“Sonnenblicke” – Schönfeld und Innerkrems
8. März 2010 von Bernhard Baumgartner
Polarluft kommt von Norden, und wenn sich nicht gerade ein Mittelmeertief auswirkt, kann man im Süden auf besseres Wetter hoffen… So gedacht am letzten Urlaubstag im Lungau, am Samstag 6. März: Schon wieder oder noch immer überzieht eine Wolkendecke voller Eiskristalle den Himmel über dem Lungau. Sogar in die Nockberge reichen diese “gräulichen” Himmelsschichten noch hinüber – aber ein schmaler, heller leuchtender Streifen zeichnet sich dort ab…
Leider wird es in diesem Lungau-Winterurlaub wieder nichts mit dem Fanningberg, das Speiereck und das Aineck kennen wir ja schon von 2003, allerdings auch die Innerkrems, aber dorthin richten wir jetzt unsere “Sonnenhoffnungen”! Und richtig – von St. Margarethen hinauf zum “Bettelmanntauern” an der Kreuzung zwischen Thomatal und Bundschuh wird es schon immer lichter. Dann öffnet sich das Schönfeld – ein von Sonne und Pulverschnee erfülltes Paradies! Die lockende Loipenspur müssen wir leider abseits liegen lassen (total auf alpin eingestellt), und sogar für eine Foto nehmen wir uns nicht Zeit dort, denn wer weiß, wie lang die Pracht anhält!
Abfahrten vom Grünleitennock
Dieser Hausberg an der Süd- und damit Schattenseite von Innerkrems ist perfekt erschlossen, eine Vierersesselbahn mit Wetterschutzhauben pfeilt mit 600 m Höhenunterschied zum Grünleitennock-Gipfel mit seiner schönen Rundsicht. Noch scheint die Sonne, aber hinter der Blutigen Alm an der nördlichen Talseite wälzen sich schon die dunklen Schneewolken daher. So genießen wir schnell noch die Abfahrten vom Grünleitennock, besonders über die Sauereggalm geht es ganz “suprig” hinunter.
Einige Tourenziele lassen sich auch schon erspähen – allerdings der Schnee abseits der Pisten ist noch gar nicht geeignet dafür, einmal Pulver, dann verweht und was halt sonst eine Tiefschneeabfahrt nicht zum Genuss macht… Auf dem Panoramabild von Sauereggnock und Seenock lässt sich allerdings über die Flanke des linken Gipfels eine schöne Tour ausmachen, mit Aufstieg von der Sauereggalm zum gleichnamigen Gipfel (wir haben beide Berge schon bei der Höhenwanderung von der Merl-Hütte zum Königstuhl überschritten). Auch den Königstuhl müsste man vom Grünleitennock gut machen können und dann ins Rosanintal abfahren. Weiter im Westen lockt die Hohe Pressing, aber alles Touren, wenn es gegen das Frühjahr zu einen schönen Firn gibt.
“Kartner Nudln” und Weihnachtsstimmung
Nach drei Stunden ist das Sonnenfenster vorbei! Wir schauen gerade noch den jungen Rennläufern zu, die sich fast kopfüber vom Berg hinunter stürzen (es waren russische Nachwuchsläufer), dann packen wir selbst die letzte Abfahrt – schon bei recht diesigem Licht, sodass wir gern aufhören. Im Posthotel gegenüber der Talstation gibt es dann den etwas verspäteten Mittagsgenuss – dreierlei Nudeln, das sind Teigtascherl mit verschiedener pikanter Füllung.
Die auch schönen Pisten von der Blutigen Alm locken uns diesmal nicht. Zwar südseitig, aber bei dieser Kälte mit dem langsamen Sessellift sicher kein Genuss. Wie in St. Margarethen im Lungau müsste man sich auch hier überlegen, die alten Sessellifte gegen modernere Anlage auszutauschen (am Aineck hat man vom Gipfel her damit schon mit einer tollen Gondelbahn damit begonnen).
Bei der Rückfahrt in den Lungau – wieder auf der romantischen Strecke über Bundschuh – schneit es schon so schön, wie wir es uns jedes Jahr zu Weihnachten wünschen würden. Aber es ist halt schon Anfang März, und diese über den Nordpol von Kanada herüber geschwappte Arktisluft wäre eher ein Scherz, ist aber halt auch ein Schmerz bei minus unter 10 Grad auf den Gipfeln – rotes Naserl fürs Schihaserl!
Wie uns das “Granitzl” darüber hinweg tröstet, wird noch zu berichten sein…