Winter-Touren-Tipp: Schitour auf die Student
18. Dezember 2009 von Bernhard Baumgartner
“Die” Student gehört zur Toniongruppe im Mariazeller Bergland
Rings um den Hauptgipfel dieser Berggruppe zwischen Gußwerk und Mürzsteg, Wegscheid-Aschbach und Lahnsattel-Frein gibt es einige sehr lohnende Winter-Tourenziele. Allerdings von höchst unterschiedlichem Charakter, was die Erreichbarkeit und die Anforderungen betrifft.
So bietet die Tonion selbst eine alpine Schi- oder Schneeschuhtour von Fallenstein bzw. dem vorderen Freingraben aus, eine Höhenwanderung mit mehrfach wechselnder Neigung verläuft vom Niederalpl über den Herrenboden. Die Wildalpe geht man von Lahnsattel in teilweise flachem Gelände an oder von Frein aus zu einer rassigen Steilabfahrt. Von dort aus wird auch der Doppelgipfel der Proles bestiegen. Auf die Königskogel geht es alpin steil von Scheiterboden aus, ihre Westseite hin zum Dürriegel würde ein sehr schönes Backcountrygelände abgeben – aber: der Ausgangspunkt Schöneben ist (soweit mir bekannt wurde) durch einen Trick der Bundesforste ohne winterliche Zufahrtsmöglichkeit. Denn dorthin wird zwar die Straße von Mooshuben her geräumt (mit normalen PKW samt Ketten kaum befahrbar), während die Sommerzufahrt von Fallenstein her geschlossen bleibt. Soomerbeschreibung der Toniongruppe in meinem Buch “Wandererlebnis Mariazeller Land & Ötscher” ResidenzVerlag (daraus ist auch die Karte für Schitour entnommen).
Die Student ist die angenehme Ausnahme unter all diesen Gipfeln! Zufahrt problemlos auf der Bundesstraße nach Halltal-Ort. Für Aufstieg und Abfahrt gibt es im sonst überall sehr hinderlichen Waldgelände Forststraßen, die allerdings teilweise weitläufig und mit geringer Neigung verlaufen. Die Lichtungen dazwischen sind durch Windwürfe noch lichter geworden, und eine heikles Stück (wo man von der Krupp-Quelle her zur Markierung kommt und diese dann entlang aufzusteigen bzw. abzufahren hat) ist durch eine neue Forststraße völlig entschärft.
Insgesamt ist mir die Student ein ganz lieber Berg, bei viel Schnee immerhin mit viel Spurarbeit, denn der Andrang zu diesem Gipfel hält sich sehr in Grenzen – auch ein wesentlicher Anreiz für einen Schitourengipfel! Die weitläufige Route mit nur einzelnen schönen Abfahrtsstrecken wird wahrscheinlich viele Tourengeher abschrecken – aber wo schaut denn das Gelände zwischen Wienerwald und Hochschwab viel anders aus? Höchstens der Göller bildet da eine Ausnahme. Übrigens – zum Schneeschuhwandern ist die Student wirklich ein zu arger Hatscher, weil die Sommermarkierung durch den unteren Haselgraben nicht zu empfehlen ist, und mit Schiern gleitet man sogar auf den flachen Forststraßen immer noch einigermaßen dahin.
Der Routenverlauf lässt sich leicht den beigefügten Karten entnehmen. Mein Bildmaterial über die winterliche Student ist leider etwas spärlich (bei meiner letzten, im Blog beschriebenen Tour war das Licht trotz Schönwetter nicht ideal, und selbst hat mir das Spuren so viel Kraft gekostet, dass ich beim Fotografieren analog für Dias auch nicht sehr einsatzfreudig war).
Mein Blog-Artikel über die Schitour auf die Student ist zu finden per > Suche: Student (dass dabei auch das Waldviertel zum Vorschein kommt, hat mit dem Studentensteig bei Drosendorf zumindest teilweise zu tun).