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Echt hart, mein toller Kinderausflug nach Baden

Verfasst am 07. Mrz 2009 von Andreas unter Baden, Familie, Kindererziehung, Kurioses, Meine Aktionen, Schatzsuche mit Kindern, Wienerwald | 19 Kommentare

Heute morgen kündigte sich das Wetter nicht gerade einladend an. Mit den Schwiegereltern hatte ich eine Fahrt mit der Badener Bahn nach Baden + kleine Wanderung verabredet. 

Gerhard, mein Schwiegervater, wirkte sehr erleichtert, als er heute morgen neben der Botschaft, daß ich mich nicht würde abhalten lassen, erfuhr, daß ich AUF KEINE HILFE ANGEWIESEN SEI (stimmt in diesem Fall ja auch).

Ab dem Zeitpunkt gefiel auch mir diese Aktion wieder. Das wäre doch gelacht ! Da kann´s noch so stürmen und schütten, heute wird ein Ausflug gemacht. Und wenn mir andere abraten, umso besser ! – DAS MOTIVIERT !

Stärkung vor dem Start:

Und so stiegen die Kinder und ich um 9 Uhr 30 in Guntramsdorf in die Badener Bahn. – Bernie begeisterte schon der Fahrkartenautomat am Bahnhof, Lokie war ganz wild auf Zugfahren (redete unentwegt davon) und Bernie hatte ich auch noch eine Schatzsuche versprochen.

Am Bahnhof in Guntramsdorf:

Gummibären – die nächste Stärkung:

In Baden sah´s bei der Ankunft wirklich düster aus:

In Baden blies uns der böige Wind den Regen ins Gesicht. Wir waren sofort oberflächlich naß und daher eine ausgiebige Wanderung (leider) kein Thema – mich hätte es ja schon gefreut !

Nach einiger Zeit - Bernie hatte festgestellt, daß es im 3. Welt-Laden keine Schätze gibt (ich fand das kleine, bemalte Speckstein-Ei als Mini-Globus sah schon danach aus) - entdeckten wir in einem Asia-Geschäft 5 kleine bunte Steine, alle miteinander um 1 EUR. Und die Verkäuferin war supernett. Bernie durfte sich 3 Steine aussuchen, Lokie 2. – Das fanden die beiden supertoll, naß und Regen egal.

In einer Buchhandlung daneben fragte ich dann nach Mineralien-Bestimmungsbüchern und bekam 2 Büchlein für insgesamt 8 EUR. – Das waren “DIE SCHATZBÜCHER”, für jedes Kind eines.

Da es dann bereits 11 Uhr war, kehrten wir in einer Pizzeria ein (sehr schmaler Gang, Innenhof), wo wir die einzigen Gäste waren. Die Kinder durften auf der BAR liegen und beim Belegen unserer Pizza zusehen – genial. Dann aßen wir zu Dritt eine 3/4 Schinkenpizza, der Rest wurde eingepackt.

Als die ersten “richtigen Gäste” kamen, waren die Kinder schon sehr ausgelassen – Zeit zu zahlen.

Leider regnete es noch immer und so gingen wir zurück zur Badener Bahn. Zuerst waren die Kinder müde, dann wurden sie aber immer aufgeweckter und ausgelassener. Im Zwischenstück Balance zu üben und mehrmals halb hinzufallen, das war ein Spaß !

Auf der Rückfahrt:

Aus der Wanderung ist zwar leider nichts geworden, aber ich fand unseren 3-Stunden-Ausflug echt genial. Eh klar, daß die beiden sofort beim Heimkommen zu den Schwiegereltern rüber wollten. Und so sitze ich jetzt da – “Vater opfert sich auf und kümmert sich heute um die Kinder” – und kann diese Zeilen schreiben.

Also, schlechtes Wetter gibt´s nicht und hin und wieder muß Mann halt improvisieren – und die Wanderung sausen lassen ;-) !

Manchmal mangelt es nur am nötigen Optimismus

Verfasst am 12. Feb 2009 von Andreas unter Familie, Kindererziehung, Kurioses, mein Befinden | 5 Kommentare

Zugegeben, kein Wanderthema, aber ich finde es trotzdem erwähnenswert !

