Eisenstein – Panorama und Orchideen…
19. Mai 2013 von Bernhard Baumgartner
… wie aus dem Bilderbuch! Auch das Wetter an diesem Pfingstsamstag 2013 – später Aufbruch, aber für den Aufstieg vom Ortbauern zur Seitner-Hütte sollte es reichen (besser sollte man schon beim Knedelhof parken, denn der Mühlhofgraben ist trotz Asphalt auch schon sehr lohnend).
Vom Ortbauern geht es gleich zügig bergauf, denn die Forststraßenkehren werden alle abgekürzt – auf einem alten steinigen Karrenweg bzw. Steig, dazwischen über einen idyllischen Waldweg, leider nur ein kurzes Stück…
Nach der oberen Forststraßenkreuzung, wo ein Steinblock als Rastsitz herhalten muss, wird es bald ernst, steinig und steil, aber bis zum Ausstieg ins flachere Almgelände dauert nicht zu lange. Belohnung gibt es sofort – schönste Orchideenblüte! Farblich ähnlich sind die jetzt noch einzigen Arten (wie im Bild zu sehen), aber bei den unteren Wegabschnitten fallen auch schon die ersten Schmalblättrigen Waldvöglein auf.
Wo es blüht, sind auch Insekten nicht weit, am auffallendsten natürlich die Schmetterlinge! Dieser kleine, hübsch gefärbte fühlt sich nicht nur von Blüten angelockt. Aber haufenweise sitzen diese Exemplare vor allem auf bestimmten “Haufen” (wahrscheinlich von den begleitenden Hunden).
Die “Blumenorgie” bringt den ganzen Zeitplan durcheinander! Aber es zahlt sich aus, denn eine solche Fülle dieser Orchideenarten erlebt man selten – selten vielleicht anderswo, aber auf unseren Voralpengipfeln geht es zurzeit überall so zu. Nicht umsonst gelten die Lilienfelder Alpen (genau genommen Gutensteiner und Türnitzer Alpen rund um das Traisental) als berühmte Orchideenberge.
Als wir uns dem Gipfel nähern, wird die Rundschau immer bewegender, auch wenn jetzt von Süden Regenschauer heranzuziehen scheinen. Aber bei uns bleibt es trocken, und der Wolkenschatten mitsamt dem frischen Wind machen nur das Gehern leichter. Fotomotive werden nicht versäumt, denn beim Abstieg sehen wir ja alles noch einmal.
Die Seitner-Hütte ist gut besucht, alle Gäste ziehen das Freie vor, auch wenn es ohne Sonne recht frisch ist. Wir ziehen die Gaststube vor, und nach der Mittagsrast haben sich die Wolken schon wieder verzogen. Wie vom Wetterbericht angekündigt, dreht die Strömung bei steigendem Luftdruck auf Südwest, und bei diesen Bedingungen gibt es die beste Aussicht für strahlende Bilder (und Gesichter, denn so ein Bergglück hat man ja nicht immer).
Für das erste Stück des Abstieges über die Almwiesen brauchen wir fast ebenso lang wie für den unteren Wegabschnitt durch die Waldzone. Kein Wunder bei diesen Naturbildern, wobei die Sonne so lange anhält, bis wir ohnehin schon zum Wald hinunter gekommen sind.
Dem späten Aufbruch entsprechend, kommen wir erst nach 16 Uhr zurück zum Ortbauern. Anni geht bis zuletzt entlang der Markierung, ich nehme im unteren Teil die sanftere Forststraße – unseren Füßen hat dieser Wandertag jedenfalls gut getan! Eine schöner Auftakt für die Pfingstfeiertage war es allemal!