Blaubeer-Markierung zur sagenhaften Rotsohl
25. August 2008 von Bernhard Baumgartner
Unmarkiert im Gelände – aber Wanderer mit Blaubeermarkierung !
Noch Interessantes zur Turnauer Alm und von der Überschreitung des Turntaler Kogels zur Rotsohl mit dem “Nikolo” – nicht nur “Büdlschauen” empfehle ich, auch lesen…
Diese Tour hat schon ganz eigene Markierungen: Im Winter führte mich die Spur eines Schneehasen über die bizarren Wechten (Wächten ?) auf den Turntaler Kogel. Der Steig auf der Kammhöhe selbst ist nicht markiert, aber “markiert” sind die Wanderer, wenn sie von der Runde über die Rotsohlalm zum Almdorf der Turnauer Alm zurückkommen – blau sind Finger, Lippen, Zunge und Zähne! Höchstens man kann den picksüßen Heidelbeeren widerstehen, oder man erwischt die ähnlichen, aber nicht zu verwechselnden Rauschbeeren (sollen Rauschzustände bewirken können, aber eher mehr oder minder Bauchgrimmen).
Zwischen Rotsohl – Turnauer Alm – Göriacher Alm verläufen rot-weiß-rot gefärbelte und mit Weitwandernummern versehene Wege, viel begangen als Pilgerrouten und beliebt bei den “stoasteirischen Almgehern” (eine eigene Spezies von Wanderern = bekannt ?). Dabei kommt man auch zur Rotsohl, einem historischen Bergbaugebiet und einem sagenumwobenen, mystischen Platz (Bergbaugeschichte in: Tippelt / Baumgartner, Mariazeller Bergland, NÖ Pressehaus, St. Pölten 1977/79).
Die „Rotsohl“ und der „Nikolo“:
Die Einheimischen bezeichnen Wiesensattel und Übergang nach dem alten Bildstock nur „Am Nikolo“ und verknüpfen mit der sturmüberbrausten Kammhöhe auch die Vorstellung, dass dort oben der Teufel hause! Tatsächlich wird der Krampus weitum „Rotsuhler“ genannt, und den Sommer über steht in der kleinen Kapelle auch eine Nikolofigur, die im Herbst von den Almleuten ins Tal mitgenommen wird (2007 waren es sogar drei Figuren). An einer Kette, die wohl für einen Opferstock bestimmt war, hängt dann der „Rotsuhler“ und versucht, die eiserne Fessel durchzunagen, was im so alle drei bis sieben Jahre auch gelingen soll, worauf er in die umliegenden Täler hinabsteigt. Wallfahrer, die spät im Jahr über die nach dem rötlichen, erzhaltigen Gestein benannte Rotsohl gingen und oft schon in den ersten Schnee kamen, wollen ihm sogar begegnet sein! Dieser Bericht stammt von der Heimatforscherin Imma Waid (+) aus Mariazell, und auch Peter Rosegger nahm seinen Weg zur „Gnadenmutter“ über diesen sagenumwobenen Übergang am Fuß der darüber schroff mit dem Teufelssteig aufragenden Hohen Veitsch.
2 Reaktionen zu “Blaubeer-Markierung zur sagenhaften Rotsohl”
[...] zu meinen Wandertipps auf den Turntaler Kogel und zur Rotsohl gibt es eine zünftige Bergtour. Diese lässt sich aus dem Zentralraum von Niederösterreich noch [...]
[...] zu meinen Wandertipps auf den Turntaler Kogel und zur Rotsohl gibt es eine zünftige Bergtour. Diese lässt sich aus dem Zentralraum von Niederösterreich noch [...]