Pistentage (erstklassige!) am Kreischberg…
13. März 2015 von Bernhard Baumgartner
… aber ohne Touren! Einerseits leider, anderseits aber für den kurzen “Schiauftritt” des heurigen Winters ideale Verhältnisse.
So hätte ich mir die “Toureneinlage” während unseres Schiurlaubs im Relax Resort Kreischberg eigentlich vorgestellt – Tourenschi und -schuhe samt Rucksack und Thermosflasche, Steigfelle nicht zu vergessen, waren schon eingepackt. Aber der Reihe nach…
So waren die Verhältnisse im Murtal – sonnseitig bis hoch hinauf alles aper, an der Schattseite abseits der Pisten ganz wenig Schnee, außer in manchen Mulden, und in der Gipfelregion vielfach abgeblasen. Der Gstoder präsentiert sich ja schon ganz “endwinterlich”!
Also verzichtete ich – ohne Bedauern! – auf die Tour von der Rosenkranzhöhe (im ersten Bild) über den Kirbisch zu einem der nächsten Gipfel, die in weitem Bogen (eine tolle Überschreitung) zur Frauenalpe weiterziehen.
Wenn wir nicht von den letzten Jahren dieselbe Erfahrung hätten, glaubten wir vielleicht, die Pisten wären wegen der Snowboard usw. Weltmeisterschaften im Jänner so außerordentlich gut gepflegt (die Pistengeräten werkten sogar bis weit nach Mitternacht…). Für uns (heuer) Gelegenheitspistenfahrer hätte der Schnee nicht besser sein können – griffig, fast etwas pulvrig, sogar um die Mittagszeit in der warmen Sonne kein bisschen matschig! Also großes Kompliment!
War eine Woche zuvor noch in der Wettervorschau nur eitel Sonne angesagt, traf dann der neueste Bericht am Montag voll zu – hohe Wolkenfelder, von Schleierwolken in der Früh sich immer mehr verdichtend. Na, wenigstens leidet der Schnee nicht vor zu viel Sonneneinstrahlung – so dachten wir, und die Sicht war trotz der Bewölkung auch recht gut (im Vorjahr hatten wir wegen des diffusen Lichts sogar einmal abgebrochen).
Dafür war der Dienstag die vollste Pracht (Rekord-Frühlingstag etwa in Innsbruck mit 18 Grad) – morgens ordentlich Frost, dann nur mehr Sonne, milde Temperaturen, die aber den Pisten überhaupt nichts antun konnten, klare Sicht über die Bergwelt von der Rosenkranzhöhe.
Wintertaler Nock und Eisenhut – unsere Traumziele bei der Flattnitz! Aber nicht nur diese beiden Gipfel, sondern wirklich das volle Rundum-Panorama besticht von der Rosenkranzhöhe: die gesamten Niederen Tauern, im Osten die Seetaler Alpen mit dem Zirbitzkogel, als Gegenstück der Blick über den Lungau gegen die Hohen Tauern! Auch die toll präparierte Abfahrt hat die Auffahrt mit dem alten Sessellift gelohnt.
Wenn man das Schifahren genießen will, so wie wir mit kleinen Vorbehalten (nur bei guter Sicht, gepflegten Pisten und höchstens mittelsteil, weil so die Knie nicht in Gefahr geraten…), ist man am Kreischberg voll richtig! Die schwarzen Pisten sind bei griffigem Schnee verträglich, die roten so richtig zum Dahinschwingen, dazwischen ein bisschen flacher (bei so guten Schneeverhältnissen auch lustig), ideal auch mit Kindern – und nur ein paar Schritte vom Hotel zur Talstation. Nur – wer sich ausschließlich aufs “Schitourengehen” verlegt hat, sollte lieber ein anderes Gebiet aussuchen, etwas die nahe Krakau, wo es nur Touren gibt.
Am Abend zogen “Föhnfische” und Eiswolken auf, aber da bewegten wir uns schon zwischen Sauna, Relaxraum und dem Schwimmbecken (vor allem die unglaublichen Kinderscharen der vornehmlich ungarischen Gäste hatten da ihren Spaß und wir desgleichen, aber eher in der Infrarot- und Eiskammer…). Tatsächlich war am Mittwoch schon morgens der Himmel ziemlich bewölkt, aber doch nicht so sehr, dass wir uns von der Auffahrt auf den Kreischberg hätten abhalten lassen. Erst als gegen Mittag die Wolken immer dichter, die schwachen Sonnenblicke immer seltener wurden, und als es noch dazu zu graupeln begann, machte wir die letzte Abfahrt.
Unglaublich – schon am mittleren Nachmittag strahlte wieder die Sonne über die frisch verschneiten Gipfel, für uns allerdings nur mehr eine Anregung, im nächsten Winter – wenn wir Schi fahren wollen – unbedingt wieder zum Kreischberg zu kommen (außerdem Anfahrt 270 km und ohne Stress im Vergleich etwa in Richtung Salzburg…)!