Wie oft habe ich mich schon darüber beschwert wie “ungeregelt” unsere Kinder schlafen gehen. In letzter Zeit, aufgrund von Bernies Semesterferien & Krankenstand, ist´s sogar noch viel ärger geworden. Die kleine, lästige Wanze gewöhnte sich an, mit seinen lieben Eltern zu Bett zu gehen.

Gestern haben wir – Astrids Idee - den Spieß umgedreht. Um 19 Uhr 45 legt ich mich mit Bernie und “Astronautenbuch” in Bernies Bett und ich war mit dem kunstvoll-fad vorgetragenen Bilderbuch-Text noch nicht durch, schon schnarchte Bernie neben mir.

Astrid mußte sich ein wenig mehr anstrengen, doch ab 20 Uhr 10 saßen wir beide ohne Kinder beim Abendessen und haben nur noch über uns den Kopf geschüttelt.

Und nochwas, unsere lieben Kleinen sind heute um 1/2 7 aufgestanden, auch etwas früher als sonst. Ich finde das viel besser als dieses morgendliche Langschlafen und dann auch noch müde Herumraunzen.

Heute waren wir zwar nicht so konsequent, wir haben´s gar nicht versucht (Bernie hatte nachmittags geschlafen), aber jetzt, wo uns endlich “der Knopf aufgegangen” ist, wird sich die Schlafensituation ganz bestimmt elternfreundlicher gestalten !

Ich finde, es ist viel Wahres daran, daß manche Dinge nicht geschehen, weil man einfach nicht daran glaubt. Und wie oft hab ich schon gehört und gedacht, daß unsere Kinder nicht mehr zu bändigen sind, wenn man sowas nicht von Anfang an eingeführt hat…

( Apropos Wanderthema: Ich hoffe zu Astrids Nachwanderungen zwischen den Kinderzimmern findet sich auch bald eine Lösung. Ich würde Bernie und Lokie in ein Stockbett verfrachten und abends einfach zusperren.

Endlich habe ich einen würdigen Platz für dieses Dezember-Foto gefunden. An diesem Morgen wollte uns Bernie einreden, daß man sich mit den kleinen Spiegeln besser die Zähne putzen kann…

Und eins stimmt auch im Familienleben – manche Dinge ändern sich erst, wenn einem der Kragen platzt, man ausreichend gelitten hat und diese einem ausreichend auf den Allerwertesten gegangen sind. Und wenn´s dann soweit ist und man sieht, wie einfach sich manches ändern läßt – nicht alles -, dann stimmt´s schon, daß man sich oft als erster im Weg steht und seines eigenen Unglücks Schmied ist. – Zum in den Allerwertvollsten Beißen ! )

Schifahren, Rodeln, Eislaufen – lange halte ich nicht mehr durch !

Verfasst am 02. Feb 2009 von Andreas unter Kindererziehung, Kurioses, mein Befinden | 12 Kommentare

Heute morgen, als ich frisch aufgestanden an einem kühlen Ort saß mußte ich kräftig nießen. Zack !, gab es mir einen ganz üblen Stich im Rücken, mir blieb kurz die Luft weg und ich hab mich furchtbar geschreckt. Das hatte ich schon einmal, damals noch in Wien. Erst zwei ärztliche Hausbesuche, jede Menge Pulverl und eine Spritze haben mich damals aus der schmerzhaften Maikäferstellung befreit. – Ich hab heute vorsorglich gleich ein Parkemed eingeworfen.

Ich hoffe ja so, daß Eislaufen, Schifahren und Rodeln mit gestern endlich abgehakt sind für diesen Winter, den lange halte ich das nicht mehr durch ! Mit unseren Kindern (2 1/2 Jahre & 4 3/4 Jahre) als väterliches Familien-Zugtier Wintersport betreiben zu dürfen, wächst sich bei mir allmählich zur Gefährdung für Leib und fast schon Leben aus !

