Archives for Durchfahrtsverbot in Leopoldsdorf category
Verfasst am 05. Okt 2008 von Andreas unter Besonderheiten, Durchfahrtsverbot in Leopoldsdorf, Familie, Leopoldsdorf, Lokationen (Orte, Berge,...), Outdooraktivität, So Allerlei, Wienerwald, wandern & bergsteigen |
( Eine andere Überschrift könnte lauten: Durchgangserlaubnis in Leopoldsdorf )
“Gebäude, die an Englische Cottages erinnern, Pferdeställe, ein in Renovierung befindliches Schloß, die längste Allee südlich von Wien, die kaum einer kennt, alte Kastanienbäume, Linden, Ahornbäume und Eschen, Walnüsse zum Naschen, ein neugieriges weißes Pferd, unglaublich viel Gatsch an unserem Kinderwagen”
Das waren die Attraktionen unseres gestrigen Entdeckungs-Spaziergangs in Leopoldsdorf. Bereits vor einer Woche war mir die Beschilderung “Bis auf Widerruf gestatteter Fußweg nach Hennersdorf” aufgefallen (siehe hier im Blog) und gestern haben wir´s kurz entschlossen ausprobiert.
Der Fußweg nach Hennersdorf hätte allerdings kurz vor Hennersdorf auf die Bundesstraße geführt. Wir sind daher eine sich anbietende Runde über Feldwege und entlang eines kleinen Baches mit vielen Pappeln und Nußbäumen zurückgegangen. (Weit vor uns ging ein Herr mit weißem Pferd und wies uns so den Weg.)
Der Ausflug im Regen zu den Maronibäumen vom Vortag und auch dieser “bescheidene Spaziergang” haben mir gezeigt, wie unkompliziert unsere Kinder eigentlich doch sind. Manchmal denke ich mir “total verwöhnt”, nur Fernsehen, kein Rausgehen. – Aber gerade diese Gatschpartie hat ihnen gestern sehr gut gefallen. Als Lokie gegen Ende zu quängeln begann, wurden an sie frisch aufgesammelte Walnüsse verfüttert – recht unkompliziert und ursprünglich !
( Ich möchte mich herzlich bei den Besitzern dieser Ländereien bedanken, daß sie den Durchgang erlauben ! Das finde ich schwer in Ordnung, denn nicht jeder will neugierige Gäste wie uns in seinem Vorgarten. )
Verfasst am 26. Sep 2008 von Andreas unter Durchfahrtsverbot in Leopoldsdorf, Familie, Leopoldsdorf, Lokationen (Orte, Berge,...), So Allerlei, Veranstaltungen |
Vom 25.9. – 2.10.2008 findet in Leopoldsdorf wieder der aufwändig organisierte Tauschmarkt für Kindersachen statt.
Während ich heute nachmittag mit den Kindern nach einem Billa- und Bipa-Besuch eine Spazierrunde im Süden des Ortes drehte, hatte Astrid eine Stunde Zeit, sich in dieses Eldorado für sparsame Eltern zu stürzen !
Kindergewand, Spielsachen, Sportgeräte, gebrauchte Kinderwägen, die Auswahl ist riesengroß. Das Preisniveau ist eine spur höher als bei einem Flohmarkt üblich, dafür ist das Angebot besser sortiert.
-
-
Gegenüber der Kirche die Straße rein, kamen wir zu einem Teich mit Stegen, an dessen Ende wir rechts über die Wiese einem Weg folgten
-
-
Salzstangerl haben auf Lokie eine sehr beruhigende Wirkung – Salz und Kümmel werden vorher abgekratzt
-
-
Feuchte Wiese südlich von Leopoldsdorf
-
-
Eine schöne Platane, mehr breit als hoch
-
-
Versehentlich las ich “Klimabedürfnis-Gemeinde”
-
-
Hier die Tafel mit der Durchgangserlaubnis für Fußgänger nach Hennersdorf
-
-
Eine abgewitterte Statue am Weg
-
-
Auch Kastanien lenkten Lokie vom Quängeln ab
-
-
-
Abgebröckelter Putz, gelbe Fassade, Lehmziegel, ein grünes Regenrohr und ein altes Kastenfenster – das hat Flair !
