Gamsstein – die “frischeste” Routenbeschreibung
13. August 2012 von Bernhard Baumgartner
Tour im Naturpark Eisenwurzen am 12. 8. 2012
Vom Sandgraben über den Niederscheibenberg:
Parkplatz Sandgraben zwischen Hollenstein und Lassing / Mendling – Niederscheibenberg – Moarhochalm – Kammsteig – Gipfelkreuz; Streckenwanderung mit gleichem Rückweg von insgesamt 14 km, Seehöhe zwischen 723 m und 1770 m, Aufstieg 3 bis 3 ½ Std.
Routenbeschreibung neu nach Tour am 12. 8. 2012
Vom Parkplatz auf dem rot markierten Steig in zwei weiten Kehren den Waldsteilhang hinauf zu einer Forststraße, auf dieser rechts bis zur nahen Rastbank. Hier auf altem Steig oder einer Aluleiter über die Böschung hinauf und weiterhin auf dem schmalen, aber gepflegten Naturpark-Steig (ausgemäht und mit Wasserableitungen versehen!) durch steilen, lichten Hochwald rechts hinan. Bei einem Felsvorsprung prächtiger Blick auf die nahe Stumpfmauer, beim folgenden kleinen Sattel des Seitenkammes in die linke Bergflanke wechseln. Eine Waldmulde wird gequert, und nach der folgenden Kehre geht es rechts mäßig steigend bis vor den Seitenkamm. Diesen links aufwärts entlang wird ein Rastplatz am Ende dieses ersten Steilaufstieges erreicht (1170 m, 1 bis 1 ¼ Std.).
Nun flach hinaus zur weitläufigen Almwiese am Niederscheibenberg und rechts haltend auf der Forststraße wieder in das Waldgelände. Bald links abzweigend auf einen Schotterweg (ausgewaschen bis auf dem Untergrund aus Lehm und Lunzer Sandstein, der in einem Streifen mit Opponitzer Kalk den Hauptdolomit der Sandgrabenhänge vom Wettersteinkalk des Gipfelzuges trennt). Bei dessen Wendung geradeaus zu einem Steig, der in kurzen Kehren ein Stück den Schlaghang hinaufführt. Dann folgt eine Rechtsquerung auf das ehemalige Pistengelände bei der ehemaligen Kleinpromaualm zu (auffallende Erosionsspuren, aber auch frisch aufwachsender Lärchenwald). Nun wieder in zahlreichen Kehren den mit urigem Baumwuchs locker bestandenen Steilhang hinauf, bis nach einer Geländerippe eine Querung links anschließt. Über Lichtungen mit schöner Hochstaudenflora (wie auch bisher) und ersten Latschen den Steilhang nur mehr leicht bergauf entlang und zuletzt ganz sanft zum Sattel der östlichen Plateaumulde, die vom bewaldeten Hasenfuß abgeschlossen wird. Am linken Rand des üppigen, durch eine kleine Schachtdoline entwässerten Wiesenbodens entlang leicht bergab zur Wegteilung bei der Moarhochalm (1540 m, 1 Std.; Hochstand in Wetterfichte, links abzweigend die hier fast weglose und schlechter markierte Route nach Palfau).
Nun rechts oberhalb eines tiefen Dolinenkessels den Hang entlang und durch eine zunehmend saftere Karstmulde zum eigenartigen Hochtal, das vom Hauptkamm (rechts) und durch die Vorkuppen von Roßkogel und Langmauer (links) begrenzt wird. Dabei gelangt man endgültig vom obersten Bergwald in die Krummholzregion. Über zwei ganz flache Wiesenböden hinweg, voraus zeigt sich der erste Gipfelpunkt und im Rückblick der Dürrenstein, dann vor dem letzten Dolinenkessel rechts zum Bergrücken und über diesen, zuletzt stärker steigend auf den östlichen Vorgipfel (1739 m, ½ bis ¾ Std.; kleines Gipfelkreuz). Der weitere Kammverlauf mit seinem von Latschen gesäumten Rasenstreifen führt über eine weitere, etwas felsige Graterhebung zum Gipfelkreuz auf dem Gamsstein (1770 m, 1 bis 1 ½ Std. von der Moarhochalm; Einmündung des markierten Steiges von Palfau über den Hühnerriegel, siehe Tour ). Der eigentliche Gipfelpunkt, der Hochkogel (1774 m), ragt nahe davon an dem zum Gamssteineck ziehenden Grat auf und kann in felsigem Gelände erklettert werden. Rückweg auf derselben Route in 2 ½ bis 3 Std.