Beim Eislaufen in Laxenburg, unsere Veronika zwischen den Beinen, hatte ich Kreuzweh wie ein alter Ackergaul !

Beim Schifahren am Josefsberg stand ich nur vor der Wahl: Kreuzweh oder Arme wie ein Orang Uthan:

Ja und beim gestrigen Rodeln im Tiefschnee in St. Corona am Schöpfel gaben sie mir den Rest !

Ich höre dann ja immer so Argumente wie: “Das sind wir unseren Kindern schuldig !” oder “Hast du eine Ahnung was andere Eltern mit ihren Kindern unternehmen !”

Ich finde, jetzt wird´s höchste Zeit, daß ich das Steuer herumreiße und unsere lieben Kleinen für den Mauerbau im kommenden Frühling zu trainieren beginne ! Denn wenn das so weitergeht, dann kann ich mich zur Pfirsichblüte für meine erste Reha anmelden !

Das waren unsere Weihnachten 2008 – über meinen Weihnachts-Jet-Lag !

Verfasst am 26. Dez 2008 von Andreas unter Familie, Kindererziehung, So Allerlei, Veranstaltungen | 2 Kommentare

Um unser heuriges Weihnachten ein wenig aufzuarbeiten und endgültig abzuschließen hier ein paar Hightlights unseres heurigen Weihnachts-Marathons:

24.12.2008:

  • Den Vormittag verbrachte ich mit den Kindern im Tiergarten Schönbrunn, wo wir Tom Turbo zu Hause leider nicht antrafen.
  • Danach trafen wir uns mit Schwägerin und Schwager bei den Schwiegereltern zum Mittagessen.
  • Der Nachtmittag verlief dann eher planlos mit einem kurzen Spaziergang.
  • Um 16 Uhr 30 trafen wir bei der Pensionisten-Kindermette in der Wallfahrtskirche Maria Lanzendorf ein, wo wir eine Halbe Stunde herumhockten – die Kinder noch bester Laune -, damit wir einen Sitzplatz hatten. Kinder trafen wir in der vollgerammelten Kirche bei der Kindermette kaum an. Nach 1/2 Stunde Sitzplatzsicherung dauerte der Gottesdienst sagenhafte 1 1/2 Stunden und war eindeutig für ein betagteres Zielpublikum bestimmt. Der war sowas von kindgerecht, daß mir Bernie bei der Hälfte am Schoß einschlief. Zuvor hatte er versucht, mir die Anzahl der Lieder von 6 weiteren auf 1 runterzuhandeln. Veronika wurde andererseits immer aufgeweckter und lauter. Ich hoffe, die Kinder werden sich an diese 2 Stunden in der Kirche später nicht mehr erinnern.
  • Danach gab´s bei uns Bescherung, wobei wir von Astrids vorbereiteten Weihnachtsliedern in etwa eins bis zur Hälfte sangen, während der frisch aufgewachte Bernie abwechselnd Blödsinn sang und sich über die Geschenkewahl des Christkinds beschwerte. Wenn´s nach mir ginge, würde ich ihm sagen: “Die Geschenke genehmigt der Papa und jetzt freu´ dich !” Aber das hab ich natürlich nicht gesagt. Und damit Weihnachten mit den Kindern klappt, müßten wir wahrscheinlich das ganze Jahr bei Kerzerl trainieren.
  • Das anschließende gemeinsame Abendessen fand ich dann sehr gemütlich und gut.

25.12.2008:

  • Gestern, am Christtag, fuhren wir nach Lilienfeld, wo wir uns zum Mittagessen bei Schwester & Schwager mit meinen Eltern trafen.
  • Ich war sehr froh, daß ich mich am mittleren Nachmittag auf eine etwa zweistündige Abenteuerwanderung vertschüssen konnte. Astrid hat diesmal verweigert und das war, da ich mich etwas vergangen habe, auch ganz gut so. (Stichworte Rundwanderung: Wasserfallweg – Kleiner Wasserfall – Glatzwiese – Stilles Tal, das ist einen eigenen Bericht wert !)
  • Die 2. Bescherung gab´s dann bei meinen Eltern in St. Veit. Papa wollte mit Gitarre und Weihnachtsliedern locken, doch es war ein ähnlicher Ablauf wie am Vortag. Im Gegensatz zu Astrid sind Kinder so schrecklich unromantisch, finde ich. (Zumindest Bernie.)
  • Als wir um etwa 1/2 9 Uhr nach Hause fuhren, war Veronika schon sehr aufgekratzt und brüllte etwa 75% der Fahrzeit wegen allem Möglichen wie am Spieß. Ich hatte meinen Asthma-Spray vergessen (den ich sonst kaum brauche) und bekam etwas “noch erträgliche” Atemnot.
  • Zu Hause angekommen, durfte dann Bernie nochmals eine Episode von seiner neuen Winx-DVD ansehen. Und dann gingen wir alle schlafen.

Heute, am 26.12., ist Bernie sehr nervig. Ich glaube, ihm fehlt das Tamtam der letzten beiden Tage und vielleicht schon jetzt der Kindergarten, der erst wieder nach dem 6.1. starten wird.

Ehrlich gesagt, Weihnachten ist nichts für mich ! Super war die gestrige Wanderung und daß nach diesen beiden Tagen jetzt noch etliche weitere zum Ausrasten vor mir liegen !

Mit meinen Verwandten setze ich mich gerne auf eine Plauderei zusammen, wir verstehen uns alle sehr gut und auch etwas Gutes essen finde ich schwer ok. Aber irgendwie hat bei uns Weihnachten etwas von einer Flugreise in die USA – da läßt man auch den Piloten fliegen, sitzt ziemlich dichtgedrängt und ist hundemüde und superfroh wenn´s vorbei ist.

Ist das denn normal ? – Ganz neue Dimensionen im Unabhängigkeitsstreben unseres 4 1/2 Jährigen

Verfasst am 03. Nov 2008 von Andreas unter Familie, Kindererziehung, So Allerlei | 13 Kommentare

Am vergangenen Freitag hat´s begonnen. Bernie wollte sich plötzlich vor dem Kindergarten partout nicht anziehen und alles was ihn interessierte war Fernsehen und seine Barbie-Zeitung. Auch mehrfache Ermahnungen und Aufrufe meinerseits halfen da nichts.

Erst als ich ihm die Zeitung wegnahm, mich an den Küchentisch setzte und sagte: “Bernie, wenn du dich nicht sofort anziehen läßt, zerreiße ich deine Zeitung !”, wurde ich plötzlich nicht mehr ignoriert. Ich nahm mir, so daß er es nicht sehen konnte, ein Stück Papier zur Hand, legte es in die Zeitung und startete die Gegenoffensive: “Los geht´s, Bernie, ich fang schon mit der ersten Seite an”, dazu das deutlich hörbare Geräusch einer langsam zerreißenden Zeitungsseite.

Nach einigen weiteren Aufrufern und vorgeschützten Zerreißern einer Zeitungsseite war Bernie angezogen und bekam seine unversehrte Zeitung zurück. – Womit ich nicht gerechnet hatte: Im Laufe des Tages zerriß Bernie in mehreren Etappen die Zeitung selbst auf winzig kleine Fetzchen. So nach dem Motto, bevor du mich noch einmal so ärgerst mache ich sie lieber selber kaputt !

Gestern, nach unserer Wanderung, fuhren wir ca eine 3/4 Stunde zu einem Gasthof nordöstlich von Wien und Bernie hatte schon Hunger und war ungeduldig. Bereits 10 Minuten bevor wir ankamen begann er demonstrativ zu knurren und verschränkte die Arme: “Seht ihr nicht, daß ich finstere Augen habe”, war alles, was er noch mit uns reden wollte.

Und als wir dann aus dem Auto stiegen brach er in Tränen aus und meinte: “Ich will nicht mehr bei euch wohnen. Ich schlafe jetzt nur noch auf der Straße bis ich tot bin. Ihr seid so gemein zu mir.”  Wir waren recht verdutzt, denn so redet bei uns zu Hause keiner ! Nichtmal ich !