-
-
Termine für den Tauschmarkt
-
-
Im Pfarrhof in Leopoldsdorf
-
-
Ziegelpflasterung am Gang im Pfarrhof (unter Dach)
-
-
Glückliche Astrid mit ihrer Beute
-
-
Blick in die Auswahl -weitere Stücke gab´s an mehreren Stellen im Freien und in Nebenräumen
-
-
Hungrig geworden – auf Würstel und Bier bei den Sozialdemokraten
Wenn man in Leopoldsdorf von der Kirche Richtung Süden fährt, kommt man an großen, alten Gutsgebäuden und an dieser weitausladenden Platane vorbei. Das Schild “Privatgrund – Bis auf Widerruf gestatteter Fußweg nach Leopoldsdorf” fand ich sehr einladend. – Diesen Weg muß ich unbedingt bald probieren !
Nachdem wir die freudestrahlende Astrid beim Tauschmarkt abgeholt hatten, kehrten wir noch vor dem Billa beim Würstelstand der Solzialdemokraten ein. Die Kinder waren über die vielen “Wahlzuckerl” schwer begeistert und mir hat sogar das Egger-Bier geschmeckt (Spazierengehen macht hungrig).
(Der Tauschmarkt ist ein erster guter Grund in Leopoldsdorf anzuhalten. Und heute können´s bestimmt 20 Sozis bezeugen, daß wir nicht durchgefahren sind. Ja und ein Gutes hat der Wahlkampf auch. – Die engagierten Wahlkäpfer waren gut drauf und hatten sichtlich Spaß daran, fleißig auszuschenken. Und so kamen wir zu einem – beinahe – kostenlosen Abendessen.
Nach der abendlichen Anprobe ist Astrid jetzt total begeistert. Alle 12 Kleidungsstücke passen und wir haben in Summe nur EUR 20 ausgegeben ! - Schönes Gewand zu kaufen macht schon Spaß, aber wenn´s dann auch noch superwenig kostet, das hat schon was ! Auch ist Second Hand Markenware bestimmt besser als Sonderangebote beim Hofer oder gar Kindergewand vom Kik ! Und das kennen wir alles !)
Verfasst am 15. Sep 2008 von Andreas unter Bloggen, Blogs & Blogger, Durchfahrtsverbot in Leopoldsdorf, So Allerlei, auf wandertipp.at |
Erstaunlich, wieviele Aspekte der ORF-Sendung Bürgeranwalt vom 13.9.2008 zum Thema “Durchfahrtsverbot Leopoldsdorf” sich in meinem Blog in eigenen Beiträgen, Leserbriefen und Kommentaren bereits wiederfinden ( hier geht´s zu den Beiträgen und Kommentaren ).
Sabine Brunowsky, die zu Beginn der Sendung vor einer der Durchfahrtsverbots-Tafeln im Süden Leopoldsdorfs interviewt wird und ich haben uns erst über meinen Blog und dieses gemeinsame Thema kennengelernt. Mittlerweile führt Sabine ihren eigenen Blog “Vertebralis” hier auf Wandertipp.at.
Für mich ist das ein gutes Zeichen, daß über einen seriös (so hoffe ich) geführten Blog einderseits Menschen einander begegnen können und andererseits, ähnlich wie bei einer umfassend recherchierten sachlichen Sendung wie dem Bürgeranwalt, Stimmungen eingefangen und “die öffentliche Meinung” zu aktuellen Themen dokumentiert werden kann.
Nachdem ich mir gestern abend nachträglich die Sendung angesehen habe, hier nun meine Meinung, die ich ebenfalls bereits im Blog von Sabine als Kommentar gepostet habe:
“Hallo Sabine !
So, jetzt hab ich mir den Beitrag in der Sendung “Bürgeranwalt” zum Durchfahrtsverbot Leopoldsdorf angesehen.
Die Sendungsinhalte erinnern mich sehr an den Eindruck, den ich selbst aus den Zuschriften und Beiträgen in meinem Blog gewonnen habe.
