Lungau: Juniurlaub mit Schneestapftour
23. Juni 2009 von Bernhard Baumgartner
Der Lungau – ein sonniges und hoch gelegenes Becken zwischen charakteristischen Berglandschaften, wie geruhsame Nockberge, Kalkgipfel der Radstädter Tauern, urige Täler an der Südabdachung der Niederen Tauern. Dazu kommt noch unser Gastgeber: In der großzügigen Ferienwohnung bei Familie Esl in Mariapfarr können wir uns so richtig zuhause fühlen!
Was lockt uns noch in den Lungau? Das Leben in der Natur und teilweise von der Natur, weil wir vernarrt in Schwammerl und Heidelbeeren sind. Sonnentage garantiert man in Mariapfarr, denn Schlechtwetter “von draußen” bleibt oft am Gebirgsrahmen hängen, aber nicht garantiert, wie wir auch schon erlebt haben… Jetzt wieder zu unserem Juniurlaub von 2004, der in den Hochlagen noch mit ebenso viel Schnee vom Winter her aufwarten konnte wie wahrscheinlich heuer.
3. Tag: Auf Römerspuren im Leisnitzgraben
Von St. Margareten aus führte der später vom Katschberg abgelöste “Urweg” durch diesen Graben und über die Blutige Alm (nach einem Kampf zwischen den vordringenden fränkisch-bajuvarischen Kolonisten und den bereits dort ansässigen Alpenslawen so benannt) gegen Süden. Die drei aufgestellten Römersteine werden über einen “Wasserweg” erreicht. Unterwegs beeindruckt uns der vielfach auftretende Knotenfuß, eine botanische Besonderheit.
4. Tag: Über Zederhaus ins Riedingtal und hinauf in die frühsommerlichen “Schneewüsten”
Über das durch die Tauernautobahn devastierte Zederhaus geht es in den Naturpark Riedingtal, von dort aus verläuft eine schöne Tour am Sonnenhang gegenüber dem markanten Weißeck: Jakoberalm und Franz Fischer Hütte (Ausgangspunkt für das Mosermandl, einen beliebten Gipfel der Radstädter Tauern). Ringsum helle Kalkfelsen mit entsprechend vielfältiger und bunter Blumenpracht. Hinüber zum noch geschlossenen Schutzhaus aber noch immer “Schneewüsten”, unterbrochen von sich allmählich freikämpfenden Wildbächen, temporären Eisseen und Firnsümpfen.
5. Tag: Muritzen und Kaltwassersee
Davon träumen wir noch immer, und das wird heuer ein bevorzugtes Wanderziel sein! Taleinwärts in die Grenzregion zwischen Niederen und Hohen Tauern, das idyllische Dörfchen Muhr, ein uriger Aufstieg mit unglaublich vielen Exemplaren der winzigen Orchidee Herz-Zweiblatt. Der Kaltwassersee könnte nicht besser die zyklopische Gebirgslandschaft mit einem bezaubernden Wasserspiegel verbinden. Abschluss der Tour in Hintermuhr bei einem ganz netten Gasthof zwischen Frühsommerwiesen und felsigen Steilhängen mit inneralpiner Trockenvegetation (Sebenstrauch).
Per “wandertipp” liebe Grüße an Familie Esl, und wir freuen uns schon sehr!