Tirolerkogel: Nicht ohne Variante !
18. Juli 2009 von Bernhard Baumgartner
Zugegeben – der Tirolerkogel bei Annaberg wird mit Recht als einer der beliebtesten Hütten- und Aussichtsgipfel gerühmt (erinnert mich immer an “vielgerühmtes” Österreich, womit ich als Kind gar nichts anzufangen wusste) ! Aber ehrlich – der gewöhnliche Weg auf den “Kogel” (wie er liebevoll bei den Annabergern und den Assimilierten heißt) geht mir richtig am Nerv, so ein fader Forststraßenhatscher. Den nehme ich gerade nur für die Silvestertour in Kauf!
Vorigen Sonntag war trotzdem diese Wanderung angesagt (schon um bei Vroni die von einer Schitour noch übrig gebliebene Zeche zu zahlen, nachdem wir damals das Geldbörsl vergessen hatten – gibt es aber nur für den liebsten Herrn Lehrer von der Christl, Rita und Vroni…). Aber schöne Überraschung: Im Hochsommer sind wir nie am Kogel, daher haben uns die Feuerlilien am Gscheid und danach in den Holzschlägen unterm Ahornberg schon sehr begeistert. Herrlich geblüht hat auch der Große Fingerhut, und sogar die Blüten vom Weißen Germer waren eindrucksvoll.
Unsere Gipfelvariante (kann auch noch zur Kalten Kuchl erweitert werden): Bei der Halterhütte angelangt, schwenkten wir aber angesichts der sich endlos auf die Labung zu dahinziehenden Gipfelwiese vom gewohnten Weg ab: Geradeaus auf der Almstraße weiter, wo diese jedoch den Sattel erreicht und sich nach links wendet, wieder geradeaus weiter. Von halbrechts kommt die Mulde mit der Dachsentalmarkierung herauf, wir wenden uns aber leicht links am steileren Bergfuß und Waldrand entlang und finden einen alten breiten Weg. Der verwandelt sich durch den Viehtritt zwar bald in eine Schlammfurche, wir kommen aber mühelos bis zum Sattel bei einem südöstlich vorgelagerten Waldschopf (unten in der Tiefe die Falkenschlucht mit dem immer noch gesperrten und wahrscheinlich heuer gar nicht mehr geöffneten Steig). Dorthin sind wir von der Dachsentalmarkierung nach Querung des Lindkogelrückens immer über die steilen Wiesenhänge aufgestiege. Von diesem hübschen Standplatz geht es, immer mehr von riesenhaften Baumleichen der Wetterfichten begleitet, links haltend direkt hinauf zur Höhe und zum Ringkreuz. Die beiden dort verewigten Bergsteiger haben wir immer noch in “herzlicher” Erinnerung. Werner und mir haben sie vor endlosen Zeiten im Dürnsteiner Klettergarten wertvolle Ratschläge vermittelt.
Ja, und dann waren wir im Annaberger Haus, wie immer so gut aufgenommen und bewirtet, wie man es nur auf wenigen Hütten findet. Die Aussicht war auch ganz passabel, überhaupt für einen angenehm frischen Julitag, und für den Abstieg war der von mir etwas geschmähte Weg über Wiese und Forststraße gerade Recht.
Man sollte sich durch die offizielle Sperre des Falkenschluchtsteiges nicht aufhalten lassen, vom Retzbachtal zum Annaberger Haus aufzusteigen. Erstens geht man sowieso durchs Dachsental hinauf, und beim Abstieg kann man der Klamm auch über die Forststraße ausweichen (die Jager sollen sich unterstehen, dem etwas in den Weg zu legen….). Ursache für die Sperre der Klamm sollen enorme Felsstürze (nach dem Winter und womöglich den Hochwassern sein), zur Sicherheit müssten kostspielige Netze gespannt werden. Aber die Türnitzer Gemeinde wird doch nach dem Eibllift auch noch diese Attraktion aufgeben….
2 Reaktionen zu “Tirolerkogel: Nicht ohne Variante !”
Das Provisorische neuen Headerbild vom Tirolerkogel – weil sich die Berge Richtung Schneeberg so schön anreihen – unter dem höchsten Niederösterreicher (diesmal nicht Erwin Pröll, für den ist der ORF zuständig) der Obersberg, rechts davon Preineck, Gippelmauer und Gippelnase, darunter die Stieglmauer, ein ganz einsamer Gipfel im Traisenbergkamm.
den tirolerkogel sollte ich vielleicht auch mal einplanen – wenn diese verflixte fahrerei nicht wäre, meine eltern und schwestern sind ja ständig dort unterwegs und nachher immer in der steirer kuchl bei der fam. pfeffer (ich kenn das lles leider nur vom hörensagen)
als anstieg würd mich mt den kindern am ehesten der weg über den törlstein interessieren – blöde ist nur im herbst gehts nur mehr am we und wenns schön ist ist es dann wieder uninteressant wegen den vielen leuten und jetzt in der ferienzeit ist es gleich heiß
morgen wollen wir zwar was machen – aber da ich zeitlich wegen der arbeti (nachtdienst) limitiert bin scheidet was entfernteres gleich mal aus