Etwas peinlich wurde es, da er dieses Gerede auch im Lokal fortsetzte. Wie´s weiter gegangen wäre wissen wir nicht, denn der Wirt schenkte ihm eine kleine Schachtel mit einem LEGO-Weihnachtsmann auf Schiern und das bewirkte – neben den rasch servierten Pommes -, daß Bernie wieder in den Kindermodus umschaltete.

Klimaschutz im Kindergarten Maria Lanzendorf – 7/10 sind nicht genug !

Verfasst am 02. Nov 2008 von Andreas unter Familie, Kindererziehung, Lokationen (Orte, Berge,...), Maria Lanzendorf, Meine Aufreger, So Allerlei, Wienerwald | 10 Kommentare

Kleine Klimaschützer 2008: Vor einigen Tagen gab´s eine 10-tägige Aktion im Kindergarten Maria Lanzendorf im Rahmen derer die Kinder an 10 aufeinanderfolgenden Tagen einen Punkt bekamen, wenn sie anstatt mit dem Auto zu Fuß oder per Fahrrad in den Kindergarten gebracht wurden.

Eine super Idee bei der Astrid und Bernie sehr begeistert und engagiert mitgemacht haben. Interessanterweise hat Astrid der zusätzliche Zeitaufwand von 30 Minuten täglich gar nichts ausgemacht, im Gegenteil, sie hat täglich erzählt wie lustig der Weg mit Bernie und Lokie zum Kindergarten war, wen sie am Weg getroffen haben und worüber Bernie heute wieder ganz besonders gelacht hat.

Am letzten Tag bekamen die Kinder dann eine kleine Plakette. Bernie hat 7 von 10 Punkte erreicht und sie mir ganz stolz gezeigt. Astrid meinte dazu mit etwas schiefem Mund: “Gut, daß er nicht lesen kann”.

Die aufbauende Meldung beit 7 von 10 Punkten wurde überklebt. Da haben sich “die ganz Guten” wieder durchgesetzt ! - die echten Unsympathler !

Zum Glück haben sich´s die 3 nicht vermiesen lassen und gehen weiterhin auch zu Fuß in den Kindergarten. Also ich hätte jeden Satz auf der Plakette mit: “Super, daß du kleiner Klimaschützer der Umwelt geholfen hast”, begonnen und für jeden Punkt einen Gummibären oder ein Traubenzuckerl verteilt !

Andererseits frag ich mich, was bei den Kindern hängenbleibt, die öfter per Auto in den Kindergarten gebracht werden. Vielleicht sollte man dann auf die Plakette schreiben “Armes Kind, schade daß du so miese Eltern hast !” und ein extra Gummibärli verteilen. Andererseits, was können wir Eltern dafür und wie kommen wir dazu !

Die Frage ist, ob ein Wettbewerb hier das richtige pädagogische Mittel ist, denn zum Klimaschutz sollte doch jeder einzelne Beitragen und gerade die bei denen´s nicht 100% klappt sind besonders wichtig. Die sollte man nicht schon im Kindergarten frustrieren.

(Bernie hat sich aber trotzdem als Gewinner gefühlt !)

Astrids gestriger Freigang, Entlastung der Schwiegereltern und wie schwierig es sein kann, die Stimmung zu heben

Verfasst am 03. Okt 2008 von Andreas unter Familie, Kindererziehung, Lokationen (Orte, Berge,...), Maria Lanzendorf, So Allerlei | 4 Kommentare

Gestern, Donnerstag, hatte sich Astrid für nach der Arbeit einen “kinderfreien Abend” ausbedungen. Da unsere beiden Kinder sehr anstrengend sein können und ich am Mittwoch sehr lange im Büro war, bin ich gestern nachmittag mit großzügiger Genehmigung meines Chefs bereits um 15:45 Uhr nach Hause gefahren und war fest entschlossen, die Schwiegereltern zu entlasten und mit den Kindern noch einen herrlichen Ausflug zu starten.

