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“Georgsberg” im Ungarischen Nationalpark Balaton-Oberland

28. März 2018 von Bernhard Baumgartner

Warum wir heuer schon das zehnte Mal an den Plattensee (auf Kurzurlaub) fahren? Nun zunächst ist es die Landschaft mit ihren erloschenen Vulkangipfeln aus der Tertiärzeit und den damit verbundenen interessanten geologischen Verhältnissen. Dann kommt schon das pannonische Klima mit ihrer Blumenwelt (reicht allerdings nicht etwa an die Thermenalpen oder das Burgenland heran). Und nicht zuletzt sind es die gastlichen Angebote, ob in den Csárdás oder Pinzen (typische Restaurants und Weinschenken) und bei den letzten Aufenthalten das Kurhotel Pelion in Tapolca – ****S mit angenehmer Unterkunft, sehr guter Küche und dem Thermalwasser (man könnte dort sogar in einer Heilgrotte eine Kur unternehmen). Wie im vorigen Jahr haben Andreas & Astrid mit den Enkelkindern Bernie, Veronika und Clemens dazu angeregt, und wir verbrachten schon zum zweiten Mal nette Tage mit ihnen. Dabei steht das Wandern an der Spitze der Freizeitaktivitäten, wenn auch die Kinder vor allem auch von ihrem doppelten Komfortzimmer samt Wirlpool begeistert waren.

Anni und ich reisten bereits am Mittwoch, 21. März, nach Tapolca an und verbrachten den ersten Nachmittag geruhsam in der Therme. Aber am nächsten Tag sollte es – auch wegen der (vorübergehend angesagten) Wetterbesserung auf einen Berg gehen. Die Auswahl rings um die Stadt ist überraschend reichhaltig – der Burgberg Csobanc, der kultische Hauptgipfel Badacsony, der Steinbruch-Ruinenberg Halap, die geologisch-historischen Inselberge von Szigliget und noch etliche Steilzapfen tertiärer Vulkanschlote. Eine der schönsten Naturwanderungen bietet der Szent György hegy, der St. Georgsberg südlich der Stadt Tapolca mit naturbelassenen Bergsteigen und Weingartenwegen, dazu die perfekte Rundsicht über den Bergkranz des nordwestlichen Balaton-Hochlands und den weithin ausgebreiteten Plattensee.

Die Zufahrt ist gar nicht lang – Richtung Szigliget von Tapolca durch das Dorf Hegymagas am Georgsberg vorbei und am Ortsende links auf eine Bergstraße mit Ankündigung mehrer Pinzen abzweigend hinauf zur Lengyel-Kapelle  bei den oberen Weingärten unterhalb des steilen Gipfelaufbaus mit seinen Basaltstrukturen. Hier ist überraschend “was los” – der barocke Winzerhof beim Parkplatz wird gerade renoviert! Wir könnten nun an der Ostseite den Berg umwandern und durch die nordöstliche Felsschlucht zum Hochplateau aufsteigen. Der besonders noch im Schatten auffallende Neuschnee – den gar nicht so hohen Csobanc sahen wir diesmal sogar in winterlichem Weiß – ließ uns mehr an die Sonnenseiten halten. Also gleich links weg auf Seitenstraße, Weinriedenwege und Wandersteige zur Südwestseite des Berges – eine ganz nette Strecke, die wir sonst eher im Abstieg bzw. Rückweg gewählt haben.

Am “Löwenbrunnen” und an älteren, teilweise vernachlässigten oder ganz modern traditionalistisch renovierten Weingartenhäusern vorbei geht es gemütlich dahin, stets mit prächtigem Ausblick gegen die Szigileter Berge und den langgestreckten Waldrücken der Keszteky-Berge im Westen und den dazwischen schimmernden Seespiegel des Balaton. Auffallend sind auf den See zu die weithin überschwemmten Flächen – eigentlich annähernd der Urzustand der Landschaft, bevor der Balaton im 19. Jahrhundert etwas abgesenkt wurde und eigenartige Marschflächen entstanden.