Folgende Stichworte:
- das Mittel “Durchfahrtsverbot” irritiert die “Durchfahrer” (wer läßt sich schon gerne etwas vorschreiben)
- die Betroffenen “Durchfahrer” empfinden den “Umweg über die S1″ und überschätzen das Ausmaß ihrer Benachteiligung dadurch
- die Betroffenen “Bewohner” stellen Bedürfnisse in den Vordergrund, die bald jemand hat und nicht ändern kann (in vielen Straßen Wiens geht´s ärger zu), dh auch eine Überschätzung auf der Seite der Betroffenen,
- bei den betroffenen “Bewohnern” handelt es sich nur um einen kleinen Teil der Leopoldsdorfer, jetzt boykottiert werden alle.
Ich war selber überrascht, daß mein Selbstversuch nur eine um 20 Sekunden längere Durchfahrt ergab – siehe http://wandertipp.at/andreasbaumgartner/2008/08/05/durchfahrtsverbot-leopoldsdorf-20-sekunden-fur-die-leopoldsdorfer/
In der Sendung ist 2x die Rede von 5km Umweg, tatsächlich sind´s 2km, die man wesentlich schneller fahren kann…
Mich wundert, daß die subjektive Fehl-Einschätzung des Ausmaßes der Benachteiligung in der Sendung nicht noch deutlicher rauskommt und daß nicht erwähnt wird, daß nur ein kleiner Teil der Leopoldsdorfer durch die Durchfahrtsverbote begünstigt wird (das hätte ich mir von einer sachlichen Sendung wie “Bürgeranwalt” erwartet).
…
LG Andreas”
Verfasst am 22. Aug 2008 von Andreas unter Durchfahrtsverbot in Leopoldsdorf, So Allerlei |
—–Ursprüngliche Nachricht—–
Von: …
Gesendet: Donnerstag, 21. August 2008 11:32
An: mich
Betreff: Fahrverbot Leopoldsdorf
Hallo Herr Baumgartner,
habe gehört, dass das Fahrverbot in Leopoldsdorf schon aufgehoben sein soll. Wissen Sie Bescheid?
Mit freundlichen Grüßen
…
—–Ursprüngliche Nachricht—–
Von: Andreas Baumgartner [mailto:...]
Gesendet: Freitag, 22. August 2008 15:03
An: ‘…’
Betreff: AW: Fahrverbot Leopoldsdorf
Hallo Frau …!
Das stimmt leider nicht, ich habe heute mittag eigens vorbeigeschaut – die Tafeln sind alle noch angebracht!
Ich würde mich freuen, wenn Sie wieder mal auf http://wandertipp.at vorbeischauen würden (Meinungen zu den Beiträgen & ihr Feedback wären mir sehr wichtig). Ich biete auf dieser Plattform kostenlose Freizeit-Blogs an. Bei Interesse stehe ich Ihnen gerne für Fragen / Unterstützung zur Verfügung.
Schöne Grüße,
Andreas Baumgartner
Verfasst am 05. Aug 2008 von Andreas unter Durchfahrtsverbot in Leopoldsdorf, Meine Aufreger, So Allerlei |
Als ich heute vormittag unseren Golf aus der Werkstatt abgeholt habe, war eine kleine Probefahrt fällig.
Ist die Umfahrung von Leopoldsdorf wirklich zumutbar? – Die Hinweise der Anrainer auf den starken Durchzugsverkehr (Einzugsgebiet bis ins Südburgenland) hat mich zu einem kleinen, illegalen Experiment veranlaßt:
DIE UMFAHRUNG (grün eingezeichnet):
Ich startete beim Kreisverkehr südlich von Leopoldsdorf und fuhr von dort aus die Umfahrung bis zur Ampel an der Leopoldsdorfer Straße nördlich von Leopoldsdorf – am Foto grün eingezeichnet. Ich fuhr eher gemächlich (max. 80 – 90 km/h) und erreichte nach 5 Min 20 Sek die Ampel nördlich von Leopoldsdorf. Ich glaube, das ist der ungünstiger Fall einer Umfahrung.
