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Hemmaweg – von Admont nach Gurk und Friesach

13. August 2013 von Bernhard Baumgartner

In meinem Buch “Wandererlebnis Pilgerwege” habe ich an relativ (außerhalb von Steiermark und Kärnten) wenig bekannten Wallfahrerwegen auch die Judenburger Wallfahrt und die Hemmawege aufgenommen. Die letzteren führen sternförmig im Kärntner Landesheiligtum Gurk zusammen, wo das Grab der hl. Hemma als uralte Kultstätte und der Dom als überragendes Kunstdenkmal traditionelle und berühmte Ziel darstellen. Genau beschrieben sind die kürzeren Routen von Turrach, Ossiacher und Millstätter See oder als “Wehrkirchentour” über die Saualpe. Die langen Hemmawege vom Slowenischen her und ebenso von Admont habe ich damals ausgespart.

Hemmaweg-Startpunkt in Admont

Die gut eine Woche erfordernde Wallfahrt von Admont nach Gurk mit Anschluss bis Friesach kann ich jetzt mit zahlreichen neuen Bildern (aufgenommen im Juni) präsentieren und zugleich den Routenverlauf schildern. Wir beginnen in einer der schönsten Landschaften der Obersteiermark, im Ennstal bei Admont.

Gesäuse-Eingang bei Admont mit dem hohen Gratzug vom Hochtor (mit der Nordwand) zum Ödstein (mit der Nordwestkante, beide vor einem halben Jahrhundert mit meinem Freund Werner erklettert)

Stiftskirche Admont, wie das mit reichem Grundbesitz ausgestattete Kloster sorgsamst renoviert; vom stimmungsvollen Klosterhof geht es hinaus in die Natur

An der Wallfahrtskirche Frauenberg vorbei führt der Hemmaweg im Ennstal flussaufwärts, begleitet vom Südrand der Kalkalpen, bis der Grimming als nahegerückt ist. Hier gibt es in Pürgg die romanische Kirche zu besuchen, und das Museum im Schloss Trautenfels ist auch einen Besuch wert. Dann wendet sich die Wanderung hinein in die Niederen Tauern, wo als günstigster Übergang von Donnersbach her das Glattjoch überwunden wird. Nicht als Fußwanderer unterwegs, bietet sich nur der Sölkerpass an, die einzige Straßenverbindung zwischen Triebener und Radstätter Tauernpass.

Auf den Tauernhöhen herrscht im Juni noch der Bergfrühling mit Blüte von Soldanellen und Alpen-Anemonen

Die von einer Kapelle "bewachte" Passhöhe war schon in frühgeschichtlicher Zeit von Menschen begangen und erschlossen, das Sölktal ist bekannt durch seinen weißen Marmor, im benachbarten Donnersbach befindet sich in einem Wildbach ein ergiebiges Granatvorkommen (dort habe ich meinen ersten Kletterhammer "angebaut")

Über die zwischen Wölzer Tauern und dem Murtal dahinziehende Senke hinweg – mit den bemerkenswerten Orten und Kirchen von Oberwölz und St. Peter am Kammersberg – geht es noch einmal über den Berg hinüber und hinunter nach Murau.

Als Wildwasser strömt die Mur durch die Bezirksstadt Murau, und am steinigen Ufer sitzt die Mur-Nymphe

Murau ist überaus sehenswert und lohnt auch einen Zwischenaufenthalt, auch kann die Tour auf dem Admonter Hemmaweg wegen der Rückfahrmöglichkeit leicht abgebrochen werden – aber nur, um bei anderer Gelegenheit sich an die Fortsetzung Richtung Gurk zu machen, denn dorthin folgt das lohnendste Stück dieser Pilgerfahrt.

Blick vom Park des Schwarzenberg´schen Schlosses Murau auf Stadtpfarrkirche und Leonhardkirche jenseits der Mur, beide in Hochlage über dem Fluss erbaut und berühmte Kunstdenkmäler, von Kirche und Schloss steigt man hinab zum malerischen Hauptplatz

Statt mit der Murtalbahn (eine beispielhaft eingerichtete Lokalstrecke von Unzmarkt an der Südbahn bis in den Lungau) die Rückfahrt nach Admont anzutreten machen wir uns an den Weiterweg über einen nicht mehr ganz so hohen Berg zum Stift St. Lambrecht

Das Benediktinerstift St. Lambrecht ist das Mutterkloster des Marienheiligtums Mariazell, von hier verläuft der “Mariazeller Gründerweg” über Seckau und viele Berge und Täler zur Magna Mater Austriae. Richtung Gurg wandert man durch einsame Gräben und über einen Pass hinüber nach Kärnten und gelangt über Ingolsthal nach Metnitz.

