Winterliches Donauland: In der Stopfenreuther Au
20. Februar 2009 von Bernhard Baumgartner
Prognose Schnee & Wetter
Radio NÖ meldet aktuell vom NÖ Lawinenwarndienst – über das Wochenende ist in den Hochlagen (der niederösterreichischen Voralpen) ein Neuschneezuwachs von 60 cm zu erwarten, bis kommenden Mittwoch dann noch zusätzlich 50 cm… Da muss man schon sichere Schitouren suchen, wegen allfällig bevorstehender Straßensperren, etwa zwischen Türnitz und Annaberg (= Hauptstraße, die anderen Sperren betreffen Nebenstrecken, z. B. die Hinterleiten bei Lunz am See, aber dort fährt ohnehin niemand nach Lackenhof), am besten “vor dem Türnitzgraben”!
Ganz sicher ist man im Auwald
Daher mein Wandertipp – in die Stopfenreuther Au, von Hainburg jenseits der Donau, wo seinerzeit der Kampf (echt !) zwischen Umweltschützern und Exekutive getobt hat – ein wahrlich “historischer ökologischer Bürgerkrieg”… Wir wünschen uns immer wieder, einmal bei Frost und Schnee in der Au an der Donau zu wandern. Aber meist verschwindet der Schnee, wenn wir über den Wienerwald bei Gießhübl hinunter fahren ins Wiener Becken. Bei der in den Bildern festgehaltenen Tour entzückten uns aber die Eisbildungen ebenso!
Die kleine Tour ist ganz leicht nachzugehen, wie in der Kartenskizze zu sehen, eine genaue naturkundliche Beschreibung findet man in dem von Karl Oswald als Botanik-Spezialisten und mir als geografisch-naturkundlichem Wanderautor im ResidenzVerlag herausgegebenen Buch “Naturerlebnis NÖ”, die Karte stammt aus meinem Buch “Das große Wandererlebnis NÖ”.
Besonderheiten unterwegs: Die Spuren von Bibern – diese Wasserliebhaber waren schon ausgerottet (galten wegen des Fischschwanzes und der “Flossen” zwischen den Zehen als Fische und waren daher auch als Fastenspeise zu genießen, dazu noch das aphrotisierende Bibergeil, ein Duftstoff). In den letzten Jahren haben sich die Bestände durch Wiederansiedlung bestens erholt – aber schon wieder wird den Bibern der Lebensraum streitig gemacht! Aber nicht im Nationalpark – gut dass es solche Einrichtungen gibt! In die Altarme hinein kann man die “Rutschen” entdecken, wo die Biber von ihren Bauen am Ufer ins Wasser hinabrutschen! Angenagte oder dadurch sogar umgestürzte Bäume sind untrügliche Spuren von Bibern.
Besonders interessant ist die Schwalbeninsel - sollte aber als Vogelschutzgebiet nicht betreten werden (was bei Niedrigwasser möglich ist, da findet man aber auch so genug Sand- und Kiesbänke).
2 Reaktionen zu “Winterliches Donauland: In der Stopfenreuther Au”
Wenn Gelsenstiche gesund sind, dann kann ich auch meine Schlauchpaddel-Boottour auf den Altarmen in der Stopfenreuther Au herzlichst empfehlen.
Schöne Seerosen und Sumpfdeckelschnecken haben mich bei meinen 2 Ausflügen fasziniert. Und der mit dem Vordringen verbundene Überlebenskampf.
Ähem, wenn da alles gefroren und Winter ist, dann ist der Vogelschutz egal, oder ?
Ich finde, die Wanderung in der Au ist immer ein Erlebnis. – Ich hab diese auch schon mehrmals zur kalten Jahreszeit gemacht.
Hallo Anni und Bernhard !
Wenn ich Deinen Bericht lese und die Bilder betrachte, da möchte ich mich am liebsten mit unseren bescheidenen Schilderungen und Fotos in ein Mauseloch verkriechen und warten bis mich die Muse küsst, damit wenigstens nur annähernd so etwas herauskommt. Aber leider, das wird es nicht geben.
LG Helma