Orchideenwanderung mit “Schafskälte”
26. Mai 2013 von Bernhard Baumgartner
Da war die Orchideenwanderung des NÖ Naturschutzbundes mit Prof. Karl Oswald in Lilienfeld am Pfingstsamstag wohl mehr vom Wetterglück begünstigt! Denn heute (26. Mai) liegen die Temperaturen unter 10 Grad, und auf den höheren Voralpengipfeln wirbeln die Schneeflocken…
Trotzdem machten wir uns an eine “Orchideen-Nachwanderung”, und konnten 11 blühende Arten finden (dazu noch Bleiches Knabenkraut und Holunderknabenkraut; in der Nomenklatur verwende ich hier die volkstümlichen bzw. bei nicht Fachleuten gebräuchlichen Bezeichnungen, die daher nicht exakt der “Exkursionsflora” Adler/Oswald/Fischer entsprechen).
Ein botanischer Höhepunkt gleich am Anfang (hinter dem Lilienfelder Friedhof am Schönbühelweg). Das Fotografieren war vor allem wegen dem heftigen Wind, dazu kaum Sonne, recht schwierig, daher musste ich bei der Hummel-Ragwurz auf unser Archiv zurückgreifen. Sonst sind alle Bilder original von heute.
Unsere Route: Blaue Markierung Atzgrabenweg – Grosserhöhe – Leopoldsöder – Ortner – Ortnerwiesen – Leopoldsöder – Güterweg – Parkplatz beim Friedhof Lilienfeld.
Als Besonderheit, die man sonst im Gebiet nur sehr selten findet, war heute auf der Vordereben das Dreizähnige Knabenkraut häufig vertreten (vor dem Leopoldsöder sogar ein rein weißes Exemplar). Besonders hübsch und mehrfach sogar in Gruppen gab es das Brandknabenkraut zu sehen.
Die Wiesen bei den Gehöften Leopoldsöder und Ortner sind weitflächig nicht intensiv bewirtschaftet (d. h. gedüngt), denn sonst wäre die Pracht der Wiesenblumen nicht so üppig und vielfältig entwickelt. Gerade im schönsten Aufblühen waren Kartäusernelken und Esparsettenklee. Noch etwas knospig zeigten sich Mückenhändelwurz, auf den Ortnerwiesen überaus zahlreich die Weiße Waldhyazinthe.
Nun eine Liste der blühenden Arten: Breitblatt- und Schmalblatt-Waldvöglein, Weiß-Waldhyazinthe, Hummel-Ragwurz, Großes Zweiblatt, Mückenhändelwurz, Brandknabenkraut, Geflecktes Knabenkraut, Dreizähniges Knabenkraut, Vogelnestwurz, Mannsknabenkraut (dazu noch verblüht Bleiches und Holunder-Knabenkraut).
Als Abschluss ein “wiesiger Himmelsblick” (AB) und eine Riesenfichte von den Artnerwiesen (BB). Der Weg über die Grosserhöhe ist übrigens eine kleine Bergroute der “Via Sacra”, der Pilgerroute entlang der “Heiligen Straße” von Wien nach Mariazell, auf der Teilstrecke zwischen St. Veit an der Gölsen und dem Stift Lilienfeld.
3 Reaktionen zu “Orchideenwanderung mit “Schafskälte””
Wunderschön! Ob die Anfang Juni auch noch blühen! Momentan leider keine Zeit, dorthin zu fahren – und das Wetter macht es auch nicht gerade verlockend. Ob das schon die Schafkälte ist? Ich fürchte, da kommt dann nach einem kurzen Zwischenhoch noch ein Schub nach.
Keine Angst, der zweite Schub der Orchideenblüte dauert noch, und dann kommt allerhand noch nach! Die für nächste Woche schon wieder angesagte Kälte, macht uns schon mehr Sorgen, denn besser einwickeln können wir das heikle Gemüse (soweit nicht im Glashäuschen) nicht mehr!
Grüße und alles Gute! ABB
Sehr schöne Bilder, das Grüne ist in Österreich noch grüner als sonst…! Orchideen finde ich super, schade, dass sie als Topfflanzen in meinem Zimmer schnell verwelken.