Wenn es so viel geregnet hat wie zuletzt, sind alle Wasserwanderungen - soweit nicht unpassierbar, aber vielleicht gerade dann – überaus erlebnisreich. Daher machten wir uns heute auf zu den Mirafällen! Meine letzte Tour dort ist schon historisch, anlässlich der Erkundungen für einen Wander- und Landschaftsführer, der vor gerade heuer 20 Jahren erschienen ist.
Reiseroute: St. Veit an der Gölsen – Pottenstein – Hals – Pernitz – Muggendorf – Gutenstein – Steinapiesting – Haselrast – Rohr – Kalte Kuchl (Hundertschaften von Motorradfahrern !) – Kleinzell – St. Veit.
Unsere “Achterwanderung”
Beim Radwandern wäre das fatal, beim Gehwandern ist das von mir eine Vorliebe – die Routenführung in Form einer Achterschleife. Denn diese nachzugehen, vermittelt mehrere Möglichkeiten, eben zu zwei kleinen Runden oder eben der achterförmigen Rundwanderung. Die geht bei den Mirafällen so:
Einstieg beim “Portal” hinter Muggendorf (jetzt touristisch voll aufgemascherlt, mit Strichcodebilett und Drehkreuz – Karte aufheben, wird auch beim “Austritt” am unteren Fallende-Eingang benötigt, wenn man nicht über die Planken sich schwindeln will). Sonst aber keine Beschwerden, weil der Steig mit seinen vielen und sicher nicht pflegeleichten Stegen und Stiegen bestens instandgehalten ist. Also den Steig hinauf bis zur Infotafel 04 bei einer Mühlenruine und der Einmündung in die “alte Thalerstraße” (schon im 18. Jh. sogar mit Spurrillen angelegt, Anni hat auf der Infotafel gelesen – 600 Arbeiter, damals – wenn die Zeit stimmt – sicher noch in Robot !). Hier Abzweigung rot markiert links auf dem Haussteinrundweg, unter gewaltigen Felsen aus Wettersteinkalk hinauf zu einer lieblichen Sattelwiese mit Aussicht und pannonisch anmutender Flora. Jenseits hinunter Richtung Karnerwirt und am ehemaligen Staubecken vorbei talab wieder bis zur Abzweigung bei Punkt 04. Nun auf der alten Straße durch steile, teilweise trockene Waldhänge mit entsprechenden Blumen (Blutroter Storchschnabel u. a.) schräg bergab querend, bis ein Steig links zurück zum Mirafalleingang leitet. Insgesamt sind wir 2 Stunden gemütlich gewandert, den Hausstein haben wir allerdings nicht bestiegen. Die Bilder lassen hoffentlich erahnen, dass diese steile Bachstrecke mit ihren Felsblöcken und Wasserfallstufen bei hochwasserartigen Verhältnissen ganz gewaltig wirkt!
Der historische Hausstein
Über diesen hohen Felsen habe ich in meinem Führer “Gutensteiner Alpen und Hohe Wand” seinerzeit geschrieben: … mit seinen ringsum in Felsstufen und teils überhängenden Wänden abfallenden schroffen Formen eine natürliche Fluchtburg, zeigt seit der Jungsteinzeit (!) Siedlungsspuren, hallstattzeitliche Höhensiedlung, am bedeutendsten als Zentrum eines slawischen Wehrsystems im 9. und 10. Jh. (Vorposten bis ins Further Tal) mit Spuren von Eisenverarbeitung. Im 12. Jh. südliche Grenzbefestigung des Grafen Poto von Pottenstein, Wehranlage als bäuerlicher Fluchtort für die Waldämter Furth und Muggendorf, noch vor 1683 durch Gutenstein abgelöst und heute fast völlig verschwunden.
Die Felsburg ragt natürlich wie eh und je, am schattseitigen Weg zwischen Karnerwirt und Mirafall gibt es den Hirschzungen-Farn in Mengen, und einen prachtvoll blühenden Türkenbund haben wir gefunden. Insgesamt eine ganz lohnende kleine Wanderung, speziell auch mit Kindern (waren dicht unterwegs !), die sich in größere Rundtouren bestens einbauen lässt.
Wie diese Wasserspiele nun richtig heißen? Laut Infotafel “Myrafälle”, laut Landkarten “Mirafälle” – schön waren sie heute auf alle Fälle!
2 Reaktionen zu “Wasser & Wandern: Ein “Erlebnisachter” über die Mirafälle”
ja, das kann man wohl sagen !
ob ” y “, ob ” i “, ob “nass “,
sind alle drei so glass
in bildern und in taten,
beim klettern und beim waten,
für tapf’re kinder sicher toll .
jedoch für mich : die hosen voll
HB
@HB: Was sich bei dir alles reimt. Seit gestern “taucht” Bernie im 1/2 Meter tiefen Becken ohne Schwimmflügerl, was diese Wanderung bei den Myrafällen… Obwohl, wenn´s so richtig heiß wird, könnte das schon was sein.
Waren viele Leute unterwegs ?