Alpenurlaub 2020 – Kirchberg / Tirol
17. September 2020 von Bernhard Baumgartner
Mein Tourenbuch vom Kirchbergurlaub geht weiter -
Dienstag, 11. August, von Aschau im Spertental in den Unteren Grund
Von Kirchberg führt die Straße taleinwärts, an der Talstationen der Winterziele KIWEST und Pengelstein vorbei, zum Dörfchen Aschau. Dort gibt es einen hübsch eingerichteten Kneipp-Park und am Kirchenplatz den “Gredwirt” – beides am Samstag dieser Woche mit Sonja & Hannes & Elena nach dem Tierpark Aurach besucht. Über der Talgabelung ragt der markante Große Rettenstein auf, und den rechts abzweigenden Unteren Grund haben wir schon mehrfach bewandert, sogar im Winter als Backcountry-Tourenlauf und bei einer grandios schönen Tour auf den Tanzkogel (2003). Diesmal folgten wir unseren Spuren bis in den Talhintergrund, wo wir schon einmal nahe am Hauptkamm mit der Geigenscharte bis zur Hochalm / Westerachalm gekommen sind (2014, Berichte im Blog folgen). Diesmal finden wir die Zufahrtsmöglichkeit neu geregelt vor: Am Wasserfall-Schauplatz und an der Schaukäserei “Kasplatzl” vorbei, zur Abzweigung der Einkehrmöglichkeit Labalm, dann auf durch Bergsturz hoch an den Hang verlegter Schotterstraße, zuletzt bergab zum Parkplatz vor der Stallbach-Grundalm (ca. 13oo m). Hier ist Schluss, eigentlich auch für die Mountainbiker, die sich aber nicht viel darum zu kümmern scheinen (wie die einheimischen Almfahrer anscheinend ohne Begrenzung).
In den Karten (Österr. Karte bzw. Kitzbühler Karte gegenüber F & B-WK 302) gibt es da ein paar Unklarheiten, ich halte mich an die ersteren und anscheinend aktuelleren. Rechts von uns liegt die Stallbach-Grundalm, und hier geht auch die Markierung zum Tanzkogel hinauf. Wir folgen der Almstraße links leicht hinan zur Karalm mit Kaser und kleiner Kapelle, dann folgt ein weiter Wiesenboden, bis sich die Straße mit mehreren Kurven über die nächste Talstufe hinaufschlängelt. Immer überragt von der Felskrone des Großen Rettensteins, gibt es am Wegrand noch immer bunte Blütenbestände und auch Heidelbeerflächen. Zwei Abzweigungen gibt es – zur kleinen Kar-Hochalm und zur am Hang weit talwärts hoch gelegenen Steinfeldalm unter dem Rettenstein. Nun dauert es nur mehr ein kurzes Stück bis zur Straßenkehre (rechts Straße bis zur Stallbach Hochalm am Tanzkogel), wo wir 2014 noch unsere höchste Zufahrts- und Parkmöglichkeiten hatten (dort geht es weiter über die Herrensteigscharte oder über die Geigenscharte hinüber in den Pinzgau).
Der Wanderweg führt am gischtenden Bach entlang höher, wo wir im Juni 2014 noch Schneebrücken überschreiten konnten. Nun blüht es hier rechts hübsch, vor allem das uns aus den Zentralalpen bekannte Endivienblättrige Habichtskraut erscheint für Kalkalpenwanderer als Besonderheit. Wir sind nun auf etwa 1500 m angelangt, der Freytag&Berndt-Karte heißt es hier Niederalm, während die Hochalm (beide Westerachalm) noch ein Stück höher liegt.
Nach ausgiebiger Rast machen wir uns diesmal (schon hier) auf den Rückweg, aber bei den Waldkurven der Talstufe gibt es noch ein kleines Heidelbeerparadies zu finden, bevor es durch den anschließenden Wiesengrund wieder zurück zum Parkplatz unterhalb der Karalm geht. Das Wetter hat wunderbar gehalten, und die wenig anstrengende Wanderung im landschaftlich ansprechenden Talhintergrund hat uns sehr gefallen. Etwas peinlich ist nur, wenn man mit dem Auto (wenn auch langsam, um nicht zu sehr zu stauben) an den Wanderern vorbeifährt, die schon draußen in Aschau ihre Tour begonnen haben…
Einen Höhepunkt hätte ich beinahe vergessen, obwohl ein ganz eindrucksvolle Erinnerung – von der Karalm taleinwärts erstreckt sich das Weidegebiet für die wild herumlaufenden Hengste, ein Prachtbild in dieser alpinen Umgebung!