Türnitzer Höger
3. August 2013 von Bernhard Baumgartner
Mit dem 1. August ist die Rückkehr der Hitze angesagt, aber vertrauend auf die Restkühle der letzten Tage und den frühen Aufbruch “wagen” wir uns doch an einen Voralpengipfel. Der Türnitzer Höger soll es sein, und zwar nicht vom Tal aus, sondern über die “hohe Brücke” vom Hohenberger Gschwendt her.
Die Auffahrt von Hohenberg über die teilweise etwas ausgewaschene Bergstraße erspart immerhin gleich fast 500 (noch dazu wenig interessante) Höhenmeter. Und wenn die anschließende steile Schotterstrecke bald überwunden ist, beginnen bei der Gschwendthütte bereits die schöneren Wanderwege. Wegen der Weidefläche verläuft die Markierung am linken Rand der Gschwendtmulde, rechts an der Almhütte vorbei auf einem Fahrweg wäre es bequemer, dazwischen geht es direkt irgendwie auch nicht schlecht hinauf zum Kamm vor der Stadelbergschneid.
Wenn einmal die Kammhöhe erreicht ist, geht es entlang der Markierung auf einem Steig zügig dahin (im Abstieg blieben wir auf dem markierten Weg). Die Stadelbergschneid wird an der Westseite gequert, vielfach liegen hier abgestorbene Bäume herum. Dann geht es den Kamm entlang lang bergab – viel zu lang nach unserem Gefühl, denn beim Rückweg müssen wir hier wieder hinauf! Trotzdem ist dieser Höhenweg die beste Möglichkeit, zur Türnitzer Hütte zu kommen. Aus dem schattigen Wald ergeben sich Ausblicke über das Hohenberger Traisental gegen Osten. Wo es ebener wird, ist der tiefste Punkt des Högersattels noch nicht erreicht (der Markierungspunkt an der Abzweigung des Steiges über die Stadelbergschneid nach Hohenberg liegt noch immer höher als der folgende Wiesensattel).
Nach dem Markierungspunkt “Högersattel” geht es aus dem Wald hinaus auf wunderschöne Almwiese. Der Högergipfel steilt aber jetzt noch mit 330 Höhenmetern auf, eine halbe Stunde Gehzeit (wie auf der Markierungstafel angegeben) kann nur für den Abstieg gelten. Nach einem kurzen Fahrweg (zur Südseite des Gipfels mit einer Almtränke) kommen wir beim Weiderost schon wieder ins Waldgelände. Hier zieht der urige Steig über Lichtungen den immer steileren Kamm entlang. Wie unten auf den Sattelwiesen gibt es am Rand des Weidegebietes noch ganz schöne sommerliche Blumenbestände – ganz bunt mit Dost, Qirlständigem Salbei, Klappertopf usw. Sogar beim Abstieg gibt es hier noch Schatten!
Nach vorwiegenden Fichten folgt ein uriger Bestand hochstämmiger Rotbuchen, durchsetzt mit einzelnen Felsblöcken. Dann ist die “Kuhlacke” erreicht – einst zur Viehtränke angelegt, zwei weitere dieser alten Anlagen sind ausgetrocknet und verwachsen noch zu sehen. Hier mündet auch der Furthofer Anstieg über die oben übersteile Ostflanke ein, und gleich darauf gibt es das erste hübsche Panorama auf die Kammlinie von Gippel und Göller.
Bald wendet sich der Steig hinaus in den freien Gipfelhang, der Wechsel von Wolkenschatten und Sonnenlücken macht das Gehen aber immer noch angenehm, noch dazu wo es nicht mehr weit bis zur Hütte ist. Auf den schon etwas ausgedörrten Bergwiesen blüht es immer noch voll bunt!
Bei der Türnitzer Hütte suchen wir uns schon eine schattige Rastecke auf einer der zahlreichen Hausbänke. Der St. Pöltner Gebirgsverein hält das Schutzhaus ganz vortrefflich instand bzw. schaut alles erstklassig renoviert aus, der “Notraum” ist sicher mustergültig ausgestattet. Vom Gipfelkreuz haben wir einen immer ein bisschen klarer werdenden Ötscherblick, und beim Abstieg dreht auf einmal die Strömung von Norden (mit der kühlen Luft und den Wolkenfeldern) auf Süden. Der Himmel wird immer blitzblauer, und es ergeben sich gegenüber dem Aufstieg ganz andere Bilder (wie in den Gegenüberstellungen gezeigt).
Ganz locker geht es über den Gipfelhang im schattigen Waldrand hinab, und auch die Gegensteigung zur Stadelbergschneid macht uns keine besondere Mühe. Die Bilder von den Wiesen am Högersattel mit ihrer Ansicht von Tirolerkogel samt Ötscher und den Annaberger Gipfeln gelingen jetzt in der klareren Luft natürlich besser.
Nach der Stadelbergschneid bleiben wir auf der Kammhöhe – die Almmulde mit dem Fahrweg wäre zwar kürzer, aber liegt voll in der Sonne. Allerdings geht es ganz schön lang auf der Höhe dahin, und erst ein Stück vor dem Linsberg weist die Markierung (von der Zdarskyhütte her sicher günstig angelegt) links hinunter zur Gschwendthütte. Ein paar prächtige Ansichten ergeben sich noch, obwohl das Mittagslicht normalerweise nicht ideal, aber bei dem auflebenden Föhnwind mit trockener und klarer ganz günstig ist. Auch verläuft der Steig im schattigen Waldrand, und sogar der steile Schotterweg hinab zum Parkplatz lässt sich im Baumschatten halbwegs gut begehen. Das in der Sonne geparkte Auto vermittelt uns allerdings einen Vorgeschmack auf die kommenden nächsten “Hundstage”…
4 Reaktionen zu “Türnitzer Höger”
Gibts dazu eine Ka
Gibts dazu eine Karte?
Danke Helfried Zottl.
rte?
Füge gern noch die Karte bei! Grüße! BB
Danke!!!Eine so schnelle Reaktion habe ich nicht erwartet. Bist ein “wohldressierter Ehemann”?
Vielleicht auch, obwohl sich die AB vom BB (unsere Abkürzungen bei den Bildbeiträgen) dagegen verwehren würde – sehe mit eher als “gewissenhafter und bemühter” Blogger und Autor!
Grüße und schöne Touren, an Neuigkeiten mangelt es ja hitzebedingt etwas! BB