LLL = Lahnsattel-Loipen-Langlauf
6. Februar 2018 von Bernhard Baumgartner
Es ist schon endlos lange her- so wie unser Pistenfahren bei den Göllerliften – dass wir im Winter am Lahnsattel waren! Ich hatte nur in Erinnerung, dass wir dort eine recht anregende Loipe erleben konnten, die inzwischen als Zweiländertour bekannter geworden ist. Die Schneelage scheint nach den zuletzt von Süden kommenden Niederschlägen recht günstig zu sein, und auch die Temperaturen sind in dieser Höhenlage sicher im Minusbereich.
Also machen wir uns am Samstag, 3. Februar (einen Tag vor der Schitour auf den Hochstadelberg), auf zum Lahnsattel, um die Loipe zu erkunden. Zur Sicherheit Backcountryski (und Steigfelle) eingepackt), um auch im freien Gelände etwas anfangen zu können. Bei unserem Eintreffen beim historischen Kulturhaus in der kleinen Ortschaft finden wir jedoch bereits eine frisch präparierte Loipe vor! Übrigens standen oben auf der Passhöhe schon mehrere Autos, wohl eher für den Aufstieg zum Göller und weniger für die auch von dort erreichbare Wildalpe (macht man eher von der Ortschaft und über den steilen Hang zur Sulzriegelalm hinauf).
Los geht es also mit Langlaufschi, zuerst noch über die zur feuchten Mulde des Grenzbaches hinab ziehenden Wiesen. Im folgenden Wald sind vielfach die von den letzten Stürmen entwurzelten Fichten zu bemerken. Das ganze dichte Waldgebiet ist übrigens vielfach sumpfig und von zahllosen Bachläufen durchzogen, sodass ein wegloses Queren nicht gerade empfehlenswert ist. Ursache für das unwegsame Gelände sind die wasserhaltenden Werfener Schichten der sogenannten Puchberg-Mariazeller-Linie an der tektonischen Grenze zwischen Vor- und Hochalpen. Ihr Verlauf ist über die Mamauwiese, das Preintaler Gscheidl und das Halltal leicht zu bemerken, auch mit den entsprechenden “Bodenschätzen”, wie Gips bei Puchberg und das historische Salzvorkommen im Mariazeller Halltal.
Verlockend wäre die Waldloipe in Richtung Frein (aber nicht bis dorthin), wie der Name schon sagt immer auf Forstwegen im Gehölz verlaufend. Da klingt Göllerblick-Loipe schon besser, wenn sich auch der Göller in dichten Wolken versteckt. Diese Route führt aber teils im freien Gelände am Hangfuß von Sulzriegel und Kriegskogel entlang und hat mit ihren Schlingen einen wirklich sehr ansprechenden Verlauf. Die Beschilderung ist sehr gut, denn sonst würde man ich in dem unübersichtlichen Gelände wohl verlaufen.
Eine wahre Winterpracht sind die alten Schneewülste an den Böschungen von Wegen und Bächen, und der Neuschnee wirkt zusätzlich zauberhaft. So legen wir eine zusätzliche Runde ein und kommen auf den so ausgiebig belaufenen (oder bewanderten) Spuren auf eine gute Gesamtzeit. Jedenfalls hat sich die Anfahrt zum Lahnsattel um den Göller herum wirklich ausgezahlt! Und Einkehr gibt es am Lahnsattel auch – im Loipenstüberl, urige wie die Gegend überhaupt, bei Schönwetter noch mehr lohnend, und vor allem weniger “zivilisiert” als das kürzer erreichbare Kernhofer Gscheid – obwohl des dort auch recht gut ausschaut!