Alpenurlaub Gastein: “Seilbahnschaukeln” zwischen Schlossalm und Stubnerkogel
8. September 2022 von Bernhard Baumgartner
Während unserer Sommer-Berg-Urlaubswoche 2022 in Bad Hofgastein war es am
Mittwoch, 24. August
wieder so weit, Termin für das “Seilbahnschaukeln”. Dabei fahren die sonst nur in der Wintersaison verkehrenden Liftanlagen ganztags und begünstigt für alle Wanderer.
Unsere Gruppe: Irene, Walter, Jakob und Felix (Binder) sowie Anni und ich (wir beide wollten uns diese nette Bergerlebnis-Gelegenheit nicht entgehen lassen. Wenn auch die eigentliche Wanderstrecke nur kurz war, nämlich von der Schlossalm-Bergstation zum Kasereck über dem Angertal. Wetter (wie im Bild zu sehen) prächtig, die sonst üppige Alpenblumenflora leider durch die heißen Sommertage schon eher herbstlich. Daher bestand der Berggenuss vor allem aus dem Panorama, wobei sich der Ankogel (sonst der Höhepunkt) allerdings etwas in Wolken versteckte…
Die Gletscherwelt der Hohen Tauern präsentiert sich von der Schlossalm aus eigentlich nur in den Eisfeldern des Tischlerkars (im zweiten Bild hinter dem steil im Vordergrund aufragenden Graukogel). Und diese werden jedes Jahr, wie von uns immer wieder beobachtet, etwas weniger – jetzt gegen Ende August schon nur Blankeis ohne Firnbedeckung, wodurch das Abschmelzen der Gletscherfläche und Eisdicke noch mehr beschleunigt wird. Wenn auch der “See” nur ein Speicherteich für die Beschneiung der Pisten ist, gibt er doch ein schönes Bild ab, vor allem mit den sich ballenden Schönwetter-Haufenwolken. Ein kleiner Almhöcker gibt sich selbstbewusst wie ein Gipfel, der als Bildmotiv natürlich erklommen wird. Dann kommen wir zur Bergstation am Kasereck, wo es steil und mühelos (vor allem knieschonend !) hinunter geht ins Angertal, wo wir sonst eher spazieren und auf der Suche nach Heidelbeeren oder Schwammerln unterwegs sind.
Vom Rastplatz oberhalb der Kasereck-Bergstation gibt es als Gipfelblick nur den mit einer Wolkenhaube versehenen Ritterkopf, der aus dem Rauriser Tal herüberschaut und fast markanter wirkt als das zwar höhere, aber breitformatige Schareck (neben dem Rauriser Sonnblick der nächste Dreitausender). Umsteigen unten im Angertal, und schon schnurrt die nächste Gondel hinauf zum Stubnerkogel. In einem der letzten Jahre sind wir auf dieser Strecke sogar bei der Mittelstation ausgestiegen, um die dortigen Schwammerlwälder “heimzusuchen”. Heuer lassen es bleiben, denn bei der Talfahrt nach Bad Gastein wird es ohnehin noch einen Zwischenstopp geben…
Im Bild die “Binderfamilie” beim kleinen Gipfelpunkt auf der Schlossalm, dann Walter und Jakob auf der zum Pflichtgang gehörenden Seilbrücke. Übrigens herrscht auf dem Stubnerkogel Hochbetrieb mit Almmusik und voll besetzter Aussichtsterrasse. Wir haben es dann bei der Talfahrt gemütlicher, wo von der Mittelstation mit wenigen Schritten (wie für diesen Faulenzertag typisch) die Einkehr auf der nahen Schi- oder nun Almhütte auf uns wartet. Unten im Tal angekommen, wartet wie bestellt ein Bus, der uns zurück nach Bad Hofgastein bringt. Hier noch ein paar Bilder vom nostalgischen Badgastein, das wir bei der Höhenwegtour über das Gasthaus Gamskarhütte Richtung Grüner Baum im Ködnitztal durchwandert haben.
Zu den Bildern: Blick auf Badgastein vom Gasthaof Gamskar, Erinnerung an “glorreiche” Zeiten des Kurortes – Kaiser Wilhelm Promenade, eigentlich auch ein Sommergast wie der alte Kaiser (gehörte eigentlich auf eine hohe Alm, nicht an eine Gasteiner Promenade), historische Hotelbauten – teils Spekulationsobjekte oder frisch aufpoliert für aktuelle Gäste, der berühmte Gasteiner Wasserfall.
Übrigens bisher nicht gewusst, aber zufällig nachgelesen – das Radon-hältige Thermalwasser in Bad Hofgastein kommt von der sog. Elisabethquelle in Badgastein, die Überleitung wurde vom Lilienfelder Abt Ladislaus Pyrker bei Kaiser Franz I. durchgesetzt. Eine Abordnung aus Lilienfeld war auch in diesen Tagen in Hofgastein, wo Abt Pater Pius Maurer den zum Jubiläum errichteten Pyrkerbrunnen einweiht (Bericht im Facebook von Abt Pius).