Wintertour auf den Königstuhl / Nationalpark Nockberge
17. März 2010 von Bernhard Baumgartner
Der 2336 m hohe Königstuhl ist als ein Hauptgipfel der Nockberge zugleich der Grenzpunkt zwischen Salzburg, Kärnten und Steiermark. Im Sommer besteigt man ihn sehr lohnend von der Nockalmstraße her (Karlbad oder Zechneralm). Ein weiterer hochgelegener Ausgangspunkt ist der Grünleitennock mit dem Sessellift von Innerkrems (Achtung Sommerbetrieb – nur an einzelnen Tagen, abwechselnd mit dem Sessellift zur Blutigen Alm) und anschließender Höhenwanderung (Abstieg durch das Rosanintal zur Merl-Hütte, 3 km Straße zurück nach Innerkrems, Busverkehr ?).
Die schönste Rundtour beginnt bei der Mehrl-Hütte des Alpenvereins in dem zur Salzburgischen Gemeinde Thomatal gehörenden Schönfeld. Über vier Gipfel hinweg, mit dem Sauereggnock und dem Seenock, verläuft die Kammüberschreitung bis zur Königstuhlscharte. Dort hinauf zum Gipfel und retour zur Scharte, weiterer Abstieg über den malerischen Rosaninsee und durch das gleichnamige, mit Zirbenbeständen und Almgründen bedeckte Hochtal zur Mehrl-Hütte.
Im Winter begeht man am besten diese Abstiegsroute im Auf- und Abstieg, lohnend vor allem mit Backcountry-Ski, aber auch mit Alpin-Tourenschi oder Schneeschuhen gut machbar (lange Flachstrecken, dafür sind die Steilstellen besser passierbar).
Meine Routenbeschreibung (aus dem “Naturfreund” 1 / 2010):
Königstuhl (Höhenunterschied 600 m, Aufstieg mit 5,5 km Länge und ca. 2 ½ Std., davon 2,5 km entlang der Loipe, gleicher Rückweg, ÖK-Nr. 183): Vom Schönfeld (zwischen Innerkrems und Bundschuh, Parkplatz bei der Mehrl-Hütte) neben der Loipe in das Rosanintal hinein und rechts haltend Aufstieg an den letzten Zirben vorbei zum Plateau beim Rosaninsee. Sodann steiler Anstieg zum Sattel südöstlich der Friesenhalshöhe und nahe dem Wandabbruch sehr steil auf den Gipfel. Eine Tour in hochalpines Gelände, nur bei guten Wetter- und Schneeverhältnissen, für geübte Schneeschuhgeher sehr lohnend!
Mit Backcountry-Ski auf den Königstuhl
Während eines Lungau-Schiurlaubes fuhren wir hinauf ins Schönfeld – Wetter zum Namen passend, aber der Schnee? – mit dem Ziel Königstuhl. Zuerst auf der Loipe talein, dann abkürzend den Tourengeherspuren nach hinauf zum Rosaninplateau, einem weiten Karboden mit dem jetzt tief verschneiten See. Hier entpuppte sich der “gut” ausschauende Schnee schon als etwas heimtückisch – abseits der Spur brach Anni sogar unvermittelt in eine Schneeloch ein, und der Aufstieg zur Königstuhlscharte sah uns dann doch etwas zu problematisch her. Ende Februar ist vielleicht noch etwas zu früh, für Alpingeher und mit Schneeschuhen sicher gut zu bewältigen, aber als Tourenläufer – da sollte doch ein schön weich werdender Firn die Unterlage bilden…
Umgedreht ist auch öfters gescheiter, als durchgebissen und aufgeschmissen! So dachten wir uns und glitten nach dem anstrengenden Abfahrtslauf hinunter in den Hochtalboden (die Loipe war nicht wie vorgesehen bis zum Rosaninsee gespurt), dann in der sanften Spur zurück zum Parkplatz bei der Mehrl-Hütte. Nichts ans Gipfelziel gelangt, aber dennoch ein schönes Bergerlebnis, wie auch die Bilder zeigen.
So – jetzt ist endgültig Schluss mit dem Winter…