DIE FAHRT DURCH LEOPOLDSDORF (rot eingezeichnet):
Von der Ampel nördlich von Leopoldsdorf fuhr ich die Aachauer Straße entlang retour zum Kreisverkehr südlich von Leopoldsdorf. Ich hielt mich an die vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit (meist 50 km/h) und mußte bei beiden Ampeln kurz warten. Nach genau 5 Minuten erreichte ich wieder den Kreisverkehr südlich von Leopoldsdorf.
Erstaunlich war der trotz Fahrverbot starke Gegenverkehr. Im Leserbrief von Alfred Schramm stand: “Das Einzugsgebiet für die Tagespendler reicht mittlerweile bis tief in das Südburgenland, und umfaßt auch die Oststeiermark sowie die Obersteiermark entlang der Südbahn.” Meine Beobachtung: mir kamen mehr als die Hälfte an Fahrzeugen entgegen, die kein “WU” (Wien-Umgebung)-Kennzeichen hatten. Mehrere Fahrzeuge hatten Kennzeichen “EU” (Eisenstadt-Umgebung), ebensoviele “W”-s (Wiener), ein “KO” (Korneuburger) sowie mehrere Fahrzeuge mit “BN” für Baden. Steirer habe ich keinen gesichtet.
Im Vergleich zur Umfahrung war das Verkehrsaufkommen in Leopoldsdorf viel stärker.
Erwartet hatte ich, daß ich für die Umfahrung deutlich mehr Zeit benötigen würde. Im Ergebnis bin ich bei unsportlichem Fahrstil über die Umfahrung auf annähernd die selbe Fahrzeit gekommen.
(Für mich heißt das, mit Ausnahme der Sache mit der Vignette ist die Umfahrung von Leopoldsdorf auch im ungünstigsten Fall eine gleichwertige Alternative! – Was sind schon 20 Sekunden?! Bei etwas sportlicherem Fahrstil ist man wahrscheinlich sogar schneller!
Den Resolutionsantrag der Gemeinde Maria Lanzendorf werde ich nicht unterschreiben, da – nichts gegen Burgenländer – dieser hohe Durchzugsverkehr durch Leopoldsdorf ja wirklich unnötig ist.
Ob ein Durchfahrtsverbot das angemessene Mittel ist, darüber läßt sich diskutieren. Auch darüber, ob es durchsetzbar ist. – Aber ich führe hier einen Freizeit-Blog und das sollen andere ausstreiten!)
Verfasst am 05. Aug 2008 von Andreas unter Durchfahrtsverbot in Leopoldsdorf, Meine Aufreger, So Allerlei |
…hat mir ebenfalls einen sehr interessanten Leserbrief zugesandt, den ich mit seiner Genehmigung hier unter Nennung seines Namens veröffentlichen darf:
“Von: Walter Schramm
Gesendet: Samstag, 02. August 2008 00:50
An: andreas.baumgartner
Betreff: Durchfahrtsverbot Leopoldsdorf
Walter Schramm
Achauerstraße …
2333 Leopoldsdorf
Sehr geehrter Herr Baumgartner !
Auf Ihrer Internetseite gibt es eine Reihe von Eintragungen denen widersprochen werden muß.
Das Thema ist jedoch so umfangreich und hat sehr viele Facetten,so dass ich nur auf die aufgezeigten wesentlichsten
Punkte eingehen möchte.
Ich selbst wohne seit 1975 an der Achauerstraße(Vormals B16).Der Verkehr durch Pendler hatte sich von den 70 Jahren weg immer wieder stark gesteigert.Lit.. Statistik war die Zahl der Einpendler in die Bundeshauptstadt 1961 80000, 1981 162000, und 2001 261000 Berufspendler. Das Einzugsgebiet für die Tagespendler reicht mittlerweile bis tief in das Südburgenland, und umfaßt auch die Oststeiermark sowie die Obersteiermark entlang der Südbahn.
Das Land Niederösterreich hat auf diese Situation schon mit der Planung der S1, und einer entsprechenden Umfahrung, Ende der 80 Jahre reagiert die uns über viele viele Jahre versprochen wurde.
Für uns Leopoldsdorfer wurde die Lösung unserer Verkehrsentlastung mit der Umweltverträglichkeitsprüfung im Jahr 2005 festgelegt.
