Güterweg-Tafel, und ebenso neu ist die breite asphaltierte Zufahrtsstraße zu diesem Gehöft (in der ÖK noch Karrenweg). Die bergseitige Böschung besteht noch dazu aus einem dünnplattigen Kalk, der mir verdächtig ähnlich jenem erscheint, wo wir in der Frankenfelser Decke des Gölsentals die schönen Ammoniten gefunden haben. Ein solcher Glücksfund bleibt mir zwar verwehrt (trotzdem einen “Murdsstein” im Rucksack mitgeschleppt), dafür ist der unmarkierte, aber mit einigen Bankerln versehene Weg wirklich wunderschön.

Nach dem gepflegten Bauernhaus und seinem Schafpferch folgt eine weite Wiese, rechts davon die 1896 erbaute und im Jubiläumsjahr 2000 erneuerte Kapelle, dann der letzte Ötscherblick! Weiter geht es im Wald den Rücken entlang, noch ein Wieserl mit Bankerl. Später wendet sich der nun breiter ausgebaute Forstweg von einem Holzplatz nach links in den Graben hinunter, und überraschend schnell bin ich beim Ausgangspunkt der Tour.

Gerade führt die Mariazellerbahn vorbei – ein neuer Triebwagen der “Himmelstreppe”, super modern und bequem, wie es die Schmalspurstrecke nur bieten kann. Aber ich kann mir nicht helfen, die alten Garnituren – sogar der “Ötscherbär” aus der Elektrifizierungszeit vor mehr als hundert Jahren (inzwischen selbstverständlich immer wieder renoviert) – haben mir besser gefallen. Oder ist es nur deswegen, weil ich noch immer meinen Vater vom Führerstand herausschauen sehe… Er war ja die längste Zeit und bis zu seiner Pensionierung 1975 Lokführer auf der Mariazellerbahn, und einmal hat er mich und die Kinder sogar auf der Lok mitgenommen (heute ist es ja egal, das zu erzählen), und wir sind durch die finstere Nacht des Gösing-Tunnels mit lautem Getöse tief im Berg unterwegs gewesen.

Hier nun die Karte mit meinem Wandervorschlag Frankenfelsberg, insgesamt 13,5 km, Seehöhe zwischen 460 m und 983 m; Gehzeit 4 bis 5 Std.

Geschrieben in Aktuelles & Persönliches, Allgemein, Bildergalerie, Botanik, Geologie, Markierungen, Meine Veröffentlichungen, Mostviertel, Natur-Erlebniswege, Naturkalender, Pielachtaler Pilgerweg, Rundwanderwege | 3 Kommentare

3 Reaktionen zu “Idealrunde bei Frankenfels”

  1. am 10 Jun 2014 um 16:581eliNo Gravatar

    Diese Tour muß ich mir noch genau auf der Karte anschauen! Wär mal was für ein paar Tage Urlaub im Pielachtal.
    Kann mir gut vorstellen, daß Du dem Ötscherbär & Co. etwas nachweinst! Hab leider schon mehrfach das Gerücht gehört, daß die MZ-Bahn (zumindest die Bergstrecke) nach der Landesausstellung 2015 eingestellt werden soll! Wäre jammerschade!

  2. am 11 Jun 2014 um 18:352Bernhard BaumgartnerNo Gravatar

    Na, Eli, Du bist ja ganz tüchtig unterwegs! Jetzt ist es uns schon zu heiß, aber nächste Woche soll es ja wieder mäßiger temperiert werden…
    Wegen der Mariazellerbahn möchte ich eher beruhigen – nachdem 25 Mill. Euro in die Landesausstellung gesteckt werden und zwei Orte, nämlich Wienerbruck und noch mehr das sonst uninteressante Laubenbachmühle so eng mit der Bahn verbunden sind – ich vermute eher, dass sie demnächst zum Weltkulturerbe erklärt wird!
    Schöne Tage noch und Grüße! B & A

  3. am 12 Jun 2014 um 04:553eliNo Gravatar

    Ich versteh es ja auch nicht ganz – da investiert man so viel Geld – sowohl in die Tal- wie auch die Bergstrecke – und dann sperrt man zu? Wobei, wär ja keineswegs das erste Mal. Na hoffen wir, daß die Vernunft siegt.

  • Kurzvorstellung

      Bernhard Baumgartner, "Wanderer aus Leidenschaft", Buchautor & Wanderexperte & Bildarchiv Natur und Kultur, Mitarbeiter von Land der Berge, AK NÖ, Naturfreund, Granatapfel ORF Radio NÖ Wanderexperte
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