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Zum Zungen-Mäusedorn am Hainfelder Kirchenberg

13. Januar 2016 von Bernhard Baumgartner

Die unter 1000 m noch immer schneelosen Verhältnisse boten für mich die beste Gelegenheit, mich wieder einmal nach diesem fast einzigartigen Vorkommen von einer der seltensten Pflanzen Österreichs umzuschauen. Der 12. Jänner war trotz Sturm, aber mit wenig Sonne (für das Fotografieren im Wald nützlich!) passend, und so machte ich mich durch das Kirchtal auf zum Liasnböndl.

Nach meiner “auffrischenden” Begehung kann mittels der Beschreibung der Standort ganz leicht gefunden werden: Oberhalb vom Liasnböndl zum “Serpentinenweg” (rot-404 markiert), diesen im Wald rechts entlang. Bei der Kehre nach links (Markierungspunkte der voriges Jahr geplanten Forststraße Nr. 9 bis 13), bei der nächsten Kehre nach rechts bis zur Kehre vor dem Buchenwaldschlag mit Bankerl, hier links weiter. Wo sich der Weg deutlich um den Rücken wendet, wird es ernst, denn bald kann man oberhalb der Wegböschung einige (kleinere) Exemplare entdecken (eines sogar mit Fruchtbeere). Dann quert man eine auch als Wegabschneider benützte steile Ziehrinne. Hier stehen die beiden größten Pflanzengruppen – wenig unterhalb neben der Rinne links, wenig oberhalb links neben der Rinne (immer in Blickrichtung bergab bzw. bergauf).

Das Vorkommen reicht bis zur nächsten (vierten vom Liasnböndl) Kehre, wo der Hubersteig einmündet, jedoch nicht diesen aufwärts entlang gehen, sondern auf dem rot-404 markierten Serpentinenweg noch ein Stück weiter, wobei wieder die Ziehrinne gequert wird (Forststraßenmarkierungen um Nr. 40). In diesem Bereich findet man immer wieder Zungen-Mäusedorn-Exemplare, einzeln oder in Gruppen, kleine Pflanzen oder kräftigere Gruppen.

Heuriger Zustand: Etwas weniger auffallend als in den Vorjahren, vielleicht durch die starke Laubbedeckung (Vorteil – schützt vor Verbiss durch das Rehwild) und die weniger zahlreichen Beeren. Wenn vom bereits geplanten und ausgesteckten Forststraßenbau abgesehen wird (wie von Herrn Bürgermeister Pitterle vor einem Jahr bestätigt, die Waldnutzungsplanung sollte an die Hochschule für Bodenkultur in Wien übergeben werden), kann diesem einzigartig hochwertigen Standort und damit dem Zungen-Mäusedorn eigentlich nichts passieren! Nur durch menschliche Eingriffe kann er nachhaltig geschädigt werden – daher: nur anschauen und fotografieren, keinesfalls Zweige abbrechen oder Beeren pflücken (diese sichern den zahlreichen Nachwuchs). Nicht nur weil diese Pflanze den strengsten Naturschutz genießt, sondern auch wegen der ernsten ethischen Verantwortlichkeit jedes Wanderers und Besuchers! Leider musste schon früher festgestellt werden – etwa bezüglich des Schwalbenwurz-Enzians in der Umgebung des Parkplatzes der Ebenwaldstraße nach deren Eröffnung in den 1950er Jahren – dass ein noch so agiles Pflanzenvorkommen vollkommen ausgerottet werden kann…

Was ich diesmal nicht feststellen konnte -  Blüten des Zungen-Mäusedorns (das zweite Bild stammt vom 14. März 2014), die in den letzten Jahren sogar im Hochwinter vorhanden waren, obwohl die Blütezeit erst in das zeitige Frühjahr fällt. Beim ersten Bild bin ich mir nicht sicher, ob es sich um eine verwelkte Blüte mit Ansatz der Fruchtbeere oder um eine Knospe handelt.

Die Pflanze ist zwar irgendwie sehr dekorativ und vor allem in botansicher Hinsicht kurios (wie ich in einem Artikel in der Hainfelder Zeitung voriges Jahr ausgeführt habe). Sie ist weder schädlich (ungiftig) noch nützlich – außer im Sinn einer Bereicherung unserer heimischen Natur. Darum trachte ich danach, mit den entsprechenden Kontakten (Gutachten des Botanischen Instituts der Universität Wien, Herr Prof. Manfred Fischer, wurden in Zusammenarbeit mit Prof. Karl Oswald aus Lilienfeld bereits angeregt) und Überzeugungsarbeit bei den Naturschutzbehörden und – vor allem! – bei den Verantwortlichen der Stadtgemeinde Hainfeld, die Erklärung dieses Standortes zu einem “Naturdenkmal Zungen-Mäusedorn auf dem Hainfelder Kirchenberg” zu erwirken. Für Hainfeld und den Kirchenberg würde das eine tatsächlich einzigartige Gelegenheit bedeuten und  einen einmaligen Naturschatz aufwerten - für alle Naturliebhabern und Wanderern!

Beim Abstieg ins Kirchtal bin ich übrigens dem etwas vereisten Grabensteig (entlang der Markierung) ausgewichen und dabei vor einer bäuerlichen Zauntor-Besonderheit gestanden, einer sogenannten “Schussluckn”. So benannt nach den zum Öffnen leicht herausziehbaren Stangen. Das Berggasthaus im St. Veiter Kerschenbach heißt übrigens ebenso, dadurch bin ich erst auf die Bedeutung dieses Namens draufgekommen, allerding heißt es im amtlichen Telefonbuch beziehungsvoll (aber sicher unbeabsichtigt): “Schlussluckn” !

Hier der Artikel über den Zungen-Mäusedorn im Link zur weiteren Information:

http://niederoesterreich.naturfreunde.at/Berichte/detail/38767/

Geschrieben in Aktuelles & Persönliches, Allgemein, Bildergalerie, Botanik, Exkursionen, Hainfeld & Umgebung, Markierungen, Meine Veröffentlichungen, Mostviertel, Natur-Erlebniswege, Naturkalender | Kommentar

1 Reaktion zu “Zum Zungen-Mäusedorn am Hainfelder Kirchenberg”

  1. am 14 Jan 2016 um 07:461EliPNo Gravatar

    Sehr schön, danke! Wirklich erfreulich, dass es dieses besondere Vorkommen noch immer gibt – und hoffentlich weiterhin geben wird! Muß ich mir im Frühjahr wirklich mal anschauen! Wie ich das letzte Mal am Kirchenberg war, wußte ich davon leider noch gar nicht.

  • Kurzvorstellung

      Bernhard Baumgartner, "Wanderer aus Leidenschaft", Buchautor & Wanderexperte & Bildarchiv Natur und Kultur, Mitarbeiter von Land der Berge, AK NÖ, Naturfreund, Granatapfel ORF Radio NÖ Wanderexperte
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Übersetzung von Fabian Künzel