Mit Beilage 2 der Verordnung BGB I II 175/200 wurde die Sperre der B16 alt für Pkw und Lkw und ebenso die Sperre der B15 alt für Pkw und Lkw verfügt. Durch diese verkehrlenkende Maßnahme soll der Verkehr auf das übergeordnete Straßennetz und damit auf die Umfahrung Leopoldsdorf ( Investkosten 22 Mio€ ) und weiter auf die S1 geführt werden.
Leider konnte man sich nicht auf die Totalsperre einigen so daß eine für alle annehmbare Lösung, für alle Umlandgemeinden und auch für die Leopoldsdorfer mit der Durchfahrtssperre gefunden wurde.
Der Pendlerverkehr ist natürlich durch die Eröffnung der S1 deutlich gestiegen und befindet sich in einem nicht mehr zumutbaren Ausmaß. Ich lade Sie gerne ein sich davon persönlich zu überzeugen.
Leopoldsdorf hat ein gutes Angebot an Geschäften, Gastätten und Einrichtungen die natürlich weiter für die Umgebung zu Verfügung steht und wir sind uns sicher, dass wir mit Qualität die einzelnen Boykottierer wieder gewinnen werden.
Es wäre schön wenn ich Sie damit überzeugen könnte und Sie bereit wären eine Demonstration gegen die vielen Durchfahrer unterstützen würden.
Mit den besten Grüßen
Walter Schramm”
(Der Hinweis auf das Einzugsgebiet der Pendler war für mich sehr wichtig.)
Verfasst am 04. Aug 2008 von Andreas unter Durchfahrtsverbot in Leopoldsdorf, Meine Aufreger, So Allerlei |
Liebe Frau D.!
Ich möchte mich für ihren ehrlichen Leserbrief herzlich bedanken, auch wenn ihr Schreiben mich ein wenig als verständnislosen Ungustl dastehen läßt.
Ein Ziel meines Blogs und der von mir betriebenen Blog-Platform wandertipp.at ist, mir selbst und anderen Menschen die Möglichkeit zu geben, ihre Freizeiterlebnisse und was sie sonst so bewegt mit anderen zu teilen. Ich nutze dieses Medium nun seit einigen Wochen und es macht echt großen Spaß, sich mitzuteilen, im Internet präsent zu sein, Reaktionen zu erhalten und Kontakte zu knüpfen.
Ich glaube, ich bin nicht der einzige, den das Durchfahrtsverbot durch Leopoldsdorf sehr verärgert. In etlichen Nachbarortschaften werden Unterschriften gesammelt, auch die Medien berichten sehr kritisch über Leopoldsdorf.
Mein Stil mag vielleicht nicht der Ihre sein, aber ihr Ort ist mittlerweile zu einer traurigen Berühmtheit gelangt.
Ich glaube, daß das Durchfahrtsverbot auch viele Menschen verärgert, gegen die es gar nicht gerichtet ist. Wenn´s hoch kommt, fahre ich alle 2 Monate durch Leopoldsdorf durch, denn meist sind´s Erledigungen in ihrer Ortschaft, die mich nach Leopoldsdorf führen.
Für die Fahrt in die Arbeit pendle ich über S1 und die Ostautobahn elegant an Leopoldsdorf vorbei, bin also Nutzer dieses “neuen Verkehrskonzepts”.
Was mir in der Diskussion um das Durchfahrtsverbot bislang fehlt, sind positive Berichte über Leopoldsdorf.
Warum starten Sie zum Beispiel keinen Pro-Leopoldsdorf-Blog, in dem sie über Freizeitmöglichkeiten und den Alltag in ihrer Heimatgemeinde berichten? Vielleicht hilft das einigen, die Leopoldsdorf “von außen betrachten” auch die Menschen im Ort zu sehen. Ich richte ihnen gerne einen eigenen Blog dafür auf meiner Plattform ein.
