Von Murau bis Friesach – 3. Etappe
4. Oktober 2011 von Bernhard Baumgartner
Von Metnitz nach Gurk
Die Routenbeschreibung
Der Hemmaweg führt kurz in den unterhalb des Ortes abzweigenden Vellachgraben hinein und quert dann durch die Waldhänge Richtung Grades direkt zur Wallfahrtskirche (Kirchenschlüssel im bewohnten „Mesnerhaus“). Man kann jedoch auch auf der asphaltierten Seitenstraße über Maria Höfl (Wallfahrtskirche) in den Ort Grades gehen, um dort (Info beim Pfarrhof neben der St. Andreas-Pfarrkirche, Tel. 04267/258) den Schlüssel für die über den Kirchweg erreichbare Wallfahrtskirche St. Wolfgang mitzunehmen (913 m, 1 Std.). Diese gewaltige spätgotische Wehrkirche sollte man unbedingt auch von innen besichtigen (Chorraum mit Netzrippen und Rankenverzierung, Flügelaltar mit hl. Wolfgang, oberhalb der Kirche ein moderner „Heilbrunnen“)! Die Weihe dieser neu gestalteten, aber sicher uralten “Hemmaquelle” erfolgte am 17. Juli 2011.
Für den Weiterweg geht man in der Ortschaft Grades vor dem Pfarrhof rechts und dann links abzweigend weiter (gleich auf dem Fahrweg mit Rad-Route bleiben, in den die Hemmaweg-Markierung später einmündet). Danach Abstieg ins Feistritztal, auf der Straße Richtung Straßburg rechts und bei der folgenden Kreuzung links bergan bis zur vierten Straßenkehre, dann abseits der Straße bis zur Sattelhöhe von Prekowa (1174 m, 2 Std., Gasthof Kornberger, Nächtigungsmöglichkeit, Tel. 04267/528-4). Nun geht es vorwiegend bergab, zuerst durch die Wälder bis zu den Bergbauernfluren von Schneßnitz mit herrlichem Blick gegen die Karawanken und Julischen Alpen. Nach Querung der Höhenstraße von Hof zu Hof bis zum Trübnikreuz und auf Güterweg nach St. Peter (938 m) mit seinem in die Romanik zurück reichenden Kirchlein. Bei der folgenden Straßenkreuzung (links nach Straßburg) geradeaus über die Waldhöhe weiter und auf Sandstraße in einigen Bögen bergab nach Gurk zu dem mit seinen Türmen schon weithin sichtbaren Gurker Dom (664 m, 3 Std.; Nächtigung – Gasthof Kronenwirt, Tel. 04266/8237, Jugend- und Pilgergästehaus St. Hemma, Tel. 04266/8236).
Aktuelle Nachträge
Anmeldung zur Besichtigung der Wolfgangkirche – am besten telefonisch im “Mesnerhaus” schon am Vortag versuchen – 0664/231 19 56. Selbstverständlich muss man sich dann zeitmäßig danach richten, wann jemand dort anwesend ist! Laut Auskunft des Pfarramtes (siehe oben) kann man sich für eine Kirchenführung unter Tel. 0680/244 57 97 anmelden. Wenn das nicht gelingt, steht man vor der versperrten Kirchenburg!
Das Kunsterlebnis
Waren schon das Stift St. Lambrecht und Metnitz sehr eindrucksvoll (nicht zu unterschätzen die Pfarrkirche in Grades), wird das alles überstrahlt von der Wallfahrtskirche St. Wolfgang in Grades. Inmitten der von einer Ringmauer umschlossenen Kirchenburg ragt riesenhaft der gotische Bau, über den ich vor allem mit den Bildern berichten möchte. Ganz reizend ist das von einer jungen Familie bewohnte Mesnerhaus, eingebaut in die Burgmauer, und wo einst wohl der Friedhof zwischen Kirche und Mauerring bestand, zeigen Spielsachen und Gartengeräte vom aktuellen Leben. Im Durchgang unter dem Turm hängen die Glockenseile herab… Die sicher uralte Kultquelle oberhalb der Kirche, mit Wegen erschlossen und neu gefasst, wurde erst im heurigen Sommer geweiht. Auch das zeigt, dass die Wolfgangkirche in Grades voll Leben ist und man nicht einmal auf den Gedanken an einen musealen Charakter kommt.
Das Wandererlebnis
Wenn der Termin für den Besuch der Wolfgangkirche schon relativ früh ist (wie bei den “Waldis”), geht man schneller auf der Seitenstraße nach Grades. Außerdem kommt man dort an der (verschlossenen) gotischen Wallfahrtskirche Maria Höfl vorbei und hat einen malerischen Rückblick auf Metnitz mit dem massigen Hirschenstein im Hintergrund. Natürlich ist der Waldweg auf der Hemmaroute auch sehr lohnend!
Eine Variante Richtung Prekowa konnten wir leider nicht ausprobieren: Von der Wolfgangkirche führt eine asphaltierte Bergstraße hinauf zum Kirchdorf Feistritz (weithin sichtbare interessante gotische Kirche und Karner). Allerdings muss man auch von dort hinab ins Tal, und ob man auf Waldwegen direkt hinauf zur Prekowa gehen kann, ist zwar aus der ÖK wahrscheinlich, aber weil nicht ausprobiert, auch nicht von mir beschrieben.
Die ganze Tour von der Passhöhe beim Gasthaus Prekowa bis Gurk zieht sich noch beachtlich in die Länge. Aber die Bergbauernlandschaft mit dem überwältigenden Blick auf die Südalpen entschädigt für alle Mühe! Übrigens soll laut “Waldis” (von uns leider auch nicht ausprobiert) der Kirchenschlüssel von St. Peter noch größer sein als jener der Wolfgangkirche – obwohl Wolfgang Wald sicher eine Präferenz zu letzterer haben könnte.
Für Gurk wird wohl an diesem Wandertag nur mehr die “Regenerationszeit” übrig bleiben. Daher die Besichtigung des Domes erst für den nächsten Tag einplanen und nicht gleich als Ziel Friesach anpeilen. Mehr darüber jedoch bei der 4. Etappe! Bilder vom Gurker Dom in einem eigenen Beitrag!