Meine beiden aktuellen Lieblings-Rezepte

Posted on Jul 14, 2008 under Do it yourself, Kochrezepte, Meine Mauern, So Allerlei | 6 Kommentare

(Oder: wer Beton mischen kann, eignet sich auch als Marmeladekoch)

Marillen sind ihre Koch-Konsistenz betreffend geniale Früchte.

Grob 10 kg Marillen aus der Wachau habe ich vorgestern mit Astrids zeitweiliger Unterstützung binnen 2 1/2 Stunden zu 32 Gläsern Marmelade verkocht. Große Menge, Freestyle-Schnellverpanschung und ein effektvolles, köstliches Resultat, das ist ganz nach meinem Geschmack!

   

 

Und so geht´s:

  • Marillen entsteinen, faulige Stellen und dunkelbraune Hautstellen entfernen und ab in den Topf!
  • Gelierzucker 1:1 untermischen (entgegen der Anleitung verwende ich diesen schon seit längerem 2:1 (2 Teile Obst, 1 Teil Zucker), was eine etwas flüssigere Konsistenz zur Folge hat. Die Topfgröße ist bei mir egal, das heißt ich verwende einen möglichst großen. Vorgestern benötigte ich 2 Töpfe.
    (Manche Leute meinen, daß Marmelade in möglichst kleinen Portionen verkocht werden sollte, da sie dann besser schmeckt. Als Betonmischer wäre für mich nachvollziehbar, daß jede Charge ein bißchen anders ist, aber ob besser oder schlechter, also ich weiß nicht!)
  • Das Ganze unter stetigem Umrühren zum Kochen bringen. Nicht zu stark aufdrehen, damit es nicht überkocht und nicht zu wenig aufdrehen, damit man keine Wurzeln schlägt !
  • Nach einiger Zeit (10-15 Minuten) Kochens haben sich die Früchte weitgehend in ihre Bestandteile aufgelöst und es sind nur noch wenige Fruchtstücke erkennbar. Die Haut hat sich weitgehend verkocht.
  • STROH-Rum beigeben (brodelt heftig auf). Diesmal waren´s 12 Eßlöffel verteilt auf die beiden Töpfe und man schmeckt in der Marmelade recht wenig davon. Vor 2 Jahren habe ich weniger kontrolliert reingeleert & das Ergebnis war rummiger.
  • Mit einem Suppenlöffel Schaumreste und Bläschen in ein Häferl ablöffeln (Marillenschaum, schmeckt später ausgezeichnet!)
  • Marmeladengläser inkl. Deckel in kochendes Wasser tauchen und auf saubere Geschirrtüchern zum Abtropfen stellen (hat Astrid gemacht, während ich die Früchte entsteinte).
  • Mit einem Schöpflöffel die Marmelade in die Gläser füllen, fest zuschrauben und zum Abkühlen auf den Deckel stellen (wenn ein bißchen Marmelade daneben geht, macht das gar nichts, kann man später abwaschen).
  • Am nächsten Tag prüfen, ob der Deckel fest verschlossen ist. Er sollte sich leicht nach innen wölben und wenn man fest draufdrückt nicht knacken.
  • Wenn man will die Gläser reinigen, damit sie nicht kleben.
  • Die Küche nicht zusehr versauen oder reinigen - jedenfalls die bessere Hälfte nicht verärgern (Helden machen sauber) ! 
  • Bernie habe ich gestern früh die angetrockneten Marmeladereste mit einem Löffel abgekratzt und als Marillen-Gummibärchen verkauft. Mmh, die haben auch mir geschmeckt! – Heute früh verlangte er wieder nach seinen Marillen-Gummibärchen.

Klingt doch ganz einfach, oder?

Den Beton mische ich wie folgt:

  • 3-4 Liter Wasser in die Mischmaschine (bei feuchtem Sand wie gestern etwas weniger Wasser, ansonsten etwas mehr)
  • 4 gehäufte Schaufeln Sand zugeben
  • 1 gehäufte Schaufel Zement
  • 4 weitere Schaufeln Sand zugeben
  • 1 gehäufte Schafel Zement
  • –> hier ist es günstig eine trockenere Konsistenz anzupeilen
  • bei trockener Konsistenz einen kleinen Schledderer Wasser hinzu
  • bei zu flüssiger Konsistenz etwas Sand nachschmeißen, bei über 1 Schaufel Sand auch ein wenig Zement
  • die Maschine laufen lassen und in der Zwischenzeit auf 1/2 Glas stark verdünnten Apfelsaft gehen (gibt Kraft!)
  • und raus damit in die Scheibtruhe

Das war´s!

(Viel Spaß und Gutes Gelingen !)

6 Kommentare to “Meine beiden aktuellen Lieblings-Rezepte”

  1. iguanaNo Gravatar meint:

    Nur aufpassen wenn Du beides an einem Tag machen solltest, dass Du die richtige Masse in den dazugehörenden Behälter füllst. Nicht Beton in die Gläser und Marmelademasse in den Betonmischer.
    Die Beschreibung aber ist sehr gut, gilt aber nur wenn einem die Marillen nichts kosten. Wenn ich die kaufen müsste dann zahlt sich die ganze Einkocherei nicht aus.

  2. ladoNo Gravatar meint:

    Beton misch ich derzeit lieber – hast du eigentlich ein Fundament für deine Mauer gemacht bzw. wie tief seit ihr da gegangen ??

  3. AndreasNo Gravatar meint:

    Ja, das Fundament hab ich selbst gegraben und dann betoniert. Grob 60cm breit und 90cm tief mit ein paar kurzen “Ablegern” zwecks Stabilität (eigene Idee) & 6er-Rundeisen rein.

    LG Andreas

  4. SarahNo Gravatar meint:

    Also ich probiere dann doch lieber das Einkochen *lach Mit Zement oder Beton habe ich es nicht so. Auch die Gummibärchen hören sich sehr lecker an. Wie hast Du das denn gelöst mit dem “Problem” der Bärchen, die ja heute nicht mehr da waren?

  5. Andreas BaumgartnerNo Gravatar meint:

    Ach, das war kein Poblem. Ich hab´s ihm erklärt und rasch Marillenmarmeladetoast serviert.

  6. LeonNo Gravatar meint:

    Bin ja ein echter Marmelade-Freak und werde das Rezept an meine bessere Hälfte übergeben zwecks Zubereitung. Essen tue ich ja gerne, aber herstellen, ne, ne, muß nicht sein. Außerdem kriege ich dann Krach. Wenn ich schon mal was mache, sieht die Küche aus wie ein Schlachtfeld (O-Ton von meinem geliebten Weib).*lol*

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