Der auf sonniger Terrasse über dem Metnitzbach gelegene Ort Metnitz ist bekannt durch den gotischen Karner mit seinem "Totentanz-Fresko"

Gegenüber von Metnitz liegt das Bergdorf Grades, und oberhalb erhebt sich in einer Kirchenburg die gotische Wallfahrtskirche St. Wolfgang. Die Zeit für eine ausführliche Besichtigung sollte man sich unbedingt nehmen (Schlüssel im Mesnerhaus, das in die Wehrmauer eingebaut ist; Kontaktinfo in meinem Buch “Pilgerwege”). Der Weiterweg über die Höhen der Metnitzer Berge erfordert noch einige Anstrengung. Auf der Höhe der Prekowa gibt es ein Gasthaus zur Einkehr, und danach öffnet sich der Fernblick zu den Südlichen Kalkalpen mit Karawanken und Julischen. Eine reizvolle Bergbauernlandschaft wird nun durchwandert, sehenswerte Bergkirchen überraschen, etwa St. Peter. Am Ende eine slangen Wandertages tauchen dann die Domtürme von Gurk auf.

Das viel besuchte Gurk wartet heuer mit einem Jubiläum auf, und bei unserem Besuch im Juni dieses Jahres mussten wir feststellen, dass sich hier allerhand geändert hat. Zunächst gibt es keinen direkten Zugang in den Dom durch die Westempore, sondern man begibt sich durch das Museum ins Kircheninnere. Dabei sollte man von dort auch gleich den Schlüssel für die Krypta mitnehmen, denn diese ist im Gegensatz zu früher versperrt. Allerdings ist der Zugang zumindest kostenlos (nicht so wie auf Tihany am ungarischen Plattensee), und als traditionelles Kult- und Pilgerziel ist das wohl auch selbstverständlich, schade dass immer mehr Kirchen versperrt oder nur im “Durchguck” zu besuchen sind…

Rechts Schiff der Krypta mit dem Hemmagrab, danach Blick ins linke Kryptaschiff

Weil man in Gurk am Ziel des Piglerweges angelangt ist und hier auch wahrscheinlich übernachtet, sollte eine Domführung nicht versäumt werden. Dabei hat man auch Gelegenheit, nach uraltem Brauch unter dem Sarkophag der hl. Hemma hindurchzuschlüpfen. Überhaupt ist die Geschichte von Gurk und seine Bedeutung als historische Stätte und Kunstdenkmal nicht hoch genug einzuschätzen. Wir blieben vor langer Zeit bei einer Kärntenfahrt mit unserem unvergesslichen Medizinalrat Dr. Otto Hausleitner, dem wir so vieles über Kunst und Botanik zu verdanken haben, beim Kronenwirt gleich gegenüber dem Dom über Nacht. Diesmal wählten wir zur Einkehr den nahen Gasthof Erian, ein vorzügliches traditionelles Haus, wo Anni und ich bei der Erkundung der Hemmawege vor einigen Jahre Bekanntschaft mit den köstlichen Kärntner Nudeln machen konnten (auch diesmal wieder aufgefrischt…).

Friesacher Domkirche

Der Anschluss zur Rückfahrt nach Admont erfolgt am besten über Friesach, weil diese mittelalterliche Stadt überaus sehenswert ist und weil man noch dazu in einer weiteren zünftigen, aber überaus lohnenden Wanderstrecke über die Berge mit der Leonhardkirche (eigener Beitrag von mir im Blog) dorthin gelangen kann.

Frühmittelalterliche Kirche auf dem Petersberg

Petersbergkirche - wegen Hitze ausnahmsweise geöffnet, das Museum im Burgturm besonders sehenswert!

Blick über Friesach vom Petersberg – vom jenseitigen Talhang her kommt der Hemmaweg aus dem Slowenischen (u. a. über Diex, die Wehrkirchen auf der Saualpe und Maria Waitschach). Von Friesach könnte man über Maria Waitschach (oberhalb von Hüttenberg) und die Seetaler Alpen nach Judenburg pilgern, wie bei der berühmten Judenburger Wallfahrt. Aber alle diese Strecken müssen nicht auf eigenen Füßen bewältigt werden, obwohl dies das Erlebnis Pilgerwege ausmacht. Jede dieser Routen nachzufahren und einzelne Stücke zu wandern und die alten Kultstätten aufzusuchen, auch das ist bei entsprechendem Interesse an Wallfahrerwegen besonders zu empfehlen!

Geschrieben in Aktuelles & Persönliches, Allgemein, Bildergalerie, Gurktaler Alpen, Kulturtouren, Kärnten, Markierungen, Meine Veröffentlichungen, Slowenien, Steiermark, Wallfahrten, Wanderurlaube, Weitwanderungen | 0 Kommentare

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      Bernhard Baumgartner, "Wanderer aus Leidenschaft", Buchautor & Wanderexperte & Bildarchiv Natur und Kultur, Mitarbeiter von Land der Berge, AK NÖ, Naturfreund, Granatapfel ORF Radio NÖ Wanderexperte
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Übersetzung von Fabian Künzel