Die dreifärbig markierte Route wendet sich schließlich scharf rechts auf den Berg zu und erreicht eine Kreuzung, wo wir uns an die blau markierte Forststraße halten, die uns an der Sonnseite bis zum Gipfelplateau bringen soll. Das höchste Haus gebärdet sich wie ein alter Rittersitz, ist aber nur ein eher improvisiertes Ferienhaus, immerhin benützt und instand gehalten. Der in den steilen Basalthang geschlagene Hohlweg führt aber zu den beiden wirklich höchsten Häusern in der ersten Plateaumulde, beide unbewohnt und verfallend… eigentlich schade und eine verwilderter Anblick! Dann folgt die Wegkreuzung mit dem Schluchtanstieg der Nordostseite bei einem Infopavillon, und die Markierung wendet sich südwärts zum höchsten Bergrand und dem Gipfelpunkt.

Auf der Panoramatafel ist zwar nicht mehr viel zu erkennen (wie auch manche Infoeinrichtungen schon reichlich veraltet sind), aber die tatsächliche Rundsicht ist nahezu perfekt, wenn auch nur im Gegenlicht markant, sonst leicht vom Dunst beeinträchtigt. Nach kurzem Aufenthalt geht es an den Abstieg, blau markiert am Nordrücken abwärts und nun richtig hinein in den Schnee! Die wenigen schon aufgeblühten Blumen (Lerchensporn und Schneeglöckchen) haben sehr gegen Schnee und Kälte anzukämpfen. Uns macht der Schnee weniger, überhaupt wo er gefroren ist, denn so haben wir festen Tritt und keine rutschigen Erdpartien unter unseren Bergschuhen. Bei der nächsten Kreuzung (mit einer Infotafel Tierwelt) kommen wir zu der vom Schluchtaufstieg direkt kommenden roten Markierung und wenden uns nun in die steilen Westhänge. Anfang noch in Wald mit auffallenden Schwarzföhren, dann auf einem Hohlweg durch verbuschtes Gelände geht schräg südwestlich hinab zu der den ganzen Georgsberg umkreisenden markierten Route.

Immer mehr ins sonnige Gelände unseres Anmarschweges querend, erinnern nur mehr die Eiszapfen an einem Strohdach an die letzten Wintertage. Dann wird es zwischen Weingärten schon ganz schön grün, und wieder tauchen die ersten gerade aufblühenden Mandelbäume auf – Weiße Natur bei dieser Wanderung, vom Schnee und den Blüten, sicher selten zu erleben gerade in dieser sonst klimatisch recht begünstigten Gegend!

Später werden hier noch Marillen und Pfirsiche, Kirschen und Zwetschkenbäume blühen, aber dazu liegt heuer der Osterurlaub entschieden zu früh – wir haben damit gerechnet, aber vom Schnee waren wir doch erstaunt! Bei allerdings noch immer frischem Wind, der bald von Nordost auf Süd drehen wird, ist dieses letzte Wegstück wieder ein Genuss, bis wir nach etwa 2 1/2 Stunden wieder beim Parkplatz an der Lengyel-Kirche anlagen.

Noch ein praktischer Hinweis: Die Routen sind vorzüglich färbig markiert und mit Wegweisern versehen. Es gibt eine ziemlich neue Kompass-Karte Nr. 245 vom gesamten Balaton und Nationalpark, allerdings ist meine alte lokale Wanderkarte detailreicher (vor Ort erhältlich). Meine anderen Berichte über Touren im Nationalpark Balaton-Oberland sind im Blog zu finden > Suche: Balaton, Tapolca im April 2017, Oktober 2013, April 2012. Über das Gebiet habe ich auch im Outdoormagazin “Land der Berge” ausführlich berichtet.

Geschrieben in Aktuelles & Persönliches, Allgemein, Bildergalerie, Botanik, Geologie, Markierungen, Meine Veröffentlichungen, Mystische Plätze, Natur-Erlebniswege, Reiseberichte, Ungarn, Wanderurlaube | 0 Kommentare

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      Bernhard Baumgartner, "Wanderer aus Leidenschaft", Buchautor & Wanderexperte & Bildarchiv Natur und Kultur, Mitarbeiter von Land der Berge, AK NÖ, Naturfreund, Granatapfel ORF Radio NÖ Wanderexperte
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Übersetzung von Fabian Künzel