Was ich an ihrer Stelle weiters tun würde, wäre nach positiven Berichten zu suchen und diese zu veröffentlichen. Ich habe bisher über keinen einzigen Pendler gelesen, der in den Süden von Wien muß und die vorgegebene Umfahrung akzeptiert. – Solche Leute sollten sie suchen. Vielleicht gibt´s wirklich Pendler aus dem Südburgenland, die nur aus Gewohnheit noch die Strecke durch Leopoldsdorf fahren und über die Südautobahn und S1 besser und schneller ans Ziel kämen.
Mein heutiges Empfinden und bestimmt auch das vieler anderer ist, daß anständige Menschen auf dem Weg zur Arbeit durch das Durchfahrtsverbot schikaniert und im Kreis geschickt werden.
Meine Vermutung ist, daß das Verkehrskonzept der Umfahrung über den S1-Zubringer ein Verhau der Verkehrsplaner ist und deshalb nicht angenommen wird.
Man müßte den Verkehr über den S1-Zubringer nicht nur auf die Autobahn, sondern zum Beispiel direkt nach Oberlaa führen. Doch am Leasingbach wohnen wahrscheinlich jede Menge Menschen, die wie Sie keinen Verkehr, keine Pendler und keine neuen Zufahrten haben wollen.
Freizeitmöglichkeiten in Leopoldsdorf würden mich sehr interessieren. Bisher kenne ich nur einen sehr guten Chinesen und den Pfarrflohmarkt. Dann die Geschichten meines Schwiegervaters über die Deponien, die Ziegelwerke, Sondermüll und schlechte Luft, die der Wind früher bis nach Maria Lanzendorf trug.
Mich interessieren immer Badeteiche, doch diese sind – im Westen von Leopoldsdorf sehr ruhig gelegen – leider völlig verbaut.
Mit freundlichen Grüßen,
Andreas Baumgartner
(Das Angebot mit dem Pro-Leopoldsdorf-Blog steht.)
Verfasst am 04. Aug 2008 von Andreas unter Durchfahrtsverbot in Leopoldsdorf, Meine Aufreger |
Gestern erreichte mich wieder eine Stellungnahme aus Leopoldsdorf. Hier der Leserbrief von Frau D. aus Leopoldsdorf:
“Sehr geehrter Herr Mag. Baumgartner!
Ihre nette Homepage mit Ihrer Frau, lieben kleinen Kindern, Wandertipps, Familienerlebnissen vermittelt ein Bild von heiler Welt – eine Idylle mit Anspruch auf wahre Werte…
Hinsichtlich der Bedürfnisse Anderer vermitteln Ihre Kommentare zum Durchfahrverbot in Leopoldsdorf ein verblüffend gegensätzliches Bild:
Weil Ihnen Autobahnen und Schnellstraßen zu „ ö d e, ö d e, ö d e „ sind, „tingeln” Sie lieber durch Ortschaften mit richtigen Häusern, Gärten und Menschen…
Wie gut, dass Leopoldsdorf, wo Sie mit anscheinend selektivem Wahrnehmungsvermögen die Anrainer nicht wirklich sehen und vorwiegend „ehemalige Mistg’stättn” ausmachen – (die Einfamilienhäuser, etliche mehrsstöckige Wohnhäuser mit M e n s c h e n, M e n s c h e n, M e n s c h en sind Ihnen entgangen – oder zu wenige?) Ihren diesbezüglichen Ansprüchen nicht entspricht – ich würde daher zum anderswo durchtingeln raten!
Zur Information: auch die Besiedelung der „G’stättn” mit „Zuzüglern” aus Wien ist nicht geplant und rechtlich gar nicht möglich. Die Wohnungen am Teich wurden verkauft – mit der Aussicht auf Verkehrsberuhigung – wie sie ja auch immer schon bei Planung der S1 vorgesehen war – die Umwidmung der Bundesstraßen auf Ortstraßen wurde uns schon bei einer Informationsveranstaltung vor ca. 15 Jahren bekanntgemacht!
Mittlerweile sollten Ihnen ja die sachlichen Umstände, die zu diesem Durchfahrverbot führten, durch etliche Mails bekannt sein – ob Sie bereit sind, diese anzuerkennen, kann ich nicht beurteilen. Aber vielleicht fragen Sie sich einmal, ob Sie mit Ihren Kindern gerne an einer Straße mit einer Aussicht auf ca. 18.000 bis 20.000 Fahrzeugen (ohne Durchfahrverbot) leben möchten!
