Elsbeere – Verwandtschaft im Garten, aus Russland !
23. August 2008 von Bernhard Baumgartner
Die Elsbeere (Sorbus torminalis) ist ein herrlicher Baum in den Wiesenwienerwald-Fluren. Als im Lauf der Jahr(zehnte) zu Riesenexemplaren anwachsend, eignet sich der “Odlatzbiarbam” kaum für einen Hausgarten. Wir haben aber eine strauchige Verwandtschaft gefunden (bei Praskac, sogar als Sonderangebot, vor 2 Jahren) und im “Baumigarten” eingepflanzt = eine Züchtung aus Russland !
Frucht-Eberesche oder Sorbus “Likjornaja” – die Bilder zeigen, wie Blätter und Früchte ausschauen. Ganz pflegeleicht und ohne Bodenanspruch, bei uns auf einer kargen Leiten, bedrängt von den Haselstauden dahinter und zugleich dem Sonnenbrand ausgesetzt.
Blüte etwa im Mai, weiße Dolden wie Elsbeere u. a., Früchte aber steinhart und “hantig” (wie wir im Vorjahr feststellten). Belehrt durch unsere liebe GeReKo (Genuss-Region-Koordinatorin) Gerti Vonwald vom Elsbeerverein in Michelbach haben wir heuer gewartet, bis die ersten Früchte “griffweich” waren (beim Zusammendrücken ein bisschen sich weich anfühlend, schwer zu beschreiben) – uns siehe da! nein, “schmeck da!” – Geschmack (zur Sicherheit: fast) wie Elsbeeren, winzige Kerne, und zu ganz dunkler Schokolade (70 % ca.) ein klein wenig Ahnung vom Geschmack der allerköstlichsten Elsbeer-Schokolade, aber natürlich nicht vergleichbar…
Weitere Verwandte: Die jetzt so hübsch korallrot zwischen den gefiederten Blättern leuchtenden Früchte der Ebereschen (Sorbus aucuparia, “Vogelbeere” und im Waldviertel “Moschpir” genannt – hat mir Wald Helga beim letzten Ausflug verraten und steht sogar in der Oswald u. a. Exkursionsflora !). Ferner die Mehlbeere (Sorbus latifolia) – nicht zu verwechseln mit den volkstümlich als “Mehlbeeren” bezeichneten Weißdorn-Früchten, oft stattlicher Baum an eher trocken-steinigen Standorten, auffallend die silbrighellfilzige Blattunterseite, beim Nachlesen in der Exkursionsflora “schwindelt” den Laien. Eine neuerdings häufiger gepfanzte “Zierform” mit glänzend dunkelgrüner Blattoberseite und grauweißfilziger Blattunterseite und herrlich roten Früchten ist die Österreich-Mehlbeere (Sorbus austriaca), aber selbst davon gibt es eine Serpentin- und eine Karpaten-Subspezies!
Gesuchte Sorbus-Art: Speierling (Sorbus domestica), ein historischer Fruchtbaum wie die Elsbeere mit gefiederten Blätter a´la Eberesche und kleinen apfelähnlichen Früchten. War vor kurzer Zeit ein “Baum des Jahres” – wer weiß wo ? Bitte melden, jetzt wären die Früchte vor der Reife und zu fotografieren…
Zu unserer Genuss-Region-Koordinatorin Gerti Vonwald: Familie Tippelt hat sie unlängst besucht – leicht zu finden – an der Zufahrt von Pyhra her nach Michelbach im “Vorort” Kropfsdorf / Mayerhöfen, leichter zu erkennen als Bio-Hof vulgo “Hausbauer”. Sehr empfehlenswert die HP der Genuss Region Wiesenwienerwald Elsbeere mit vielfältigen Informationen! Also Werner hat von Gerti gleich ein “Gustopaket Elsbeerprodukte” entführt, das für die Präsentation in Grafenegg vorbereitet war. Bei den Vonwalds bzw. beim Elsbeerverein gibt es aber auch das überaus interessante und selbstverständlich sehr spezielle Standardwerk über die Elsbeere und ihre Verwandten: Die Elsbeere, Autor = Wedig Kausch-Blecken von Schmeling (!), erschienen 1994 in Göttingen (Eigenverlag vermutlich, im Buchhandel wahrscheinlich kaum zu erhalten).