Als ich nach Hause kam, fiel mir innerlich gleich die Lade nach unten. Lokie war zwar wohlgemut, aber Bernie lag eingeschlafen am Sofa. Ich übernahm von den Schwiegereltern und rüttelte zuallererst Bernie wach, was mir zahlreiche Fragen wie “Papa, warum gehst du nicht wieder in die Arbeit” (rotes Gesicht, lautes Gebrüll, viele Tränen, aufstampfen und schimpfen) einbrachte.

Wenig später hatte ich beide Kinder angezogen – Lokie weinte mittlerweile auch – und machte mich auf den Weg zum Kleingarten-Spielplatz (was Bernie nicht recht war, da er zur “Gelben Rutsche” wollte).

Als wir dort ankamen, hob sich Bernies Stimmung sichtlich. Er begann zu schaukeln, quatschte etwas überdreht und fiel prompt von der Schaukel, was zum nächsten großen Geheul führte.

Nach einigen Tröstungsversuchen ging´s wieder und Bernie klettere stolz über einige beim Spielplatz aufgetürmte Felsbrocken. Dann gingen wier weiter zum Reitstall Kanzelhof, wo wir uns die Pferde ansahen und eines davon mehrmals laut wieherte. – Erst ab diesem Zeitpunkt hob sich die Stimmung.

Weiter ging´s dann zum Sportplatz, wo sich gerade zwei Kindermannschaften für ein Fußballmatch aufwärmten. In der Kantine trafen wir den Bogner Poldi aus unserer Nachbarschaft, der die Kinder gerne mit Aufmerksamkeiten bedenkt, aßen Salzstangerl und tranken verdünnten Fruchtsaft.

Dann ging´s weiter zum Zielpunkt, wo wir ein Kinderpuzzle (4x 30 Teile) erstanden.

Zu Hause angekommen, wurde dann Puzzle gespielt, getanzt, Toast gegessen und schon bald kam auch Astrid wieder nach Hause…

( Ich finde, manchmal ist es sehr schwierig, immer der treibende Faktor sein und den Ton vorgeben zu müssen. Jedoch, wie auch diese Erfahrung zeigt, lohnt es sich das bißchen Kraft zu investieren und das Steuer herumzureißen, auch wenn´s nicht immer wie gestern gelingt. )

ZUVIEL in der Kindererziehung: zu viele Bezugspersonen, zu viele Kinderspielsachen, zuviel Fernsehen ?

Verfasst am 22. Sep 2008 von Andreas unter Familie, Kindererziehung, So Allerlei | 8 Kommentare

ZU VIELE BEZUGSPERSONEN:

Von Robert kam das Statement:

“Meine Erfahrung – je stabiler das Elternhaus um so “normaler” die Kinder . die doppelte Berufstätigkeit ist sicherlich nicht fördelich – auch die vielen (wechselnden ) Bezugspersonen schon im Kleinkindalter – ein Fluch unserer Zeit???????”

Das mit den Bezugspersonen kann ich nicht so ganz unterschreiben – bei uns war das genaue Gegenteil der Fall. Als wir noch in Wien (12. Bezirk) wohnten, waren wir als Familie mit einem Neugeborenen / Kleinkind damals sehr isoliert.

Andererseits hat Astrid, meine Frau, die Karenz voll ausgenutzt und war zuerst 2 1/2 Jahre überhaupt zu Hause und hat dann nur 1 Tag die Woche zu arbeiten begonnen (heute bestimmt eher die Ausnahme).

Bei unserem Bernie hat der Sprung in den Kindergarten dann einen richtigen Entwicklungsschub ausgelöst, da er es zum ersten Mal so richtig mit anderen Bezugspersonen / Kindern zu tun bekam.

ZU VIELE KINDERSPIELSACHEN:

Erst im Frühjahr haben wir einen großen gebrauchten Holzkasten über ebay angeschafft, um die damals in Schachteln und Boxen im Wohnzimmer in mehreren Ecken verstauten Kinderspielsachen zuerst auszumustern und dann übersichtlich verstauen zu können.

Heute, wenige Monate später, quillt der Kasten bereits wieder über. Auch mehrere Laden einer daneben befindlichen Kommode wurden gefüllt, unter der Stiege stehen einige sperrige Dinge und die unterste Regalreihe im Wandverbau gehört den Kinderbüchern.

