Neu im “Naturfreund”: Pilgerweg als Bahnwanderung
29. September 2011 von Bernhard Baumgartner
Aus meinem Artikel im Naturfreund 4/2011: „Wanderschuhe und Rucksack her und nichts wie raus!“ So klingt wohl mancher Wunschtraum im eintönigen oder stressigen Alltag, wenn man schon einmal vom „Wandervirus“ befallen worden ist. Die Wirklichkeit schaut freilich anders aus! Soll es nicht bloß auf einen nahen und wohlbekannten Hausberg gehen, bedarf es für eine Wandertour, die womöglich ein paar Tage dauert, schon intensiverer Vorbereitungen. Bei längeren Streckenwanderungen – und solche vermitteln eben das Gefühl des „Hinaus und Nichtswieweg“ besonders intensiv – ergibt sich oft noch das Problem der Zu- und Rückfahrt.
Streckenwandern heißt Bahnfahren – damit ist selbstverständlich auch das Benützen von Buslinien gemeint! Aber manche Bahnlinien eignen sich eben besonders gut für Streckenwanderungen. Gute Beispiele dafür sind etwa die Mariazellerbahn, die Kamptalbahn oder die Wachaubahn. Bei vielen, gar nicht so abgelegenen Orten muss man ja schon froh sein, wenn sie überhaupt mit Autobussen erreichbar sind.
Meine in diesem Artikel vorgestellte „Bahnwanderung“ führt vom oberen Murtal über vier Berghöhen in ebenso vielen Tagen ins Gurktal. Der Ausgangspunkt für die Zufahrt mit der Murtalbahn und das Ziel liegen an der Südbahn, also an einer Hauptstrecke des ÖBB-Netzes. Dabei kann man gleich mit der Bahn diese landschaftliche und kulturell sehr lohnende Tour ansteuern oder bis zum Bahnknoten in Unzmarkt mit dem eigenen Auto fahren.
Auf dem steirisch-kärntnerischen Hemmaweg
Diese mehrtägige Pilgerwanderung führt von Murau über das Stift St. Lambrecht und Metnitz nach Gurk und endet in Friesach. Alle Talort sind auch hervorragende kunsthistorische Ziel, Ausgangs- und Endpunkt mit Bahnverbindung.
Anforderungen: Die vier Tagesetappen von insgesamt 82 km erfordern tägliche Gehzeiten zwischen 5 und 6 ½ Std., die zu bewältigenden Höhenunterschiede betragen 500 bis 800 m.
Ausgangspunkt: Murau (Zufahrt mit der Murtalbahn von Unzmarkt, vom Endpunkt Friesach mit der Südbahn zurück nach Unzmarkt).
3 Reaktionen zu “Neu im “Naturfreund”: Pilgerweg als Bahnwanderung”
Erstens mal muss man zu den tollen Fotos gratulieren und ich finds gut, dass auch jemand mal sagt, wandern sei druchaus auch möglich mit den Öffis. Man muss kein Auto besitzen, sondern kann ganz gemütlich auch mit Bahn und Postbus (von dem es übrigens auch einen Wanderbus gibt) anreisen und einfach die Natur wahrnehmen, dafür sollte sich mal wirklich einige Menschen Zeit nehmen. Österreich ist ein wunderschönes Land!
Wo die Möglichkeit besteht, machen wir gern davon Gebrauch, nur funktioniert das viel zu selten: z.B. Jakobsweg von Göttweig nach Melk geht super mit Bahn von St. Pölten aus, geht man jedoch von Melk weiter, ist ab Emmersdorf Schluss mit der ohnehin viel zu oft unterbrochenen Donau-Ufer-Bahn (die Felsen der Wächterwand in Dürnstein gehörten halt ordentlich “saniert”, nicht nur immer ein Stückwerk – kann mich aber auch irren, was das betrifft).
Grüße! BB
Die Tour von Murau nach Gurk und Friesach haben wir voriges Jahr ausgeforscht. Im heurigen Kärntenurlaub finden wir schon wieder eine so schöne Route: Von Karnburg (bzw. St. Veit an der Glan) über die nur Einheimschen bekannte Bergkirche “Dreifaltigkeit am Gray” nach Wimitz – Pisweg und Gurk, dort wie bei der anderen Tour weiter nach Friesach zur Südbahn.
BB