Ein “Wiesenblumenweg” in Eschenau / Mostviertel
24. Mai 2013 von Bernhard Baumgartner
Dem Kalender nach beginnt ja der Sommer erst am 1. Juni (meteorologisch) bzw. zur Sonnenwende (kalendarisch), aber im Garten und in der Natur hat sich seit einem Monat ungeheuer rasant der Sommer eingestellt! Die lohnendsten Fotomotive “springen” sozusagen nur so ins Kameraauge…
Obwohl die Gräser schon einige Tage kräftige Ähren tragen, hat ihre Blüte noch nicht eingesetzt. Aber allein an den Blumennamen ist die “Wiesenblüte” zu erkennen – Wiesensalbei, Wiesenbocksbart, Wiesenglockenblume…
Schöne Wiesenlandschaften gibt es ja im südwestlichen Wienerwald, zwischen Laabental und Traisental – deshalb von mir als “Wiesenwienerwald” bezeichnet. Geologisch gehört dieses Gebiet zur Flyschzone. Diese setzt sich auch nach Westen am Alpenrand entlang (zwischen der Molassezone des Alpenvorlandes und den Kalkvoralpen) weiter fort. Daher findet man denselben Landschaftscharakter vom Pielachtal ins Texingtal hinüber, und im Traisental bekannt ist das Ökodorf Eschenau “an der Traisen” (aber im Seitental des Steubachs gelegen).
Eine vorzügliche Wanderroute verbindet das Traisental mit dem “Dirndltal” an der Pielach, die sogar zwei Gipfel überschreitet – den Kaiserkogel bei Eschenau und den Geißbühel (zwischen Tradigist und Rabenstein).
Die Wanderung beginnt in Rotheau (340 m, Bahnstation Rotheau-Eschenau der Traisentalbahn, Bushaltestelle) und folgt der roten Markierung, abzweigend auf der Bergstraße durch die Siedlung Klafterbrunn und dann vor der Ortsendetafel bei der Kehre auf einem Waldsteig weiter (Einstieg etwas verdeckt). Auf der Berghöhe geht es dann an zwei Bauernhöfen vorbei (Hoppetsöd ? und Ehrenecker) gemütlich mit herrlicher Aussicht auf die Lilienfelder Berge und ins Gölsental dahin. Bei der “Gruberkapelle” (Grasmann, Franzosensage) kommt man auf einen Güterweg, von dem im nächsten Wald links hinab abgezweigt wird. So mündet die rote Markierung zum Straßensattel an der Meiselhöhe (521 m) und leitet weiter zum Kaiserkogel.
Für uns ist die Meiselberghöhe ein ganz beliebter Spaziergang (auch ein Winterbericht im Blog). Dabei parken wir auf der Meiselhöhe, gehen rechts beim Wetterluckenhof vorbei entlang der roten Markierung Richtung Rotheau bis zum Bergkamm hinauf. Dort folgen wir westlich dem bald weglosen und unmarkierten Kamm der Meiselberghöhe (630 m)und wandern über die Wiesen hinunter zum Panzenödhof (WNW vom Hof Narnöd der ÖK). Beim Aufstieg gab es die schönsten Wiesenblumen-Wegränder, einige Flächen waren schon gemäht und teilweise gegüllt, dazwischen weideten die Kühe im hochstehenden Gras.
Nun öffnet sich immer mehr der Ausblick ins Pielachtal, im Nordwesten sieht man bis zum Waldviertel, rechts unten liegt der Kendelgraben samt dem Weiler Dreihöf, links zieht die Talmulde am Plambach hinaus gegen Rabenstein bzw. Mainburg.
Vom Panzenödhof an geht es auf Asphalt weiter, schon über Feldhügel zwischen malerischen Waldrändern. Bei der “Hubertuskapelle”, die auch an das Kriegsende 1945 erinnert (hier verlief die Endfront zwischen Wehrmacht und Russen mehrere Wochen von April bis 8. Mai, besonders umkämpft war der Buchberg bei Traisen), wenden wir uns links auf dem Güterweg Meiselberg gemütlich zurück zum Ausgangspunkt am Straßensattel Meiselhöhe.
Ein hübscher Spaziergang war das, aber nächstesmal gehen wir vielleicht über das Plambacheck hinüber nach Hofstetten-Grünau, fahren mit der Mariazellerbahn nach St. Pölten und mit der Traisentalbahn zurück. Oder wir machen eine Runde von Eschenau aus dem Sonnleitgraben über Kaiserhof und Bärntaler Lacke, also immer wieder hübsche Erlebnisse, bevor es im Sommer auf die höheren Berge geht…
2 Reaktionen zu “Ein “Wiesenblumenweg” in Eschenau / Mostviertel”
Wo war es heute, 24.Mai 2013, so schön blau?
Das war schon am Dienstag, 22. Mai, noch vor dem ganz kalten Wetter – Karte beigefügt!