Variante für den Abstieg vom Niederscheibenberg (zusätzlich ½ Std.): Wo an der nordwestlichen Ecke der Almfläche der markierte Weg in den Wald hineinführt (kleine Hütte) dem Wegweiser Große Scheibenbergrunde Nr. 76 nach rechts auf der Forststraße weiter, wobei man besser auf dem flach weiterführenden Fahrweg bleibt und zum nahen Almkreuz abzweigen kann (malerischer Rastplatz mit Blick zur Voralpe mit Tanzboden und Stumpfmauer). Zurück zum Fahrweg und auf dessen links aufwärts schwenkender Strecke (durch eine „Schussluckn“, mit Stangen verschlossener Zaundurchlass) zur Forststraße. Kurz rechts oberhalb wird bei einer markanten Felskanzel (1225 m) auf die links abzweigende Forststraße abgezweigt. Mit prachtvollem Aus- und Tiefblick den Seitenkamm entlang, dann in starkem Gefälle mit einigen Kehren auf der als Schiweg der einstigen Gamssteinlifte (Markierungstafeln) vorgesehenen Schotterstraße über die Waldsteilhänge hinab, zuletzt in Rechtsbogen zur Talstraße nahe der Klein-Promau (780 m, 4 km vom Niederscheibenberg) und links auf der Asphaltstraße 1,5 km zum Ausgangspunkt, zuletzt vorbei am Reitstall und Forsthaus (1 ½ Std.).
3 Reaktionen zu “Gamsstein – die “frischeste” Routenbeschreibung”
Lieber Bernhard,
wie immer – tolle Beschreibung. Richtig anregend zum Nachwandern.
Wir sind vor kurzem von USA (White Mountains – Hew Hampshire, Monadnock, Green Mountains, …) zurückgekommen und sind dort viel gewandert. War toll und sind nun voll motiviert, dass auch wieder in Österreich mehr zu praktizieren.
Dein Buch habe ich somit wieder hervorgeholt und studiere/plane gerade die Touren.
Aber der eigentliche Grund meines Kommentars: Alles Gute zum Geburtstag möchten wir Dir wünschen!
lg, Josef und Erika!
Juchu ! Gruss vom Ringkogel, Hochkar und Gamsstein ! Wie ich sehe, haben wir dieselben Touren geplant, nur zeitverschoben !
Zum Wegerl auf den Gamsstein ist zu sagen – der geht sich von alleine ! Ein Promenadenwegerl feinster Sorte … von den Bauern auf der Scheibenbergalm habe ich erfahren, dass der Steig von demselben Herrn aus Hollenstein gewartet wird, der auch die Weg auf die Voralpe pflegt.
LG
-e-
Wir ahnen halt, wo es ganz schön ist, und wollen es dann unbedingt auch genau wissen = erleben!
Deine Nachricht hat mich sehr gefreut. Ich hatte inzwischen schöne Tage in Gastein, und jetzt im Herbst steht noch allerhand am Programm – Königsberg (Höhenrunde von Kurzeck), Oisberg und Bauernboden (Schluchtenweg in Opponitz nur wochentags, sondern “Zirkus”), noch ein paar Blickpunkte auf den Ötscher beim bunten Herbstlaub und natürlich der tolle Gamsstein – wenn die Lärchen golden werden in großer Runde von Palfau.
Liebe Grüße und noch schöne Herbsttouren! BB