Dass Autobahnen und Schnellstraßen sicher Annehmlichkeit für viele, die rasch und unbehindert von A nach B kommen wollen, bietet, ist evident, dass sie andererseits große Belastungen für die betroffenen Regionen bedeuten, ebenso. Dass man unter diesen Umständen danach trachtet, die Pendler auf das höherrangige Straßennetz zu leiten, sollte nachvollziehbar sein.
Es wäre schön, wenn Sie, als offensichtlich gebildeter Mensch, sich nicht hergeben würden, die ungerechtfertigte Verunglimpfung eines ganzen Ortes und seiner Bürger mitzutragen.
Das Durchfahrverbot hindert keinen, weiterhin allen bisherigen Gepflogenheiten in unserer Ortschaft nachzukommen. Wenn Sie hier eingekauft haben, unsere Gasthäuser und Heurigen besucht haben, in der Apotheke beraten wurden, dann waren doch hoffentlich Qualität, Service und Kompetenz ausschlaggebend für Ihre Wahl – die Boykottaufrufe gegen die Wirtschaftstreibenden, die mit dem Durchfahrverbot nichts zu tun haben, sind ungerechtfertigt und primitiv.
Ich möchte Ihr Anliegen auch nicht klein reden und verstehe, dass das Durchfahrverbot für viele von Ihnen eine Unannehmlichkeit bedeutet – für uns Anrainer bedeutet es aber „Lebensqualität j a oder n e i n !”
Daher überdenken Sie bitte Ihren Anspruch auf Durchfahrt gegenüber dem Anspruch hunderter Mitbürger auf lebenswerte Umweltbedingungen!
Mit freundlichen Grüßen
Helga D.”
(Liebe Frau D., um die Länge des Beitrags kurz zu halten, finden Sie meine Antwort auf Ihr Schreiben in einem eigenen Beitrag hier im Blog.)
Verfasst am 31. Jul 2008 von Andreas unter Durchfahrtsverbot in Leopoldsdorf, Meine Aufreger, So Allerlei |
Folgendes E-Mail habe ich heute von einer Leopoldsdorferin zum Durchfahrtsverbot in Leopoldsdorf erhalten. – Ich finde es wichtig, auch eine Befürworterin zu Wort kommen zu lassen. – Danke für die Stellungnahme! :
“Von: …
Gesendet: Donnerstag, 31. Juli 2008 10:25
An: andreas.baumgartnerATwandertipp.at
Betreff: Durchfahrtsverbot Leopoldsdorf
Sehr geehrter Herr Baumgartner,
bezugnehmend auf Ihre Stellungnahme zum Durchfahrtsverbot in Leopoldsdorf möchte ich Ihnen folgendes mitteilen:
Im Rahmen einer Verkehrszählung im Jänner 2008 wurde festgestellt, dass 16.000 Fahrzeuge täglich durch Leopoldsdorf fahren, 60 % davon sind reiner Durchzugsverkehr.
Wir leben direkt an der Achauerstraße und sind froh, dass nach monatelangen Verhandlungen endlich Maßnahmen seitens der Gemeinde und des Landes Niederösterreich getroffen worden sind.
Ich finde es immer wieder erschreckend zu lesen wie kurzsichtig die Denkweise der Leute zu diesem Thema ist. Ja, hier leben sehr viele Menschen (sehr viele Familien mit Kindern) die sowohl direkt als auch indirekt betroffen sind, Leopoldsdorf besteht nicht nur aus ehemaligen Müllablagerungsplätzen, dort werden auch in den nächsten Jahren keine Wohnungen für Wiener gebaut, die AURA hat bereits alle Wohnungen verkauft, es handelt sich hier nicht um einen Schildbürgerstreich um anderen Gemeinden „eines auszuwischen”, etc.
