Herbstferien III – FRANKENFELSBERG
4. November 2020 von Bernhard Baumgartner
Zwischen Nebelmeer und Bergpanorama am 26. Oktober
Der wechselhafte Oktober 2020 lässt nur die Wahl zwischen zwei Möglichkeiten – Kaltfront mit erstem und bei Föhn wieder selbst auf den Bergen (unter 2000 m) wieder verschwindendem Schnee – oder Schönwetter mit Nebel in den niedrigen und mittleren Lagen. Am Nationalfeiertag war die zweite Variante angesagt, also irgendwo hinauf, wohin man nicht zu weit fahren muss. Also Versuch ins Pielachtal (vielleicht Pichlberg?), aber dort aufliegende Wolkendecke, in Frankenfels noch dichter, aber trotzdem ein Versuch. Bald nach dem Ortsanfang bei einer unauffälligen Abzweigung hinein in den Schrambachgraben, Güterweg auf den Frankenfelsberg, wo es bei Rotenstein schon lichter wird. Die Bergstraße wendet sich hier nach links den Höhenzug entlang, und als wir beim Hof Eck parken, befinden wir uns gerade an der Nebelgrenze, wunderbar und großes Glück gehabt!
Beim Aufstieg zum Naturfreundekreuz kommen wir gleich ganz in die klare Atmosphäre, und der Fernblick ist föhnig klar. Unter uns dehnt sich das Nebelmeer, und immer wieder schwappt der “Nebelspiegel” über die Mulden herauf, dass nur mehr einzelne Baumwipfel herausschauen. Das Kreuz mit Labestelle und der kleinen Schutzhütte daneben (östlich, westlich sogar ein “Örtchen” mit Herzerl) ist jedenfalls ein zwar kleines, aber sehr stimmungsvolle Gipfelziel, interessant auch die Infotafel (Widmung an den Hl. Bernhard, Steine im Kreuzsockel von der Bernhardpässen in der Schweiz). Großteils gibt es noch prachtvolle Laubfärbung, und als wir den rundlichen Bergrücken entlang westwärts wandern, haben wir das bis zum Waldviertel reichende Nebelmeer der Niederung und zugleich die weißen Buchten hin zum Ötscher, Hochschwab und Ötscher gleichzeitig im Blick.
Nur wenige Wanderer begegnen uns, dafür gibt die Natur die schönsten Bilder her, vor allem als wir über eine ziemlich verwilderte Halde (“Hoid”, Viehweide) zurück zum Ausgangspunkt absteigen. Die sonst lohnende Weiterfahrt über den Schlagerboden Richtung Winterbach erübrigt sich, denn sie verläuft weitgehend unterhalb dem “Nebelspiegel”, Rückfahrt also durch das Pielachtal, wo sich die Nebel immer mehr lichten und zuhause nur mehr eine dichter werdende Bewölkung das Wetter bestimmt.