Schwanberger Brendlhütte
27. Juli 2013 von Bernhard Baumgartner
Gleich am zweiten Tag unseres Aufenthaltes in Schwanberg wollten wir natürlich “hoch hinaus”! Und das geht dort auch ganz leicht, denn der Höhenunterschied zwischen Schwanberg und der Koralpe mit dem Speikkogel beträgt immerhin 1700 m, wobei man aber über Bergstraßen hoch hinauf fahren kann. Etwa zur Schirchleralm auf ca. 1300 m Seehöhe, und dieser Ausgangspunkt schien günstig. Zwar waren die Regengüsse vom Vortag schon vorbei, aber die Koralm scheint alle Wolken über den niedrigen Nachbargebieten (weststeirisches Hügelland und Lavanttal) anzuziehen.
Die Auffahrt verläuft auf steiler Asphaltstraße über St. Anna in der Fresen mit seiner interessanten Kirche und der (leider gerade abgemähten) “Kreuzwiese” nach Oberfresen. Nach dem Schmuckbauerwirt – alles in herrlicher Höhenlage mit steilen Hängen und hübschen Ausblicken – bald auf Sandstraße, vorbei am schon geschilderten Garanaser Hochmoor zur Schirchleralm. Die Wolken schauen recht finster aus, aber es ist (noch?) trocken mit spärlichen Sonnenblicken, gerade recht für das nächstliegende Wanderziel, die beliebte Schwanberger Brendlhütte.
Gleich bei der schmucken Almhütte beginnt der Wanderweg, und kaum Forststraßen benützend geht es zügig bergauf. Beherrschend ist abseits der hochgelegenen Almlichtungen der Bergwald, ab und zu in Holzschlägen gelichtet, auf Kammhöhen mit Blockmassiven des Koralmkristallins besetzt und immer wieder hochstämmig mit grünen Waldböden. Moose, Farne und Waldgräser, eine typische Pflanzengesellschaft, dazu Heidelbeersträucher und erste Eierschwammerl!
Nach kaum einer Wanderstunde geht es hinaus auf die Brendlalm. Die Wiesenböden sind schon abgeweidet, aber irgendein Blümchen findet sich immer, sogar die Wetterfichten haben gerade etwas sehenswert Gewöhnliches zu bieten!
Der Weiterweg aus dem Bergwald hinaus zur Gipfelregion der Koralm wäre hier die empfehlenswerte Tour, aber das Wetter schaut gar nicht einladend aus. Also entschließen wir uns zu einer kleineren Runde und werden dafür am Nachmittag rund um Schwanberg einen längeren Spaziergang machen. Aus der Karte herausgesucht, erweist sich die kleiner Route als recht ergiebig, zunächst geht es entlang der Markierung Richtung Schmuckbauewirt durch den Bergwald bergab.
Bei der zweiten Forststraßen-Kreuzung (ausnahmsweise in der Freytag&Berndt-Karte richtig eingezeichnet, in der ÖK jedoch noch fehlend) wechseln wir auf die linke Straßenabzweigung und gelangen auf längerer Strecke mit leicht wechselnder Neigung durch die weiten Waldmulden wieder zum Anstiegsweg. Könnte reizlos sein, wenn nicht immer wieder unvermutete Blümchen auftauchen!
Besonders die Wegböschungen und feuchten Gräben mit ihren kleinen Bächlein sind ein ergiebiger Standort. Wo für Forstarbeiten größere Flächen freigehalten sind, breiten sich die gerade in Vollblüte stehenden Lupinen aus.
Die Talfahrt nehmen wir wieder über St. Anna, aber bei der Moor-Exkursion weist uns der Bus eine andere Strecke, nämlich bald nach dem Schmuckbauerwirt links abzweigend über Oberfresen, eine steile und wilde Waldgegend mit Bergbauerhöfen auf den exponierten Lichtungen. Wie es rund um Schwanberg auf den Spazierwegen ausschaut, darüber wurde schon beim ersten Urlaubstag berichtet.