Ich bitte Sie Ihre Aussagen zu überdenken, da es immer zwei Seiten von Entscheidungen gibt. Wir leben hier jeden Tag, mein Sohn (ebenfalls 2 Jahre alt) muss Ihre Abgase und die der anderen tausenden Autofahrer einatmen. Sie mögen es öde finden über die S1 zu fahren, mein Sohn wird jedoch dem Lärm und der Verschmutzung Ihres Autos ausgesetzt. Sie haben selbst Kinder, auch Sie werden sicher nur das Beste für Ihre Familie wollen, oder?
Mit freundlichen Grüßen
…”
(Da wir in Maria Lanzendorf an der seit ca. 2 1/2 Jahren gesperrten Leopoldsdorfer Straße wohnen, einer ehemals stark befahrenen Verbindungsstraße nach Leopoldsdorf, kann ich den Unterschied / die Wünsche von Anrainern mit Kindern gut nachvollziehen. Andererseits sind 16.000 Durchfahrten * 0,6 / 2 = 4.800 Leute, die ein größeres Interesse daran haben durch- als drumherum zu fahren. Ein Tempolimit wie in Wohnstraßen wäre möglicherweise auch ein sinnvoller Interessenausgleich.
Auf dem KIA meines Schwiegervaters ist z. Bsp. keine Vignette und er fährt hin und wieder nach Wien. Schon mehrmals bin ich, weil ich auf einen Sprung nach Schwechat mußte, auf der S1 im Strau gestanden…)
Verfasst am 27. Jul 2008 von Andreas unter Allgemein, Durchfahrtsverbot in Leopoldsdorf, Meine Aufreger, So Allerlei |
So titelt heute, 27. Juli 2008, die Niederösterreich-Ausgabe der Kronen-Zeitung.
“Leopoldsdorf. – 700 Anzeigen in einer Woche: Jetzt wehren sich Lenker gegen das kuriose Fahrverbot auf der B16 (Niederösterreich).”
Im Blattinneren, Seite 23 gibt´s etwas mehr dazu zu lesen. Folgende 2 Fragen bleiben allerdings weiter offen:
1. Frage: Wie kontrolliert man so ein Durchfahrtsverbot und weist die Durchfahrt dem jeweiligen Autofahrer objektiv nach?
Im NÖ-Kurier vom 19.7.2008 wurde unter ‘Leopoldsdorf bei Wien macht die Straßen dicht – “Stop-and-Go im gallischen Dorf”‘ das Risiko angeführt, von einer privaten Sicherheitsfirma “verfolgt” und angezeigt zu werden. (Danke an Kurt für den Hinweis!).
Auch in der Krone ist von einer privaten Wachfirma zu lesen, die die Leute anhält und zum Beispiel Kontoauszüge als Nachweis eines Bankbesuches in Leopoldsdorf verlangt. Der liebe Herr Bürgermeister Schiessler wird dann allerdings zitiert, daß er das abstellen und die Wachfirma nur “Anzeigen erstatten lassen” will.
Aus meiner Sicht wäre der einzige akzeptable Nachweis, daß einem die Polizei von vorne bis hinten durch Leopoldsdorf nachfährt und dann 2 Polizisten bezeugen, was man verbrochen hat.
Parkzettel zu verteilen ist nun doch etwas anderes, als Autos anzuhalten und die Fahrer zu schikanieren, oder gar im Auto Menschen zu verfolgen!
Auch habe ich ein Vorurteil gegen Sicherheitsfirmen- unsere Exekutive hat ja eine langjährige Ausbildung und der Polizist hängt mit seiner beruflichen Existenz daran, daß er rechtschaffen handelt. Vor 15 Jahren habe ich mal einen gekannt, der war wirklich etwas unterbelichtet und plötzlich stolzer Träger der Uniform einer Sicherheitsfirma…
2. Frage: Wie wehren sich die Autofahrer?
Jeder einzeln, indem er so wie der beherzte, in der Krone angeführte Wolfgang Tomböck, sein Strafmandat über EUR 55,– (!!!) nicht bezahlt? Das kann´s ja wohl nicht sein!
(Ich hab´ gleich die Fotos meiner unbeabsichtigten Durchfahrt angesehen – aber den Rückspiegel hab ich leider nicht mitfotografiert. “Wie fühlen sie sich in Leopoldsdorf?” – “Verfolgt und in Gefahr”, würde ich jetzt sagen.)