Im “Dachgarten” von Lilienfeld
9. Juni 2014 von Bernhard Baumgartner
Pfingsten – heuer ein besonders “liebliches” Fest durch das prachtvolle, mittlerweile schon subtropische Wetter! Trotzdem auf die Berge, aber – genügend hoch hinauf und nicht weit weg…
Da bietet sich bei uns fast vor der Haustür die Lilienfelder Hinteralm an – mühelos hinauf mit dem Sessellift auf die Klosteralm (gut dass es diese Möglichkeit noch gibt). Noch zwei Beweggründe – die Wanderung durch die Lilienfelder “bel étage” ist vor ein paar Tagen mit dem Parapluie abgeschlossen worden, und dazu passt nun bestens der “Dachgarten” oben auf Kloster- und Hinteralm.
Von der Bergstation bummeln wir über die zwar schon beweidete, aber noch üppig blühende Almwiese hinunter zum Gasthaus, wo man schon auf die zahlreichen Gäste wartet. Sogar einen Tanzboden gibt es hier!
Unsere “Musi” spielt aber weiter oben, hinüber gegen die Kandlhoferalm und auf der Sternleiten. Der Aufstieg durch den Schwarzwald ist ganz wunderbar, noch frisch und kühl, und oben auf den Almwiesen hält sich noch die kühlende Bergluft. Begrüßt werden wir auch…

Die Blindschleiche ist von der kühlen Nacht noch etwas starr, aber die "Kalbln" sind dafür umso munterer!

An der Böschung des Almweges blüht die Akeleiblättrige Wiesenraut, dann öffnet sich der Ausblick gegen die hohen Berge im Süden
Wo der Almweg abwärts führt, könnten wir über die Kandlhoferalm und vorbei an der “Teufelskanzel” hinunter nach Innerfahrafeld gehen. Aber hier heroben ist es bei dem sommerlichen Wetter doch am angenehmsten. Ziemlich eben und ohne Weg, dafür mit vereinzelten gelben Markierungen kommen wir zum Bergkamm, wo der Weg zur Reisalpe weiter verläuft.

Neben dem Almbetrieb ist auch die Jagd auf den Bergen allgegenwärtig". Ausblick von Anni auf Gippel und Göller (für diese hohen "Traisentaler" wäre jetzt auch schon eine gute Zeit...)
Der folgende Anstieg zur Hinteralm verläuft auch recht locker, denn urige Baumgestalten begleiten den Kamm, und die Aussicht ist wirklich eindrucksvoll, bei ganz klarer Luft sieht man sogar bis zu Dachstein. Heute ist es etwas dunstig, und die Blumenpracht wurde schon von der riesigen Rinderherde fleißig abgefressen.
Noch vor der Traisner Hütte biegen wir auf den Hüttenfahrweg ab, der ganz bequem den Kamm um den Muckenkogel umrundet.

Eigenartige Stimmung in der leicht dunstigen Luftschichtung, jeder Kamm schimmert anders bis hin zum Ötscher

Die Naturfreundehütte wird fast von Gästen gestürmt - es ja auch Mittagszeit! Am Wegrand findet man gleichzeitig die Blüten und die Früchte vom "Wilden Silberblatt" (Mondviole)
Als wir uns dann schon bald der Bergstation nähern, sind wir überzeugt – für einen schnellen Rutsch hoch hinauf ist der alte Lilienfelder Sessellift noch immer gut genug… auch wenn uns die “alpinen Kunstwerke” nicht gerade begeistern (ein kleiner Alpengarten mit Beschriftungen wäre sinnvoller als dieses sicher teure Machwerk).
Meinen Kommentar dazu habe ich bereits im facebook deponiert - für eine Deponie solcher künstlerischer Ideen sind unsere Berge einfach zu schade. Aber es gibt eben verschiedene Geschmäcker, und wenn ich mir vorstelle, mit welcher Begeisterung die Kinder vom Spielplatz nebenan dem Monster durchs Gehirn kriechen, könnte doch ein bisschen Nutzen darin stecken…
Klosteralm mit Rückblick zum Schwarzwald und zur Hinteralm.
Die Rundwanderung durch den “Dachgarten” Lilienfelds hat sich wirklich gelohnt, denn bei hochsommerlichen Verhältnissen so mühelos zu wandern, zahlt sich auf jeden Fall aus (übrigens Berg- und Talfahrt pro PensionistIn € 7,50 !!!! ein wahrlich preiswertes Vergnügen). Bei der Talfahrt gelingt es mir sogar noch, einen Fotoblick auf den Großen Wasserfall zu erhaschen – nach den starken Niederschlägen der letzten Wochen gar nicht so mickrig wie sonst im Sommer. Schön war´s!