Blumenwiesen beim Taurer
26. Mai 2014 von Bernhard Baumgartner
“Taurer” hat (leider, aber nur weil es um einen derzeit nicht erfüllbaren Urlaubstraum handelt…) nichts mit den Niederen oder Hohen Tauern zu tun, sondern es ist der Hausname von einem Gehöft zwischen Traisen und Lilienfeld. Dieses befindet sich allerdings auch (relativ) hoch nahe dem Sender Tarschberg – übrigens der Wettermessstelle von Lilienfeld (minus drei Grad hat es daher z. B. nicht herunten beim Stift oder beim Zdarsky-Heimatmuseum, beides besonders sehenswert, sondern oben am Berg auf 800 m Seehöhe).
Der Taurerweg von Lilienfeld durch das Jungherrnthal ist allerdings keine Wanderroute (die markierten Wege verlaufen abseits davon), sondern ein asphaltierter Güterweg, sehr beliebt bei MTB-Fahrern, die auch von Traisen heraufkommen.
Die Blütenpracht rund um das Gehöft Sulzer kam uns noch üppiger vor als auf der Vordereben tagszuvor, vor allem dürfte dort kaum oder überhaupt nicht gedüngt werden, nach dem zarteren Graswuchs und den vielfältigen Blumen anzunehmen.
An Orchideen sahen wir nur mehrere Schmalblatt-Waldvöglein und eben aufblühende Mücken-Händelwurz, das “Hauptaugenmerk” dort oben liegt aber auf der wunderschönen Aussicht (auf meinem allerersten Buch “Die Voralpen an Traisen und Gölsen” als Titelbild des geschätzten Lilienfelder Fotografen Wilhelm Wagner+, dessen Vater seinerzeit sogar noch mit Mathias Zdarsky fotografierend und einstöckig !skifahrend! unterwegs war).
Der Blick geht über das Traisental hinein in die Voralpen, mit Hohenstein und Türnitzer Höger, dann schließt die erste hohe Bergkette an – Muckenkogel, Reisalpe, Hochstaff. Interessant erscheint der Rand der Voralpen mit Wendlgupf, Kiensteiner Öde und Sengenebenberg. Über das Gölsental schaut noch der Wienerwald herüber.
Die Taurerkapelle, ein uraltes Bauwerk steht am Sattel zwischen Taurer (als Geländename) und Tarschberg, bemerkenswerte Schlichtheit ohne Plastikblumen, dafür ein altes Schmiedeeisengitter.
Im Sulzerischen Obstgarten blüht gerade ein Asperlbaum, der uns an den eigenen, vom Schneedruck vor zwei Jahren zerbrochenen Hausbaum erinnert. Jetzt haben wir uns schon daran gewöhnt, und zum Trost gibt es noch immer ein paar Glaserl Asperl-Ribisel-Marmelade…
Auch beim Rückweg bleibt es noch so schön, und wer hier ausgiebiger wandern will, kann über den Lorenzi-Pechkogel die gesamte westliche Talseite Lilienfelds umrunden!