Dieses unerschöpfliche Überangebot an Kinderspielsachen führt meiner Meinung nach dazu, daß unsere Kinder auf ihre Spielsachen überhaupt nicht achtgeben. – Würde ich auch nicht, denn viel davon ist in meinen Augen auf einer “Vorstufe von Müll”, der sich binnen kürzester Zeit angesammelt hat.

Auf ihre Sachen aufzupassen werden die beiden so nicht lernen, glaube ich. Auch fällt es schwer einen Bezug zu den “eigenen Sachen” zu entwickeln, wenn diese in solchen Mengen vorhanden sind. Und Spielen bedeutet – da gibt´s auch Ausnahmen – an manchen Tagen nur gelangweiltes, quängeliges Anräumen des Wohnzimmers ! Das heißt, Arbeit für die Eltern !

Und wenn ich erst an unseren Garten denke (Astrid bitte nicht lesen !), wochenlang kugelt aufblasbarer Gummi-Müll unbeachtet am Rasen und in den Büschen rum. Eine gelbe, aufblasbare “letscherte” Plastikkeule hatten wir seit vergangenem Herbst.

Ich glaube, unsere Kinder brauchen all den Mist nicht ! – Wer braucht den dann überhaupt ? Auch so ein Aspekt, der sich entwickelt und einfach “einreißt”.

ZUVIEL FERNSEHEN:

Astrid meint seit neuestem, daß die einzige Lösung wäre, wir würden den Fernseher komplett wegräumen. Kein “Bauer sucht Frau” mehr, keine “Liebesgeschichten und Heiratssachen”, kein “Wir sind Kaiser”.

Der Leidensdruck in den täglichen Diskussionen mit unserem Sprößling ist mittlerweile so groß geworden, daß das “absolute Aus” die einzige Lösung zu sein scheint, um in Frieden unter einem Dach zusammenleben zu können.

Naja, ganz so arg ist´s noch nicht, aber wir sind knapp davor.

MEIN RESUMÈ:

Zuwenig Aufmerksamkeit, Kontakt und Liebe haben unsere Kinder ganz bestimmt nicht. – ZUVIEL bzw. zu viele Gegenstände und Eindrücke, das ist eher das Problem !

( Und jetzt kommt noch ein Statement von mir:
Als Kind war mir oft furchtbar fad. Ich kann mich erinnern, daß ich einmal vor lauter Fadesse begonnen habe, an den Fensterscheiben unserer damaligen Wohnung in St. Veit Wespen mit der Stirn zu zerdrücken. Und ich hab halt sehr sehr viel gelesen !

Geschadet hat´s mir ganz bestimmt nicht ! )

Wenn der Vater mit dem Sohn einen Ausflug macht… (21.9.2008)

Verfasst am 21. Sep 2008 von Andreas unter Familie, Kindererziehung, Lokationen (Orte, Berge,...), Oberlaa, So Allerlei, Wien | 3 Kommentare

Heute, gleich nach dem Mittagessen, habe ich mit Bernie einen Ausflug in die WIG, im 10. Wiener Gemeindebezirk unternommen.

Hast du gewußt, daß “WIG” für die Wiener Internationale Gartenschau steht, welche 1974 hier stattgefunden hat ? ( Mehr über den Kurpark Oberlaa – die “WIG” – findest du hier. )

Den ganzen Vormittag hatte ich mich geplagt wieder den Faden für mein Studium aufzunehmen (ich muß endlich das Research Proposal verfassen). Da kam mir die Abwechslung dieses Vater-Sohn-Ausfluges gerade recht.

Leider hat es mehrmals stärker zu regnen begonnen. Der Ablauf sah daher wie folgt aus:
- Entenfüttern, stärkerer Regen,
- Eisessen und Kaffee-Trinken in der Kurkonditorei Oberlaa, wenig Regen,
- zweiter Spazierversuch im Kurpark, ganz starker Regen,
- Spontanausflug mit der Straßenbahn, Linie 67

Bernie hat dieser gemeinsame Ausflug sichtlich gefallen. Er war wie ausgewechselt, unternehmungslustig, gesprächig und an allem und jedem interessiert, fast wie im Urlaub !

