Kärntenurlaub: Anfahrt über Seckau mit Maria Schnee
20. Juni 2017 von Bernhard Baumgartner
Unsere Fahrten nach Kärnten führen uns immer durch das Murtal, und so sind wir jedesmal bei Knittelfeld an der Abzweigung nach Seckau vorbei gekommen. Am Samstag, 10. Juni, war das überraschende Schönwetter so verlockend, dass wir diesen “Seitensprung” einfach nicht übersehen konnten!
Weil gerade Mittagszeit war, kehrten wir zuerst in der Konditorei Reger (an der Ortsstraße Richtung Gaal) ein, wo wir uns im schattigen, daher fast noch etwas kühlen Gastgarten stärkten. Dann ging es durch den gepflegten Ort mit seinen historischen Gebäuden zum Hauptplatz und hinein in das Stift Seckau.
Das Stift Seckau hat eine sehr bewegte Geschichte: 1142 an dieser Stelle entstanden, 1782 unter Kaiser Joseph II. aufgehoben und erst 1883 durch Benediktiner aus Deutschland neu besiedelt. Damals musste die Bausubstanz teilweise erneuert werden, und die romanische Fassade der Diözesanbasilika ist daher ein (höchst original wirkender) Nachbau. Von dem 1150 / 64 errichteten Dom sind noch plastischer Schmuck und malerische Ausstattungen sehr eindrucksvoll erhalten. Derzeit bewundert man aber nur den gesamten, in der Gegenreformation entstandenen Stiftsbau mit seinem malerischen Innenhof, weil die Stiftskirche wegen Renovierung geschlossen ist.
Markt und Stift Seckau befinden sich auf einer relativ hohen Mulde inmitten der Seckauer Tauern, und deren Gipfel (der Seckauer Zinken noch mit Schneerinne) beherrschen den Hintergrund von Markt und Stift. Unser Ziel schaut von einem hohen Randgipfel gegen Süden über das breite Murtal hinweg zum Steirischen Randgebirge um Gaberl, Salzstiegl und dem markanten kantigen Ameringkogel. Diese Wallfahrtskirche auf der über 1800 m gelegenen Hochalm ist unser Ziel.
Wie wir dorthin kommen, ist schon augekundschaftet – auf der Seitenstraße zwischen Rathaus und dem barocken Prunkhof hinaus ins freie Gelände, dann auf schmaler Asphaltstrecke am “Wirt mit dem Teich” vorbei bis zum Schranken bei einem stattlichen Bauernhof. Die Mautgebühr von 5 Euro beim automatischen Schranken zahlt sich aus, denn die Sandstraße windet sich in weiten Bögen bis hoch zu einer Almwiese mit Raststation. Dort ist auf ca. 1400 m Schluss, und es geht eher steil zu Fuß weiter, so etwa ein bis eineinhalt Stunden bis zur Kirche.
Wären wir schon früher dran und außerdem auf eine Wanderung eingestellt, hätten wir uns klar auf die Beine gemacht. Aber so drängt die Zeit, dass wir nicht zu spät nach Kärnten kommen, und es reicht gerade noch für einen Spaziergang – allerdings mit schöner Aussicht!
Dann fahren wir zurück ins Tal nach Seckau und weiter einer ganzen Woche in Velden entgegen!