Zum Blumenjahr 2010
Nach kurzer Verzögerung durch die Schneeschauer im “niederösterreichischen Sibirien” (= Taschelbach am Zellerrain) ist die Zeit der Frühblüher – wohlgemerkt in den Niederungen ! – mit dem heutigen Wärmetag endgültig vorbei. Selbst ein leichter Reif beim Vollmond, wie möglicherweise zu erwarten, wird daran nichts mehr ändern: Die Winterlinge entwickeln schon ihre Samenbälge, wie es sich für ordentliche Hahnenfußgewächse gehört, und die Schneeglöcken haben auch schon das letzte Gebimmel hinter sich…
Winter-Nachlese: Der wild gewordene Auerhahn
Willi Nebel, ein eifriger St. Veiter Wanderer, hat mir heute von einer Reisalpentour am 30. Dezember 2009 erzählt, bei der er von einem Auerhahn attakiert wurde. Danke für das zur Verfügung gestellte Bild! Eine gestern auf der Reisalpe als Schneespur gesichtete Bärenfährte könnte noch folgen…
Die Untersuchung eines ebenfalls “narrisch” = nicht menschenscheu und aggressiv reagierenden Auerhahnes in Nasswald hat ergeben (nachdem dieser wenige Tage nach der Beobachtung verendet aufgefunden wurde), dass eine Virusinfektion vorgelegen hat (Auskunft Willi Nebel). Solche durchgedrehte Auerhähne gab es auch in Annaberg mehrfach, in meiner Schulzeit etwa 1962 spazierte einer sogar auf dem Straßengeländer vor der Volksschule daher. Legendär ist der angriffige und mehrfach von Wanderern (leider außer mir) fotografierte Auerhahn vom Stadelberg!
Kurioses aus der Natur – die “Blaue Blume von Gresten”
Sie blüht gerade in unserem Garten (in Gartenmärkten zu kaufen) und leitet die Phase der eigentlichen Frühlingsblumen ein, nachdem die Frühblüher vorbei sind – Primeln, die ersten Narzissen und Tulpen kommen zu gleicher Zeit.
Es handelt sich dabei um – gerade habe ich die Beschreibungen aus der Mittelmeerflor und der Exkursionsflora herausgesucht und muss unsere Gartenpflanze noch überprüfen (Prüfungsstress eher für mich…) – laut Janchen/ Flora NÖ um: Anemone apennina (auch: Anemone grestensis), eingebürgert in Gresten NÖ, wir fanden aber im Park des Schlosses Stiebar kein einziges Exemplar mehr; soll im Schlosspark von Nieder-Leis im Weinviertel vorkommen (guter Grund, dorthin zu fahren).
Verkauft wird das einem Buschwindröschen sehr ähnliche, aber blau blühende liebe Blümchen unter “Anemone blanda” – diese gibt es wirklich: Balkan-Windröschen (laut Exkursionsflora, Heimat Balkan-Halbinsel bis südwestliches Asien – vielleicht findet sie mein Freund Werner Tippelt, der gerade dort auf Schitour ist!!!). Dieselbe Angabe in der Mittelmeerflora als “Strahlen-Anemone”.
Die rötlich blühende Stern-Anemone / A. hortensis oder stellata, haben wir im April auf der Insel Krk in herrlicher Blüte angetroffen. Bei unserer bald bevorstehenden “Istrien-Expedition” werden wir vielleicht / hoffentlich wieder auf eine solche treffen, gemeinsam mit den jetzt dort blühenden Geschweiftblättrigen Zyklamen / Cyclamen repandum. Bilder dazu folgen!
3 Reaktionen zu “Der “narrische” Auerhahn und die “Blaue Blume von Gresten””
Hallo BP!
Ich dachte, Auerhähne wären bereits ausgestorben und was es noch gibt sind Birkhähne. – Beides hab ich noch nie zu Gesicht bekommen…
LG Andreas
@ andreas, BB
in taschelbach gibt es – sehr gut finde ich obige verniedlichende bezeichnung als “sibirien niederösterreichs ” – eine besonders seltene
unterart der hähne, liebevoll geschützt und gehegt, gott sei dank noch nicht vom aussterben bedroht :
die gefrorenen wasserhähne
wie lieb sind doch -ach- wenn sie balzen ……
HB
@ HB
Hauptsache, sie balzen d.h. geben was von sich und bleiben nicht stumm…
@ andreas
Auerhähne sind glaub ich sogar weniger selten als Birkhähne, erstere in dem vor- und hochalpinen Bergwäldern (Annaberg….), letztere eher im Heidegelände, Almen, sogar im Wald- und Mühlviertel, wo sie viele Knospen (Birken !) zum Knabbern haben und nicht gestört werden (z.B. Meloner Au – Schutzgebiet! )
Alles Liebe für die Feiertage und fest Nesterl bauen! BOpa&AOma!