Am Sonntagnachmittag mit einem kleinen Kind, das mit staunenden Augen alles und jedes beäugt eine Straßenbahnfahrt zu machen, war auch für mich ein Erlebnis ! Vor allem auf ältere Menschen scheinen wir sehr anziehend gewirkt zu haben und wurden daher mehrmals angesprochen und fast 100 % angelächelt !

( Auf der Rückfahrt ist er mir dann in der Straßenbahn eingeschlafen und bis 1 1/2 Stunden später und bereits zu Hause im Wohnzimmer auf der Couch nicht mehr aufgewacht. )

Liberale Erziehung oder “Die Wadln viari richt´n” ?

Verfasst am 17. Sep 2008 von Andreas unter Familie, Kindererziehung, So Allerlei | 28 Kommentare

Ähnlich wie gestern waren die Kinder auch heute wieder beim nach Hause kommen aufgedreht und frech. Bernie wollte nur Fernsehen (Super-RTL), schrie herum, weinte und markierte auf müde, das totale Suchtverhalten.

Astrid war genervt und mir sträubten sich instinktiv auch gleich die Nackenhaare.

Da Astrid bereits vor dem Urlaub und erst gestern wieder nachdrücklich beklagt hat, daß ich kaum zu Hause im Arbeitszimmer verschwinde und sie die Kinder rund um die Uhr am Hals hat (was für sie nicht ok ist und – meine Sicht – nur bedingt stimmt) und sie jetzt bald eifersüchtig aufs Internet wird, war ich heute wild entschlossen, beim Nachhausekommen mich um meine Kinder zu kümmern und demonstrativ alles besser zu machen (auch mit dem Hintergedanken, daß mein Juwel von einer Frau in der Zwischenzeit vielleicht einen Blog-Beitrag schreibt).

Meine Vorschlag war: Mama hat Freizeit, ich ziehe die Kinder an, dann raus in den Garten, hinters Haus und Pockerl-Klauben (Pockerl = Föhren-Zapfen zum Einheizen), dann gemeinsames Einheizen.

Bernie hat sich gebärdet als würde die Welt untergehen: “Mama hat mir versprochen ! … Ich will ein warmes Flaschi ! … Ich bin müde ! … Papa, ich hau dich, du T******l…” – Mann, das hat genervt ! Und ich war so müde und hatte den Schädel eh schon so voll von der Arbeit.

Aber klein beigeben ? Auf keinen Fall ! Also hab ich ihm gegen sein Geschrei erklärt:

  • wir gehen 1/2 Stunde gemeinsam raus Pockerl klauben,
  • dann heizen wir gemeinsam ein
  • und erst dann darf gefernseht werden

oder

  • er kann sich weiter aufführen und dann gibt´s heute gar kein Fernsehen mehr !
  • und wenn er sich noch lange aufführt, kommt er allein in sein Zimmer und dann kann er nachdenken…

Es war wirklich unglaublich. Die Jacke anziehen, die Schuhe anziehen, alles blöd, Geschimpfe, ein Riesentheater.

Und kaum waren wir im Garten, war er plötzlich wie ausgewechselt. Rutschen, blödeln, ein bißchen die Schwester sekieren, nachlaufen, herumalbern und schließlich, nach einer kleinen Himbeerernte, haben wir sogar gemeinsam die Pockerl geklaubt.

Nach dem gemeinsamen Einheizen, bei dem Bernie fleißig Papier zusammenknüllte und den Ofen mit Spänen beschickte, gab´s das versprochene Fernsehen und in Summe sind wunderbar ruhige 1 1/2 Stunden mit den Kindern vergangen.

( Ich kann nicht sagen, daß ich diese Machtkäpfe mag, aber kleine Erfolge gibt´s ja doch. Und ich merke immer wieder, daß ein 4 1/2 Jähriger manchmal braucht, daß man ihm sagt, wo´s lang geht. Dann geht´s allen besser !)